03.08.2004 Frankfurt Seite

"Schwedenfeuer" mitten im Wald

HELLENTHAL. Da staunten die beiden Wehrmänner Rainer Fink und Werner Groß vom Löschzug Hellenthal-Blumenthal nicht schlecht. Als sie am Donnerstag zu einem brennenden Baum am Wolfsberg ausrückten, entpuppte sich das Einsatzobjekt als überdimensioniertes "Schwedenfeuer". Wie die Feuerwehr inzwischen recherchierte, war bei einem Gewitter, das am 18. Juli über die Eifel hinwegzog, ein Blitz in das Waldstück zwischen dem Wildgehege und Oberhausen eingeschlagen.
Dabei traf der Blitz eine Fichte, die dabei im oberen Drittel regelrecht auseinander gesprengt wurde. Der restliche Stamm, dessen Durchmesser etwa einen halben Meter beträgt, entzündete sich bei dem Einschlag und glomm langsam weiter.

Erst am Donnerstag, also fast zwei Wochen nach dem Gewitter, wurden Mitarbeiter des Wasserwerks auf die noch qualmende Fichte aufmerksam. Sie alarmierten die Rettungsleitstelle, die die beiden Hellenthaler Wehrmänner mit einem Tanklöschfahrzeug zu der Einsatzstelle entsandte.

Vor Ort stellte sich die Lage jedoch anders dar als zunächst angenommen. Flammen oder ein sichtbarer Brandherd waren nicht zu sehen. Dafür stieg noch immer Rauch aus der Fichte, die im Innern zu brennen schien.

Mit einer Kettensäge schnitt Fink eine Öffnung in den inzwischen hohlen Stamm - tatsächlich glomm der Baum innen wie ein Schwedenfeuer. "Wäre der Brand ein paar Tage später entdeckt worden, hätte er sich sicherlich auf das angrenzende Waldstück ausgedehnt", so Fink. Mit mehr als 500 Litern Wasser fluteten die beiden Feuerwehrmänner den Stamm schließlich und löschten das Feuer.

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