03.08.2005 Frankfurt Seite

Frau trifft Blitz unter Baum - überlebt

Ein Gewitter hatte sich gerade verzogen, als Frau Barbara M. (38) mit ihrer Familie und Hund einen Spaziergang machte. Dass der Wind gedreht hatte und das Gewitter hinter ihren Rücken wieder nahte, merkten sie erst, als 800 Meter vor ihrem Haus in den Seckauer Alpen (Österreich) entfernt taubengroße Hagelkörner niederprasselten. "Wir rannten los und suchten Schutz unter zwei Fichten."

"Wir standen keine zwei Minuten, plötzlich vibrierte mein ganzer Körper. Ich wusste nicht, stand ich, lag ich, flog ich? Es war, als ob es mich zerfetzt. Ein wahnsinnsschmerz, vom Scheitel bis zur Sohle. Ich hörte meinen Mann schreiben, hörte meine Susi." Halb betäubt sieht sie noch, wie ihr Hund zur Seite kippt, dann fällt sie mit offenen Augen in Ohnmacht.

Ein Autofahrer sieht das Drama, telefoniert die Rettung herbei. Auf dem Weg ins Krankenhaus muss Barbara Madl künstlich beatmet werden, hat Herzrhythmusstörungen. Der Blitz hat seine (Brand-) Spuren hinterlassen: Das Trommelfell hat ein Loch, die Halskette hinterlässt Abdrücke wie Würgemale, der Reißverschluss der Jeans hat sich in die Haut gebrannt.

Frau M. hat trotzdem riesiges Glück gehabt, es wurde nur Nerven- und Muskelgewebe geschädigt. Arzt Franz Bierbaumer: "In anderen Fällen werden dabei Substanzen freigesetzt, die in den Blutkreislauf dringen und die Nieren verstopfen. Oft ist dann aktues Nierenversagen die Folge". Frau M. nimmt jetzt Schmerzmittel, bis sich die Nerven und Muskeln regeneriert haben.

aus: neue Woche 9.7.2005

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