Wir sind mit einer kleinen Kabinenbalastsegeljacht Typ Flying Cruiser unterwegs (l=5,40 m, Rumpf GFK, Mast Alu, Seile nirosta). Unser Großsegel war zerfetzt; der Außenborder Yamaha 5 PS war in Betrieb seit etwa einer halben Stunde. Kurs etwa 180 gegen Wind und Wellen. Außer mir war noch meine Frau in der Kajüte.
Auf der Position Linie Hagnau(D) - Güttingen(CH) etwa 2 km von Hagnau entfernt nahm ich Blitzschläge wie Explosionen in der Nähe wahr, zuerst als "Nebensache", bald bemerkte ich, dass wir mitten in einem heftigen Gewitter waren. Sicherheitshalber setzte ich mich auf den Boden des Cockpits, am Eingang zur Kajute, hielt in der linken Hand die Großsegelschotte.
Trotz Sturmmantel mit Metallnoppen war alles inklusive Unterhose selbstverständlich naß. Plötzlich nahm ich einen Stromschlag in der linken Hand wahr, so wie ein 200-V-Durchschlag, mehr habe ich nicht erfahren: keinen Blitz, keinen Donner, vermutlich hat mich ein Stromschlag "wachgemacht".
Am nächsten Tag, bei Tageslicht, bemerkte ich auf meinem linken Schlüsselbein so etwa wie eine Aufreibung. Da es beim Segeln unter solchen Umständen zig Gelegenheiten für eine solche Verletzung gibt, habe ich dies zuerst ignoriert. Da ich aber keine der dafür üblichen Schmerzen oder ähnliches hatte, fiel mir auf, dass diese Verletzung auch eine Verbrennung wie durch Zigaretten sein kann. Ansonsten gab es keine Schäden, nur das Großsegel war Totalschaden durch den Sturm.
Ich danke und grüße den Heiligen Elias!
B. Leonczuk