Erläuterung des Blitzschadens
Auf Grund der Fotos und der Schadensbeschreibung ist wahrscheinlich, dass es sich hier um Blitzwirkungen handelt, die von einem Teilblitzstrom herrühren. Dieser ist in Aluminium-kaschierten Bitumenbahnen geflossen, die laut Aussagen des Kirchenpflegers vor ca. 20 Jahren zwischen Fundament und Mauer gegen aufsteigende Feuchtigkeit eingebracht wurden. Diese Bahnen haben eine Länge von ca. 1 m. Immer an den Stoßstellen gab es wegen unzureichender Kontaktierung einen kleinen Lichtbogen. Die dabei entstehende Hitze in Zusammenhang mit der feuchten Mauer und einem feuchten Putz haben zu einem Herausplatzen von fast kreisrunden Putzstücken geführt.
Leider wurde mit den Fotos nicht dokumentiert, wo genau der Überschlag in die "erste Bahn" stattgefunden hat.
Voraussetzung für einen solchen Schaden ist eine relativ hochohmige Erdungsanlage mit Einzelerdern, die nicht miteinander verbunden sind. Wenn eine Verbindung vorhanden wäre, wäre der Blitzstrom über diese Verbindungsleitung und nicht oder nur sehr gering durch das Gebäude geflossen. Derartige Verbindungsleitungen werden seit 2006 in den VDE-Blitzschutznormen gefordert; bei älteren Anlagen wie dieser besteht keine Nachrüstpflicht.