07.07.2004 Frankfurt Seite

Murau: Jugendlicher auf Pfadfinderlager von Baum erschlagen - Weiterer Blitz traf Familie

Seit Montagabend ereignete sich in Österreich eine Serie von schweren Unwettern, bei denen ein Jugendlicher getötet und zumindest acht weitere Personen zum Teil schwer verletzt wurden.

Das tödliche Unglück ereignete sich Dienstagnachmittag in einem Pfadfinderlager in St. Lorenzen bei Murau. Während eines schweren Unwetters wurde ein 15-jähriger Bursch von einem umstürzenden Baum erschlagen. Nach Angaben des Roten Kreuzes erlitten mindestens fünf weitere Pfadfinder Verletzungen. Drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

Montagabend war ebenfalls in der Steiermark eine dreiköpfige Familie Opfer eines Gewitters geworden. Die Eltern und ihre neunjährige Tochter gingen gerade in der Nähe von Seckau spazieren, als ein Gewitter mit Hagelschlag losbrach. Die Familie flüchtete in einen Wald und stellte sich unter einen Baum. Gegen 19.15 Uhr schlug dort ein Blitz ein und verletzte alle drei. Der Hund der Familie wurde getötet. Die drei Verletzten wurden ins Spital Leoben eingeliefert.

14 Pferde getötet

Auf dem Salzburger Trattberg im Gemeindegebiet von St. Koloman wurden 14 Pferde durch einen Blitzschlag getötet. Die Tiere hätten den ganzen Sommer auf der Alm in einer Höhe von 1785 Metern verbringen sollen.

Meteorologen warnen generell, aufgrund der instabilen Wetterlage müsse man ständig mit überraschenden Unwettern rechnen. Die Überlebenschancen bei einem direkten Blitzeinschlag werden von Fachleuten unterschiedlich, aber maximal mit 50 Prozent eingeschätzt. Gefahr geht nicht nur vom Blitzschlag direkt, sondern auch vom Blitzstrom aus. Dieser breitet sich kreisförmig vom Einschlagsort aus und kann Menschen noch meterweit entfernt gefährden.

Generell gibt es im Freien keinen absoluten Schutz. Im Ernstfall gilt: emporragende Strukturen, wie Berggipfel, Grate oder Bäume meiden, Metallgegenstände weglegen und sich zusammenkauern. Das ist die günstigste Position, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und die Spannung, die den Körper durchfließt, so gering wie möglich zu halten.

Quelle: http://derstandard.at 7.7.2004

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