14.06.2004 Frankfurt Seite

Züge ausgefallen - Windrad abgebrannt

Schwere Gewitter lösen Chaos im Berufsverkehr aus - Niedersachsen bleibt vom Unwetter verschont

Ein schweres Unwetter hat am Mittwochmorgen in Schleswig-Holstein Schäden in Millionenhöhe verursacht, während Niedersachsen so gut wie verschont blieb. Gewitter mit zahlreichen Blitzschlägen und starkem Regen hielten die Einsatzkräfte in Atem. Der Bahnverkehr rund um Hamburg war stundenlang gestört.

Durch einen Blitzeinschlag in das moderne Stellwerk Pinneberg wurde der Zugverkehr zwischen Hamburg und dem Norden von 7.30 Uhr an beeinträchtigt, der sich aber gegen zehn Uhr wieder normalisierte. Die Reisenden mussten auf den Fahrten von und nach Westerland, Neumünster, Flensburg und Kiel erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen.

Aus den Kreisen Steinburg und Dithmarschen wurden insgesamt 200 Einsätze gemeldet. In der Nähe von Wulfshagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) schlug ein Blitz in eine Zwei-Megawatt-Windenergieanlage ein, die daraufhin Feuer fing. Die Feuerwehr ließ die Gondel kontrolliert abbrennen, weil sie in etwa 70 Meter Höhe nicht löschen konnte. Die Bundesstraße 76 wurde eine Stunde lang gesperrt. An der Anlage entstand Totalschaden, der auf rund zwei Millionen Euro geschätzt wird.

Auch zwei Reetdächer im Kreis Nordfriesland traf der Blitz. Eines der beiden Häuser, das unbewohnt war, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Beim Brand einer Werkstatt-Scheune in Lehmrade (Kreis Herzogtum Lauenburg) konnte die Feuerwehr nicht mehr viel ausrichten. In allen drei Fällen entstand ein Sachschaden von rund 200 000 Euro. Vermutlich bei einem Blitzeinschlag entzündete sich im Chemiebetrieb Dow Deutschland in Stade ein Wasserstoffgemisch, das aus einem Schornstein abgeblasen wurde. Das Feuer war weithin sichtbar, richtete aber keinen Schaden an, sagte ein Sicherheitsbeauftragter des Unternehmens.

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