Heftige Gewitter sind am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag über den Süden und Westen Deutschlands hinweggezogen. Besonders betroffen waren Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In manchen Städten mußten Public Viewing-Veranstaltungen zum zweiten Fußball- WM-Halbfinale abgesagt werden.
Ein 43jähriger Hausbewohner wurde durch einen Stromschlag in einem mit Wasser überfluteten Keller lebensgefährlich verletzt. Er wollte den Einsatzkräften helfen, wurde aber mehrmals aufgefordert, in seine Wohnung zurückzugehen. Trotz der Warnungen ging er mit Hausschlappen in den Keller. Hier kam es zu einem Stromschlag, der wahrscheinlich durch ein Verlängerungskabel ausgelöst wurde. Zwei Feuerwehrmänner wurden leicht verletzt.
Rund 200 Schweine konnten aus einem brennenden Stall in Steinheim (Kreis Höxter) in Nordrhein-Westfalen gerettet worden. Zehn Rinder kamen dagegen in den Flammen auf einem Hof in Brakel (Kreis Höxter) ums Leben. In Münster brannte nach einem Blitzeinschlag der Dachstuhl eines Einfamilienhauses.
Auch im Südwesten rückten Polizei und Feuerwehr aus, um Keller leerzupumpen und Straßen freizuräumen. Im Landkreis Heilbronn gerieten einige Gebäude nach Blitzeinschlägen in Brand. Beim Brand einer Scheune bei Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) entstand ein Schaden von 250.000 Euro.
Auch in Teilen Hessen gab es am Mittwochabend nach fast tropischer Hitze Unwetter mit starkem Niederschlag. Im Landkreis Kassel schlug der Blitz in zwei Wohnhäuser ein. Beim Brand des Dachstuhles eines Einfamilienhauses in Oberweser entstand ein Schaden von 100.000 Euro. In Limburg wurden Alarmmelder durch Blitzeinschlag ausgelöst. In Laubach bei Gießen schlug der Blitz nach Angaben der Feuerwehr in ein Weizenfeld ein. Das Feuer konnte jedoch rasch gelöscht werden.
Quelle: WELT