Karsten Hunger, VDE|DKE und Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin vor dem Exponat des Digitalen Zwillings am Rande der G20-Digitalministerkonferenz.
| VDE„Der digitale Fortschritt endet nicht an nationalen Grenzen. Wir brauchen für globale Entwicklungen internationale Lösungen“, betonte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries zum Auftakt der G20-Multi-Stakeholder-Konferenz. Digitalisierung sei die zentrale Triebfeder wirtschaftlichen Wachstums und deshalb sollen die Chancen der Digitalisierung für alle nutzbar gemacht werden. Im Rahmen des G20-Digitalministertreffens solle deshalb ein Fahrplan vorgelegt werden: „Ein schnelles Internet für alle bis 2025, einheitliche technische Standards und lebenslange digitale Bildung sind die drei wesentlichen Zielsetzungen“ so Zypries.
Standards sind keine Grenzen
Über die Harmonisierung von Normen und Standards sprach VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel mit Vertretern internationaler Normungs- und Standardisierungsorganisationen aus der Industrie und von Forschungseinrichtungen in einem Panel. „Standards sind keine Grenzen“, so Kegel. Derselben Ansicht ist Joe Bhatia, Präsident und CEO des American National Standards Institute: „Wir brauchen offene, freiwillige Standards“, so seine Forderung. Kegel betonte auch, dass sich Standards im Zuge der Digitalisierung grundlegend verändern.
VDE|DKE zeigt den Digitalen Zwilling eines Schaltschranks
Dass sich durch die Digitalisierung nicht nur Standards ändern, sondern auch die Normungsarbeit selbst, zeigte die Begleitausstellung zur Konferenz. Dort präsentierte VDE|DKE den Digitalen Zwilling eines Schaltschranks: ein interaktives Erlebnis mit einem Augmented Reality Demonstrator für alle Teilnehmer des G20-Digitalministertreffens. Anhand des digitalen Modells kann in Zukunft die Normenkonformität eines realen Produkts – am Stand war es ein elektrischer Schaltschrank – vorgeprüft werden. Durch den Einsatz von Augmented Reality, also einer Datenbrille, lassen sich händische Prüfungen unterstützen.
Damit soll die Prüfung der Normenkonformität in Zukunft schneller und günstiger werden. Auch Revisionsgründe lassen sich schneller erkennen. Die digitale Vorprüfung ist dabei eine Voraussetzung für den Erfolg von Industrie 4.0, da sie dem höheren Prüfaufwand bei Losgröße 1 in der Produktion Rechnung trägt.