Starke Regenfälle und Blitzeinschläge haben im Landkreis Sächsische Schweiz Stromstörungen verursacht und Telefonleitungen lahm gelegt. Auch eine Reihe Straßen musste durch die Feuerwehr vom Schlamm gereinigt werden.
"Unser Telefon geht jetzt immer noch nicht", monierte gestern Jens Kirpal. "Dabei ist es jetzt schon fast Mittag." Nicht nur der Altendorfer Gastwirt hat die Auswirkungen des Unwetters vom Montagabend sowie der Nacht zu spüren bekommen. Auch in der Hohwald Klinik fiel beispielsweise das Telefon aus. Die Wetterstation in Mittelndorf registrierte immerhin in der Nacht vom Montag zum Dienstag 18,7 Liter Niederschläge pro Quadratmeter und ein mäßiges Gewitter. Beides genügte jedoch, um etliche Strom- und Telefonleitungen im Landkreis lahm zu legen.
Bürger fünf Stunden ohne Licht
Dass zahlreiche Störungen bei der Telekom eingegangen sind, bestätigte Rüdiger Gräve von der Pressestelle der Telekom. Welches Ausmaß diese hatten, konnte er aber nicht sagen. In der Regel werden die Schäden innerhalb von 24 Stunden behoben, so Gräve. Bei einer größeren Anzahl könnten jedoch die Fristen nicht eingehalten werden.
Finster wurde es auch in einigen Wohnzimmern. Kurz vor 21 Uhr schlug am Montagabend der Blitz in zwei 20-kV-Freileitungen im Bereich Ehrenberg ein. Dadurch kam es zu Stromunterbrechungen in Ehrenberg, Cunnersdorf, Hohnstein, Heeselicht, Stürza und Hohburkersdorf. Noch in der Nacht wurde eine der Leitungen provisorisch repariert, sagte Claudia Kuba, Pressesprecherin der Energieversorgung Sachsen Ost. Nach etwa fünf Stunden war der letzte Kunde wieder am Netz, so Kuba. Die vollständige Reparatur erfolgte am gestrigen Tag. Dazu war es notwendig, die Versorgung einiger Abnehmer erneut für rund 1,5 Stunden zu unterbrechen.
Die Feuerwehr wurde zu zehn Einsätzen zwischen 20.50 Uhr und 23 Uhr gerufen. In Langenwolmsdorf, Ortsteil von Stolpen, musste sie einen Brand in einer Scheune auf der Hauptstraße löschen, der durch Blitzeinschlag entstanden war. Der Blitz tötete auch ein brütendes Storchenpaar, das auf dem Scheunendach Quartier bezogen hatte. Ebenso wurde das Gelege von Adebars zerstört.
Im Raum um Neustadt hatten die Feuerwehrleute Straßen von Wasser und Schlamm zu befreien, so beispielsweise in Rückersdorf und Berthelsdorf. In Neustadt waren Schlammmassen in eine Garage eingedrungen sowie in Langburkersdorf in einige Gebäude und Grundstücke. Insgesamt waren 155 Feuerwehrleute 204 Stunden im Einsatz.