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07.10.2021 Preis

Preise + Ehrungen

Der VDE ABB fördert besonderes Engagement in Blitzschutz, Überspannungsschutz und Blitzforschung: 

- Benjamin-Franklin-Medaille für herausragende Wissenschaftler

- VDE ABB Nachwuchspreis für herausragende Nachwuchswissenschaftler

- Goldene Ehrennadel des VDE ABB für besonders engagierte Fachleute

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VDE e.V.

Benjamin-Franklin-Medaille

Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (VDE|ABB) verleiht die Benjamin-Franklin-Medaille an hochverdiente Wissenschaftler, die hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der grundlegenden oder angewandten Blitzforschung erbracht und sich um deren Belange verdient gemacht haben. Auch internationale Wissenschaftler, auf die die genannten Kriterien zutreffen, können mit der Medaille ausgezeichnet werden.

Preisträger

Professor Meppelink in der Hochspannungshalle

2021: Prof. Dr.-Ing. Jan Meppelink

Professor Meppelink in der Hochspannungshalle

Laudatio von Professor Dr.-Ing. Alexander Kern bei der 14. VDE Blitzschutztagung am 7. Oktober 2021

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lieber Professor Meppelink,

es ist mir eine große Freude, im Rahmen unserer Blitzschutztagung einen Fachmann zu ehren, der sich überragende Verdienste um die Entwicklung des Blitzschutzes und Überspannungsschutzes im nationalen und im internationalen Rahmen erworben hat.

Wie wenige Andere, haben Sie, Herr Prof. Meppelink, über Jahrzehnte hinweg sich für den Blitz- und Überspannungsschutz eingesetzt, um neue technische Lösungen gerungen, in Veröffentlichungen, Büchern, Vorträgen und Seminaren deutschlandweit und auch darüber hinaus die Grundlagen und auch spezielle Fragen des Blitz- und Überspannungsschutzes erläutert und bei der Erarbeitung neuer Normen mitgewirkt.

Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung im VDE, als Nachfolger des ältesten deutschen elektrotechnischen Vereins, ehrt mit der Verleihung der Benjamin-Franklin-Medaille an Herrn Prof. Dr. Jan Meppelink eine national und internationale bekannte Persönlichkeit.

Zunächst dazu einige „technische Daten“:

Beruflicher Werdegang

Prof. Meppelink, geboren 1950, studierte an der Technischen Universität Berlin. Er absolvierte dort das Studium der „Elektrotechnik“ mit dem Abschluss „Diplom-Ingenieur“. 1984 wurde er dort auch promoviert mit der Arbeit „Der Durchschlag im inhomogenen Feld in Luft bei schwingender Blitzstoßspannung“.

Ab 1984 war er für die BBC Brown Boveri & Cie, Zürich (heutzutage Teil des ABB-Konzerns) verantwortlich und weltweit tätig im Bereich Hochspannungstechnik und Elektromagnetische Verträglichkeit.

Im Jahre 1992 nahm er den Ruf der Universität Gesamthochschule Paderborn als Professor für Hochspannungstechnik an die Abteilung Soest an. Später wurde die Abteilung Soest Teil der Fachhochschule Südwestfalen. Er hielt dort Lehrveranstaltungen am Fachbereich Elektrische Energietechnik im Studiengang Elektrotechnik: Blitz- und Überspannungsschutz, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Hochspannungstechnik, Prozessmanagement, Spezielle Gebiete der Hochspannungstechnik und der Werkstoffe der Elektrotechnik. Seit 2015 ist er dort emeritiert.

23 Jahre lang hat Prof. Meppelink an der Fachhochschule Südwestfalen geforscht und gelehrt, mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und dabei, wie er sagt, die „mentale Freiheit“ genossen. Frei nach Franz Müntefering, einer anderen berühmten Persönlichkeit aus dem Sauerland, blickt er voller Enthusiasmus zurück auf diese 23 Jahre Forschung und Lehre an der Fachhochschule: „Professor ist der schönste Beruf, gleich nach dem Papst“. Tatsächlich hat der für ihn wichtigste Ort auf dem Soester Campus etwas Sakrales: Das Hochspannungslabor ist in einer ehemaligen Militärkapelle untergebracht. Prof. Meppelink hat in dieser Umgebung eine technische Ausstattung geschaffen, die ihresgleichen sucht: „Hier lernen die Studierenden, wie Physik funktioniert. Und für die Forschung und Entwicklung von Produkten braucht man immer noch ein Labor.“

Auch nach seinem Ruhestand ist er seit 2015 ein gefragter Problemlöser, erstellt Gutachten zu Schadensfällen, bringt sein Wissen in nationalen und internationalen Gremien zum Thema Blitz- und Überspannungsschutz ein und gibt Medienvertretern als „Blitzexperte“ geduldig Auskunft.

Prüflabor

Der Berufsweg von Herrn Prof. Meppelink ist auch eng mit der Firma OBO Bettermann verbunden. Nach seinem Start in Soest hat er wohl schnell den Kontakt zu OBO Bettermann im nahen Menden gefunden, und es dort verstanden, die Bereitschaft zur Gründung und Finanzierung eines eigenen Prüflabors zu entfachen. Das Ergebnis war das BET – Blitzschutz und EMV-Testzentrum, zunächst als eigenständige GmbH, später eingegliedert in das Haus OBO Bettermann selbst. Mit einer großen Zahl von Studierenden aus Soest hat er es verstanden, ein beeindruckendes und überregional auch im Wettbewerb anerkanntes Prüfinstitut sozusagen „aus dem Nichts“ aufzubauen und alle technischen Probleme, die mit einem solchen Institut verbunden sind, beeindruckend zu lösen. Auch ich konnte mich bei Qualifizierungen für Produkte und Verfahren aus dem Bereich Blitzschutz für Kraftwerke und Industrieanlagen mehrfach dieser eindrucksvollen Prüfanlagen bedienen und der ausgezeichneten Arbeit des Prüfpersonals versichern.

Natürlich muss in die Liste der Aktivitäten von Herrn Prof. Meppelink seine umfangreiche Mitarbeit in den verschiedensten Gremien aufgenommen werden:

Normungsarbeit

In der Deutschen Kommission Elektrotechnik - Elektronik - Informationstechnik (DKE) war er im UK 251.1 Obmann und stellvertretender Obmann, bevor dieses Gremium im K251: Blitzschutzsysteme und Blitzschutzkomponenten aufgegangen ist. Seit 2001 ist er Mitglied in K251. Er hat den Vorsitz des Arbeitskreises AK 251.0.4 inne, der sich mit den Komponenten von Blitzschutzsystemen befasst. Er ist ferner Mitarbeiter im AK 251.0.7 und im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung CENELEC TC81X „Lightning Protection“, dort in der WG2 „Components“.

Außerordentliches Engagement zeigt er auch in der Internationalen Blitzschutznormung bei IEC TC81 „Lightning Protection“, dort in den Maintenance Teams MT8 „Fundamentals“, MT14 „Components“ und MT21 „Systems“. Dort besticht er immer wieder durch neue Inputs und Kommentare, die auf sehr detailreichen Untersuchungen basieren, aber auch durch interessante neue Aspekte. Und es drängt sich der Eindruck auf, dass er nach seiner Emeritierung dieses Engagement mit noch mehr Einsatz wahrnimmt.

Gremienarbeit im VDE ABB und Forschungsprojekte

Natürlich war Professor Meppelink auch direkt für den ABB selbst tätig, und da gibt es einiges aufzuführen:

Er war Mitglied des Ausschusses von 2001-2004. Bis 2015 war er dann Delegierter des Förderers FH Südwestfalen, ab 2017 ist er persönlich Förderer des ABB. Bis 2015 war er weiterhin Mitglied des Technischen Ausschusses.

Von 2003 bis 2019 hat er in diversen Arbeitskreisen mitgearbeitet: Reetdächer, Blitzschutz für Veranstaltungen, Koordination von Überspannungsschutzgeräten, Blitzunfälle, Schritt-und Berührungsspannungen, Programmausschuss Blitzschutztagung. Er hat dort wesentliche Beiträge eingebracht, die Arbeit des jeweiligen AK stark geprägt, in einigen Fällen sogar dominiert. Seit Anbeginn der VDE Blitzschutztagungen ist er dort fleißiger Autor mit etlichen eigenen Beiträgen.

Last, but not least hat er im Auftrag und im Interesse des ABB auch mehrere Forschungsprojekte initiiert und erfolgreich durchgeführt, darunter Untersuchungen zum Schadensmechanismus beim Blitzeinschlag in ein reetgedecktes Dach, Berechnungen der Stromverteilung in einem Gebäude bei einem Folgeblitz 0,25/100µs, Untersuchungen zum km-Faktor unterschiedlicher Baustoffe, Maßnahmen zur Verringerung der Schrittspannung in Erdungssystemen von Blitzschutzsystemen.

Persönliches

Wer Prof. Meppelink darüber hinaus noch ein wenig kennt, weiß, dass er nicht nur die Arbeit liebt und schätzt. Es bleibt ihm auch immer ein wenig Zeit fürs Segeln und Angeln, gerne auch in entlegeneren Weltgegenden. Und er weiß auch immer launisch davon zu erzählen.

Und damit sind wir bei einem ganz entscheidenden Punkt. Was macht ihn noch aus?

  • Der ehemalige Fernreise-Weltenbummler des BBC bzw. ABB Konzerns sagt selbst von sich, er sei „schussfest“. Ob das stimmt? Er meint damit hoffentlich Schüsse im Hochspannungs- bzw. Hochstromlabor. Anzeichen von Schwerhörigkeit konnten aber noch nicht bestätigt werden.
  • Er besticht schon Mal durch einen großen Hut, bunte Socken und Halstücher. Aktuell, d.h. in Pandemie-Zeiten mit ONLINE-Konferenzen ist auch schulterlanges, wehendes graues Haar festzustellen!
  • Und natürlich hat er immer das neuste Elektronikspielzeug am Mann, welches dann spätestens nach zwei Tagen auch jeder in seinem Umfeld kennt.
  • Frage aus seinem Munde: Was sind ARD und ZDF? Für ihn bedeutet das: Alle reden Darüber, aber was zählt sind: Zahlen, Daten, Fakten! ARD und ZDF…
  • Und welcher Student von ihm kennt nicht seinen Lieblingsspruch: „Meine lieben Studierenden: Ich habe im Leben bereits mehr vergessen, als Sie jemals gelernt haben!“

Was zeichnet ihn noch besonders aus: definitiv seine Beharrlichkeit. Entgegen sämtlicher Zweifel. Ich erinnere hier nur an die Untersuchungen zu einem Autohaus in den Niederlanden. Das Dach war damals bei einem Unwetter eingestürzt. Als Schadensursache wurden die Wassermassen vermutet. Prof. Meppelink forschte tiefer. Und machte den elektrohydraulischen Effekt beim Blitzeinschlag als mögliche Ursache für den Schaden verantwortlich. Nach seinen diesbezüglichen Veröffentlichungen verstand jeder, was damit gemeint war und welche Gefahren sich dahinter verbergen können.

 

Lieber Herr Prof. Meppelink,

wir alle schätzen Ihren aktiven Einsatz für Blitzschutz, Überspannungsschutz und Blitzforschung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Wir schätzen Ihre schwungvolle, leidenschaftliche, ausdrucksstarke Art und Weise, sich für die Lösung von fachlichen Problemen einzusetzen und deren Ergebnisse anschaulich zu vermitteln.

An dieser Stelle möchte ich mich daher, sehr geehrter Herr Prof. Meppelink, persönlich ganz herzlich für diese ausgezeichnete, kollegiale Zusammenarbeit bedanken, die sich auch auf mein berufliches Schaffen positiv ausgewirkt hat. Während unserer gemeinsamen Jahre im ABB, in der DKE und IEC haben Sie viel Entscheidendes bewirkt, und ich habe immer gerne mit Ihnen zusammengearbeitet.

Mit dem Überreichen der Benjamin-Franklin-Medaille ehren wir alle Sie als Fachmann, der für die Blitzforschung und den Blitz- und Überspannungsschutz Herausragendes geleistet hat!

Dr.-Ing. W. Zischank erhält die Benjamin-Franklin-Medaille

2017: Dr.-Ing. Wolfgang Zischank

Dr.-Ing. W. Zischank erhält die Benjamin-Franklin-Medaille

Laudatio von Professor Dr.-Ing. Michael Rock anlässlich der Verleihung während der 12. VDE|ABB Blitzschutztagung in Aschaffenburg

Heute wollen wir die besonderen Verdienste und das außerordentliche Engagement eines hervorragenden pragmatischen Wissenschaftlers mit riesigem Erfahrungsschatz und großer Kenntnisbreite auf dem Gebiet des Blitzschutzes, der Blitzforschung und der Hochspannungstechnik würdigen. Wir zeichnen Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Zischank mit der Benjamin-Franklin-Medaille aus. Bevor es soweit ist, möchte ich ein paar Worte über unseren Preisträger verlieren.

Herr Dr. Zischank studierte Elektrotechnik und Hochspannungstechnik an der Technischen Universität München. Er ist seit 1978 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für „Elektrische Energieversorgung“ der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der Uni BW, also der Universität der Bundeswehr, München.

Seine Promotion unter Herrn Prof. Wiesinger schloss er 1983 ab. Die Dissertation „Schutzfunkenstrecken zur Überspannungsbegrenzung bei direkten Blitzeinschlägen“ beschäftigte sich mit den Eigenschaften von Funkenstrecken bei Blitzströmen. Seitdem ist er Leiter des Hochspannungs- und Hochstromlabors des Instituts der Uni BW München.

Die Forschungsgebiete von Dr. Zischank sind in der Hochspannungstechnik und vor allem in der Blitzforschung breit gefächert:

  • Blitzsimulation im Hochspannungs- und Hochstromlabor
  • Entwicklung von Prüfanlagen und Prüfverfahren zur Nachbildung von Blitzbeanspruchungen; ausgewählte Stichworte hierzu sind „Blitzstromgenerator mit Crowbar-Funkenstrecke“, „Folgeblitzstromerzeugung“, „indirekte Elektrode“ und viele mehr.
  • des Weiteren Blitzschutz und Überspannungsschutz baulicher Anlagen vom Gebäudebereich, Industrie bis zu Kraftwerksanlagen und das Spezialgebiet Blitzschutz von Flugzeugen.
  • Direct Lightning Effects und Lightning Electromagnetic Pulse.
  • Blitzwirkungen an und Blitzschutz von Windkraftanlagen.

Außerdem hat er sich beschäftigt mit:

  • Beanspruchungen und Effekten durch den Blitz-Langzeitstrom-Lichtbogen: Das erinnert mich an einen prägnanten Ausspruch von ihm, in einem Gespräch über Abschmelzungen an Blechen oder Fangstangen: „da bildet sich a Rotznasen“. Dieses Bild werde ich nie vergessen.
  • Hierzu gehört, etwas exotisch, auch die Herstellung von Fulguriten für Wissenschaft und Kunst.

Aber Herr Dr. Zischank gibt sein Wissen und seine Erfahrung über Lehrveranstaltungen auch an Studenten weiter, gegenwärtig in der Experimentalvorlesung „Ausgewählte Themen aus der Blitzschutztechnik“ oder im „Hochspannungstechnischen Praktikum“.

Als erster Preisträger wurde Herr Dr. Zischank 1991 mit dem Nachwuchspreis des ABB im VDE ausgezeichnet und wegen seiner besonderen Verdienste um den praxisnahen Blitzschutz wurde ihm 2006 die Goldene Ehrennadel des ABB-Förderkreises verliehen.

1993 bis Ende 2016 war Dr. Zischank Mitglied im Ausschuss des ABB.

Er war auch viele Jahrzehnte Mitglied im Technischen Ausschuss des ABB und übernahm im Jahr 2001 dessen Leitung von Prof. Wiesinger. So leitete er über mehr als 15 Jahre mit großem Enthusiasmus 31 Sitzungen. Dafür danken wir ihm sehr, denn die Klärung technischer Detailfragen hatte und hat entscheidenden Einfluss auf die nationale, europäische und internationale Normungsarbeit.

International ist Dr. Zischank unter anderem Mitglied des wissenschaftlichen Programmkomitees und Session-Chairman der „International Conference on Lightning and Static Electricity“, ICOLSE, einer Konferenz, deren Schwerpunkte der Blitzschutz von Luftfahrzeugen und Windkraftanlagen ist. Bei der ICOLSE im Jahr 2005 in Seattle wurde Dr. Zischank mit dem „Best Presentation Award“ ausgezeichnet.

Zusammen mit Herrn Dr. Hasse hat er sich für die Einführung des Prüfstroms 10/350 für Ableiter in der internationalen Normung stark gemacht. Da war z.B. das IEEE "Spring SPD Meeting" in St. Petersburg, in Florida im Jahre 2000. Dort haben beide Überzeugungsarbeit geleistet, zur Prüftechnik und zur Rechtfertigung dieser Wellenform als Bedrohungs- und Prüfgröße.

Herr Dr. Zischank ist in den internationalen Normengremien aktiv, welche sich mit dem Blitzschutz baulicher Anlagen sowie der Prüfung und dem Einsatz von Überspannungs-Schutzgeräten befassen. So ist er Mitglied im Gremium für den Blitzschutz spezieller Anlagen und Systeme, in der Arbeitsgruppe 31 „Lightning“ der „European Organization for Civil Aviation Equipment“, dem IEC TC 88 „Wind energy generation systems“. Dr. Zischank ist auf nationaler Ebene in DKE-Gremien tätig, insbesondere:

  • seit 1995 im Arbeitskreis und im Unterkomitee Überspannungsableiter 441.1 und
  • seit 2001 im Komitee für Blitzschutzanlagen K251.

Besonders am Herzen liegt uns, die aktive Mitarbeit in den verschiedenen ABB Gremien zu erwähnen und dies drückt auch die besondere Verbundenheit mit dem ABB aus. Herr Dr. Zischank arbeitete aktiv in zwei Unterausschüssen, in sieben Arbeitskreisen, auch als Leiter und im Programmausschuss der nationalen Blitzschutztagung mit. Ich glaube, so gefragt war bisher kein Anderer wegen seiner Fachkompetenz.

Seine Durchführung und Mitarbeit an wichtigen ABB-Forschungsprojekten ist zu nennen:

  • Blitzstromprüfung an Verbindungsbauteilen
  • Blitzstromprüfung an Trennfunkenstrecken
  • Wirksamkeit gitterförmiger Schirme für Räume und Fenster
  • Messung spezifischer Widerstände von Oberflächenschichten
  • Trennungsabstände bei leitenden Flachdächern
  • Ströme auf Leitungen bei Potentialausgleich auf dem Dach
  • und nicht zuletzt: Messung der Blitzströme und der Nahfelder bei Turmeinschlägen am Peissenberg von 1994 an durchgängig bis heute.

Seine Beiträge zu den nationalen Blitzschutzkonferenzen und in gleicher Weise zu den internationalen Blitzschutzkonferenzen (ICLP) setzten Maßstäbe. So sind seine Untersuchungen über die Durchschlagsfestigkeit von Isolierstoffen herauszustellen. Diese Arbeiten fanden ihren Niederschlag in der Festlegung des Materialfaktors „km“ oder auch zur genaueren Berechnung des Stromaufteilungskoeffizienten „kc“, beide bei der Bestimmung des Trennungsabstandes.

In keinem Falle möchte ich hier vergessen, dass Dr. Zischank an so vielen Veröffentlichungen, auch im Rahmen des ABB, mitgewirkt hat:

  • die Broschüre Blitzeinwirkungen als Vorläufer von "Blitze: So können Sie sich schützen"
  • er war Ko-Autor der Festschrift 125 Jahre ABB von 2010
  • ebenfalls lieferte er einen Beitrag im Buch "Geschichte des Blitzschutzes"
  • er ist Autor des ABB-Merkblatts "Koordination von Überspannungs-Schutzgeräten verschiedener Hersteller"

Hinzukommt, dass sich die herausragenden Leistungen von Herrn Dr. Zischank in unzähligen internationalen und nationalen Veröffentlichungen und Publikationen, Konferenz-Papern und ‑vorträgen, Zeitschriftenbeiträgen und nicht zuletzt Büchern bzw. Kapiteln in Büchern hohen Qualität niedergeschlagen haben. Stellvertretend sind vielleicht

  • das „Handbuch für Blitzschutz und Erdung“ in der Ausgabe von 2005 oder
  • das Kapitel „High-voltage and high-current testing“ im Buch „Lightning Protection“ zu nennen.

Herr Dr. Zischank gehört auch zu den Mitstreitern, die den Blitzschutzgedanken in den Medien verbreiten und hilft, der Allgemeinheit verständliche Erklärungen bei Blitzunfällen zu geben und richtige Verhaltensweisen immer wieder kund zu tun. Da braucht man gar nicht lange im Internet zu suchen und es tauchen solche Fragen auf: „Wie gefährlich ist ein Blitzeinschlag in ein Flugzeug?“ oder „Wie kann es sein, dass eine ganze Fußballmannschaft durch einen Blitz niedergestreckt wird?“, die Dr. Zischank dann klar und einfach beantwortet. Dabei kommt es schon mal vor, dass er als „Münchner Blitzexperte“, „Gewitter-Fachmann“ oder als „Herr der Blitze“ tituliert wird.

Ich verstehe das als Ehre, die begründet ist. Herr Dr. Zischank hat die Gabe, komplexe Zusammenhänge sinnvoll zu vereinfachen, auf das Wesentliche zu reduzieren und Wissen so einprägsam an andere weiterzugeben. Er konnte vielen von uns bei Fragen immer schnell und ohne große Umschweife weiterhelfen, Material und Informationen zur Verfügung stellen. Er konnte sich immer punktgenau erinnern, wo Fragestellungen und Probleme bereits vor Jahren einmal aufgetaucht sind und welche Lösungen es gab. Dr. Zischank ist dabei ruhig, besonnen und kann eine Sitzung, wie auch eine große Tagung souverän leiten und zu Ergebnissen führen. Dafür sind viele Kolleginnen und Kollegen ihm außerordentlich dankbar.

Den jetzt anstehenden „Ruhestand“ hat er sich also redlich verdient; nur aus unserem Blickwinkel reißt er eine große Lücke, die wohl nicht zu füllen sein wird.

Wir möchten mit der heutigen Preisverleihung einen lieben Freund und ganz besonderen Kollegen ehren, für den grundlegende Blitzschutzforschung und angewandter Blitzschutz eine Berufung, ja eine Lebensaufgabe, war.

Lieber Wolfgang, in Anerkennung Deiner vielen Verdienste als national und international anerkannter Fachmann und Deiner jahrzehntelangen Arbeit für den ABB überreichen wir Dir feierlich die Benjamin-Franklin-Medaille des Ausschusses für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE. An meiner Seite werden zwei weitere Preisträger der Benjamin-Franklin-Medaille, Professor Steinbigler und Dr. Hasse - beide sind frühe und lange Wegbegleiter von Dr. Zischank - sowie Professor Stimper, mit dem Dr. Zischank lange Jahre eng zusammengearbeitet hat, sein.

Die Urkunde gibt unsere höchste Wertschätzung in bescheidener Form wieder. Hier heißt es:

Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB) verleiht

Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Zischank

für seine besonderen Verdienste in der Blitzforschung sowie der Umsetzung der Forschungsergebnisse in der nationalen und internationalen elektrotechnischen Normung die Benjamin-Franklin-Medaille.

12. Oktober 2017, Aschaffenburg, die Vorsitzenden des ABB

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Friedhelm_Noack_Portrait

2004: Prof. Dr.-Ing. habil. Friedhelm Noack

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Laudatio auf Professor Dr.-Ing. habil. Friedhelm Noack anlässlich der Verleihung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lieber Herr Professor Noack,

ich freue mich, dass mir die Aufgabe übertragen wurde, im Rahmen unseres ABB-Treffens mit einer Laudatio einen Fachmann zu ehren, der sich um die Weiterentwicklung des Blitzschutzes weit über den Rahmen unseres Ausschusses für Blitzforschung und Blitzschutz hinaus besonders verdient gemacht hat.

Herr Prof. Noack wurde 1936 in Nieder-Seifersdorf geboren und ging dort zur Schule. Ihr späterer Berufsweg, lieber Herr Prof. Noack ist jedoch eng mit Ilmenau verbunden. 1954 schrieben Sie sich als Student der 2. Matrikel an der TH Ilmenau in der Fakultät für Starkstromtechnik ein. 1965 promovierten Sie dort mit der Arbeit "Beitrag zur dreiphasigen Modelldarstellung von Drehstrom-Transformatoren und -Leitungen bei Schaltvorgängen". 1979 haben Sie sich dann mit dem Thema "Beanspruchung der Hochspannungs-Leistungsschalter beim Ausschalten von Fehlerströmen" habilitiert.

Über ein Jahrzehnt widmeten Sie sich erfolgreich der wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Kryo-Elektrotechnik. Sie haben es sowohl als Koordinator von zahlreichen Forschungsteams als auch als Leiter des Fachgebietes "Elektro-energetische Grundlagen" verstanden, durch vorbildliches, zielorientiertes Arbeiten Ihre Mitarbeiter zu motivieren und für das "Betreten von Neuland" zu begeistern.

In der Industrie waren Sie von 1976 - 1980 im Starkstromkabel-Laboratorium des Kabelwerkes Oberspree Berlin an der In-Betriebnahme eines kryoresistiven stickstoffgekühlten Kabels beteiligt.

Danach wurden Sie als Hochschuldozent für Mess- und Schutztechnik nach Ilmenau berufen und wurden 1984 zum ordentlichen Professor für "Geräte und Anlagen in der Elektrotechnik" ernannt. 1993 folgte die Ernennung zum Universitäts-Professor für "Grundlagen der elektrischen Energietechnik". Diese Tätigkeit in Ilmenau war gekennzeichnet durch fachliche Erweiterung und Neuorientierung Ihres Betätigungsfeldes. Genannt seien besonders:

  • Technische Diagnostik an Schaltgeräten
  • Very fast transients in gasisolierten Schaltanlagen
  • Elektromagnetische Verträglichkeit.

Seit 1990 haben Sie sich dann mehr und mehr um das Gebiet der EMV einschließlich Blitzerscheinungen und der Impulsspannungs- und Impulsstrom-Technik zugewendet.

12 Doktoranten haben Sie fachlich sehr anspruchsvoll betreut und 3 Habilitanten gefördert. Darüber hinaus waren Sie für 15 Promotionen als Zweitgutachter tätig. Mehr als 50 Veröffentlichungen, mehr als 60 Vorträge auf Fachtagungen, über 80 Forschungsberichte, mehr als 60 Gutachten und Untersuchungsberichte für die Industrie sowie 17 Patentanmeldungen und die Monographie "Schalterbeanspruchungen in Hochspannungsnetzen" spiegeln Ihr engagiertes wissenschaftliches Arbeiten wieder.

Neben dieser wissenschaftlichen Arbeit haben Sie sich als Fachbereichsleiter, als Sektionsdirektor und als Prorektor der TU Ilmenau in der besonders bewegten Zeit nach 1990 engagiert.

Ihr Interesse an unserem Fachgebiet Blitzforschung - Blitzschutz reicht in die 1980er Jahre zurück. So haben Sie im Jahr 1985 das Thema "EMV und Blitzschutz" zum Bestandteil der Ausbildung an der TH Ilmenau gemacht und entsprechende Vorlesungen für Energietechnik-Studenten und Studenten der Theoretischen Elektrotechnik gehalten. Damals bereits haben Sie in Ihre Vorlesung "Elektrotechnische Geräte" einen Abschnitt "Überspannungsschutz" eingebaut und ein entsprechendes Laborpraktikum eingerichtet. Als Pflichtveranstaltung für das 6. Semester gab es dann die Vorlesung "Überspannungsschutz in Niederspannungsanlagen". In den 90er Jahren folgten fakultative Lehrveranstaltungen, wie "Transiente Vorgänge in Schaltanlagen" und "Elektromagnetische Verträglichkeit" mit einem entsprechendem Labor-Praktikum.

Später haben Sie dann eine Lehrveranstaltung "Blitzschutz" eingerichtet, darin gab es 4 EMV-Blöcke:

  • EMV-Blitz-Schutzzonen-Konzept
  • Entstörfilter
  • Störeinstrahlung / Störempfindlichkeit
  • Störaussendung

1995 wurde dann das Spezialgebiet "Transiente Messtechnik" in den Lehrplan aufgenommen. Bei all diesen Neuerungen ist besonders hervorzuheben, dass Sie, lieber Herr Prof. Noack, jeweils darauf geachtet haben, dass all diese Veranstaltungen dann auch von jüngeren Mitarbeitern weitergeführt wurden.

Nun aber zurück zu Ihrem Wirken in unserem "Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung", dem ABB. Hier möchte ich, so wie ich es anlässlich Ihres Ehren-Kolloquiums zum 65. Geburtstags getan habe, mit dem Jahr 1989 beginnen, denn dort haben wir uns im März auf der 8. Internationalen EMC-Konferenz in Zürich persönlich kennen gelernt. Von Veröffentlichungen wussten wir zwar, wer wir sind, wir hatten uns aber vorher noch nie gesehen.

Ich erinnere mich genau an diese unsere erste Begegnung in Zürich:
Ich kam von einem Vortrag mit ausgedehnter Diskussion weit nach der üblichen Mittagszeit in die Mensa, in der Hoffnung, noch etwas zu essen zu bekommen. Die gesamte Mensa war leer, bis auf einen einzigen Tisch, an dem ein einzelner Herr saß. An der Theke erhielt ich dann gerade noch etwas Essbares und ging, weil ich nicht alleine sitzen wollte, auf diesen Herren zu, der mir freundlich entgegen blickte. Es entspann sich ein interessantes Fachgespräch, in dem wir uns vorstellten und unser Herkommen schilderten.

Wir beide, Herr Professor Noack, stellten damals erfreut fest, wie zwanglos "Deutschland Ost" und "Deutschland West" an einem neutralen Ort miteinander reden konnten. Und wir fanden schnell heraus, wie viele fachliche Gemeinsamkeiten uns schon damals miteinander verbanden.

Ich hatte zu diesem EMC-Symposium in Zürich zusammen mit Kollegen von der Universität der Bundeswehr München einen Beitrag über das Verhalten von Funkenstrecken bei Beanspruchung mit steilen Impulsen verfasst, und hörte nun von Ihnen, dass auch an Ihrem Institut in Ilmenau auf diesem Gebiet geforscht wurde.
Das war also unsere erste persönliche Begegnung auf neutralem Schweizer Boden.

Gelegenheit für weiteres besseres Kennen lernen bot mir dann Ihre Einladung zu einem mehrstündigen Vortrag an Ihr Institut im April 1990. Dort hatte ich dann auch die Möglichkeit, das Laboratorium zu besichtigen und war besonders beeindruckt von dem mit viel Ingenieurwissen selbst gebauten Stoßstromgenerator großer Leistungsfähigkeit.

Ich beschrieb bei dieser Gelegenheit unsere gemeinsam mit der Technischen Universität München und mit der Universität der Bundeswehr Neubiberg laufenden Forschungs-Vorhaben auf dem Gebiet des Blitzschutzes - und wiederum stellten wir Gemeinsamkeiten fest.

Was lag also näher für mich als stellvertretenden Vorsitzenden des ABB, als sich auch "nach Osten" zu öffnen und die Kontakte zwischen Ihnen und der "Blitzforschungs-Gruppe München" herzustellen.

Im August des selben Jahres war es dann soweit: Ich hatte eine 2tägige Exkursion organisiert für die Herren

  • Prof. Noack von der TH Ilmenau
  • Prof. Pilling von der TH Zittau
  • Dr. Zahlmann von der TH Ilmenau
  • Dr. Engelmann von der TU Dresden
  • Dr. Lorke vom Institut für Post- und Fernmeldewesen, Berlin
  • Dr. Naumann vom Zentralinstitut für Arbeitsschutz, Dresden und
  • Herrn Ulrich vom Institut für Spezialbauten, Berlin

Nach Vorträgen und Besichtigungen in unserem Werk in Neumarkt ging es zur UniBw zu Herrn Prof. Wiesinger und zur TU München zu Herrn Prof. Steinbigler. Insgesamt eine hochinteressante Veranstaltung, bei der sich die Fachkollegen aus "Ost" und "West" näher kamen und das gegenseitige Verständnis wuchs.

Ich möchte jetzt kurz auf die Gründung und Entwicklung unseres Ausschusses lange vor der Gründung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) im Jahre 1893 eingehen, soweit das für diese Laudatio von Bedeutung ist.

Hier in Berlin befinden wir uns am Ursprung unseres Ausschusses. Am 20.12.1879 wurde hier in Berlin der Elektrotechnische Verein gegründet. Anfang 1879 debattierte man ursprünglich nur über die Gründung eines Telepraphen-Vereins, aber bereits am 05.02.1879 schrieb Dr. Werner Siemens an den Generalpostmeister, Dr. Heinrich Stephan, folgendes:

"Ew Excellenz
Erlaube ich mir beifolgend einen "Statutenentwurf für einen deutschen Verein für Elektrotechnik" zur geneigten Kenntnisnahme zu unterbreiten.
Es hat sich mir doch die Erkenntnis aufgedrängt, dass ein Telegraphenverein nicht genügend Material und tätige Kräfte bei uns finden würde, um den bestehenden englischen Vereinen sich gleich würdig zur Seite stellen zu können. Ich erlaube mir daher in Vorschlag zu bringen, Ew Excellenz wolle das Protektorat über einen das ganze Gebiet der Elektrotechnik umfassenden Verein übernehmen. Ein solcher Verein ist ein unabwendbares Bedürfnis geworden und kann eine ungemein segensreiche Wirkung entfalten. Neben der Telegraphie, die schon in etwas ruhige Fortschrittsbahnen eingelenkt ist und das aristokratisch-konservative Element der Elektrotechnik repräsentiert, sehen wir überall ein wildes Rennen auf diesem Gebiet, ein rastloses Streben, der Elektrizität einen wichtigen Platz in den alten Industriezweigen zu erobern und neue auf sie zu begründen. Namentlich seit durch die dynamoelektrischen Maschinen die Möglichkeit gegeben ist, billig starke elektrische Ströme durch Arbeitskraft zu erzeugen, ist das elektrische Zukunftsbild fast unbegrenzt geworden. Ich brauche nur an elektrisches Licht, an Kraftübertragung durch Elektrizität, an die elektrischen Kupferraffinerien im Großen erinnern, die neuerdings schon Bahn gebrochen haben. Wahrscheinlich wird das ganze Hüttenwesen einer Umgestaltung entgegengehen. Ferner erwähne ich das neue Eisenbahn-Sicherungssystem, welches bald den ganzen Eisenbahndienst umgestalten wird. Überall fast begegnet man schon den Kolonnenspitzen der eindringenden Elektrizität!
Mit vollkommenster Hochachtung Ew Excellenz ganz ergebenster
Dr. W. Siemens
"

Gegen Ende des selben Jahres war es dann soweit, und der General-Postminister lud zur Gründungssitzung ein:

"Die staunenswerten Fortschritte der Elektrotechnik und die wachsende Ausdehnung ihrer Anwendung haben den Wunsch nach einer dauernden Vereinigung der auf diesem Gebiet wissenschaftlich, gewerblich und verwaltend tätigen Kräfte angeregt. Auf Vorschlag und unter Mitwirkung des Herrn Dr. Werner Siemens habe ich den beiliegenden Entwurf der Statuten eines zu diesem Zwecke zu errichtenden Vereins ausarbeiten lassen, welchem die Aufgabe zufallen würde, die technische Anwendung der Elektrizität und die Fortbildung ihrer Kenntnis durch Vorträge, gemeinsame Besprechungen und Herausgabe einer Vereins-Zeitschrift zu fördern.
Damit der Elektrotechnische Verein eine der wissenschaftlichen Höhe und der industriellen Tätigkeit unserer Nation entsprechende Stellung einzunehmen vermag, ist der Anschluss derjenigen Männer in ganz Deutschland dringend erwünscht, deren wissenschaftliche, gewerbliche oder amtliche Wirksamkeit mit der technischen Anwendung in Zusammenhang steht. In der Hoffnung, dass Euer Hochwohlgeboren geneigt sein werden, sich an der Förderung der Vereinszwecke zu beteiligen, beehre ich mich, Sie zu einer am 20. Dezember d.J., nachmittags 6 Uhr im Reichs-Postgebäude, Leipziger Str. 15, stattfindenden Beratung des beiliegenden Statuten-Entwurfs, sowie zur Beschlussfassung über die Errichtung des Vereins und den Beginn seiner Tätigkeit, insbesondere auch über die Einleitung zur Herausgabe der Vereins-Zeitschrift hierdurch ergebenst einzuladen.
Der Kaiserliche General-Postmeister gez. Dr. Stephan"

Dieser Berliner Verein für Elektrotechnik gründete 1885 einen Ausschuss zur Untersuchung der Blitzgefahr. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten:

  • Werner von Siemens, Begründer der Starkstromtechnik und der Entdecker des dynamoelektrischen Prinzips,
  • Hermann von Helmholtz, Physiker und Physiologe, Universitäts-Professor in Berlin,
  • Leonhard Weber, Professor an der Universität Breslau,
  • Gustav Kirchhoff, Physiker und Professor an der Universität Berlin,
  • Wilhelm Holtz, Professor an der Universität Greifswald,
  • Gustav Karsten, Professor an der Universität Kiel,
  • Max Toepler, Telegrafen-Ingenieur und Professor an der Universität Dresden.

1984, also fast hundert Jahre nach seiner Gründung, wurde in einer außerordentlichen Delegiertenversammlung die Überführung des ABB in den VDE beschlossen.
Als Vorstand des ABB wurden damals einstimmig gewählt:

  • Prof. Wiesinger als Vorsitzender
  • Prof. Dietrich als 1. stv. Vorsitzender
  • und ich als 2. stv. Vorsitzender

Dieser ständige Ausschuss des VDE befasst sich seitdem zusammen mit seinen Förderern und seinem Technischen Ausschuss besonders mit Untersuchungen über die Phänomene und Auswirkungen der Blitzentladungen und mit der Weiterentwicklung von Schutzmaßnahmen. Mitglieder des ABB tragen mit ihren Forschungsergebnissen zu nationalen und internationalen Blitzschutzkonferenzen bei. Insbesondere leisten Mitglieder des ABB in leitenden Funktionen in internationalen Normengremien einen erheblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der internationalen, der regionalen und der nationalen Blitzschutznormung. Unter der fachlichen Verantwortung des ABB werden in Ausbildungsstätten Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung von Fachkräften für den Blitz- und Überspannungsschutz durchgeführt.

Auf mein Betreiben hatten wir uns bereits im Juni 1990 mit den für den Blitzschutz zuständigen Fachkollegen von der Kammer der Technik der DDR in Erfurt getroffen, um gemeinsame Ziele für die zukünftige Arbeit auf unserem Fachgebiet fest zu legen.
Was lag nun also näher, nach so viel "Vorarbeit" auch Sie, verehrter Herr Prof. Noack, für eine Mitarbeit im ABB zu interessieren.

Ich zitiere hierzu aus meinem Brief vom 11. Juni 1992 an Herrn Prof. Wiesinger, dem damaligen 1. Vorsitzenden des ABB:

"Wie verabredet, habe ich gestern mit Herrn Prof. Noack, TH Ilmenau, telefoniert und ihn zuerst einmal grundsätzlich gefragt, ob er an einer Mitarbeit im ABB Interesse hat. Dazu hat er spontan und überzeugt Ja gesagt. Besonders erfreulich für ihn ist, dass er, als einer der ersten ordentlichen Professoren nach bundesdeutschem Recht, an der TH Ilmenau bestätigt worden ist. Zukünftig möchte er sich mehr und mehr von organisatorischen Aufgaben frei halten und sich wieder mehr seinen eigentlichen Fach- und Forschungsaufgaben widmen.

In einer Mitarbeit im ABB sieht er eine sinnvolle Ergänzung seiner bisherigen Arbeiten, und sie passt auch in den EMV-Rahmen, den er sich selbst als Arbeitsschwerpunkt gesetzt hat. Ich habe ihn dann über die jüngste Entwicklung im ABB und die bevorstehenden Neuwahlen des Vorstandes informiert und ihn rundheraus gefragt, ob er sich später vorstellen könnte, einmal selbst den Vorsitz zu übernehmen. Auch hierauf kam eine positive Reaktion, allerdings unter dem Vorbehalt, dass er sich erst genau informieren muss und dazu um ein Gespräch mit uns bittet."

Herr Prof. Noack, Sie wurden dann im November 1992 in den Ausschuss des ABB gewählt und haben seitdem auf vielfältige Weise die Blitzforschung und den Blitzschutzgedanken aktiv begleitet und gestaltet.

Das begann mit Ihrem Vortrag auf dem Workshop des ABB am Vortag Ihrer Wahl in den Ausschuss. Sie berichteten über die aktuellen Arbeiten an Ihrem Institut für Elektrische Energie- und Hochspannungstechnik an der TU Ilmenau - die Untersuchungen an Schutzelementen (Varistoren und Funkenstrecken) in Niederspannungsnetzen. Erforscht wurde damals das Verhalten der Elemente (z. B. das Ansprechen bei Impulsen großer Steilheit) wie auch die Wechselwirkung dieser Elemente mit dem Niederspannungsnetz (z. B. das Löschverhalten unter Berücksichtigung von Kurzschlussstrom, cos j und wiederkehrender Spannung).

Spätere Forschungsprojekte an Ihrem Institut wurden dann vom ABB gefördert wie z. B.

Untersuchungen über:

  • die Ausschmelzungen an Blitzschutz-Fangeinrichtungen
  • die Simulation verkoppelter Blitzstrom-Komponenten im Laboratorium
  • die Erzeugung von Blitz-Erstentladungsströmen bis zu Bedrohungswerten der Schutzklasse I
  • die Blitzstromverteilung in Niederspannungsnetzen
  • die Blitzstrom-Tragfähigkeit und Wirksamkeit von "Early Streamer Emission Devices"- sog. ESE-Fangeinrichtungen.
  • die Blitzstromfestigkeit von Blechen
  • die Wirkungen von Blitzentladungen unter Wasser
  • die Lichtbogenfestigkeit von Hölzern und Kunststoffen bei Blitz-Stoßströmen und -Langzeitströmen

Darüber hinaus haben Sie an Ihrem Institut weitere für uns alle interessante Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchführen lassen, z. B. zu den Themen:

  • Varistor-Schutzbeschaltung von gasisolierten Schaltanlagen
  • Simulation von Schutzbeschaltungen auf Varistorbasis
  • Verhalten von Niederspannungs-Metalloxid-Varistoren bei Impulsbelastungen
  • Alterung von Varistoren
  • Blitzstromverhalten von Sicherungen in Niederspannungsnetzen
  • Blitzstrom-Einwirkungen auf Quarz-Kristalle im Erdreich
  • Folgestrom-Löschverhalten von Blitzstrom-Ableitern
  • Blitzstrom-Einwirkungen auf Bleche
  • Blitzstrom-Einwirkungen auf GFK und CFK
  • Blitzschutz-Vorschläge für die Allianz-Arena in München.

Von Januar 1995 bis November 2003 waren Sie der Vorsitzende des ABB, und wir haben gemeinsam viel bewegt.

Beispielhaft sei in diesem Zusammenhang der Start zur "VDE/ABB Blitzschutztagung" genannt. Die Idee dazu kam mir bei einem Vortrag, den ich in Holland auf einer Veranstaltung der dortigen Blitzschutz-Vereinigung UNETO hielt. Sie waren von diesem Vorschlag sofort begeistert, und so veranstalteten wir im März 1996 die 1. VDE/ABB Blitzschutztagung mit dem Thema "Blitzschutz für Gebäude und Elektrische Anlagen" in Kassel, an der zu unserer großen Freude über 230 Experten teilnahmen.

Die 2. Tagung wurde 1997, mit dem Schwerpunktthema "Neue Blitzschutznormen in der Praxis" und 180 Teilnehmern abgehalten, die 3. 1999 zum Thema "Blitzschutz in der Praxis" mit 220 Teilnehmern, die 4. 2001 mit 200 Teilnehmern und die 5. 2003, wiederum mit 230 Teilnehmern. All diese Tagungen fanden dann in Neu-Ulm statt.

Wir alle haben uns ganz besonders gefreut, dass Sie, lieber Herr Prof. Noack, auch noch diese 5. Tagung - obwohl schon im Ruhestand - vorbereitet und geleitet haben. Ich kann wohl am ehesten ermessen, wie viel Arbeit Sie in die Vorbereitung unserer deutschen Blitzschutztagungen gesteckt haben. Sie liegt besonders im Koordinieren und Redigieren der von unserem Konferenz-Komitee ausgesuchten Beiträge - treffen hier doch die unterschiedlichsten Autoren mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten, einen technisch-wissenschaftlich einwandfreien Beitrag zu schreiben, aufeinander. Ich weiß, dass Sie nächtelang an diesen Arbeiten gesessen und korrigierend - manchmal bis hin zum eigenen Abfassen des Berichtes - eingegriffen haben.

Neben diesem Engagement haben Sie dann noch Zeit gefunden, diese Blitzschutztagungen mit insgesamt 10 eigenen, fundierten Beiträgen zu bereichern.

Mittlerweile ist diese Veranstaltung in Neu-Ulm zu einem festen Bestandteil zwischen den ebenfalls im 2-Jahres-Rhythmus stattfindenden internationalen Blitzschutz-Konferenzen ICLP geworden.

Nun noch eine Anmerkung zum Punkt "ABB-Vorsitzender", die ich auch bei der Feier zu Ihrem 65. Geburtstag zum besten gegeben habe:

Als Herr Prof. Wiesinger 1992 am Ende seiner 2. Amtsperiode als ABB-Vorsitzender seinen "Rückzug" plante, hielten wir beide nach einem geeigneten, jüngeren Nachfolger Ausschau. Ich plädierte damals für Sie, verehrter Herr Prof. Noack, als einen jüngeren, dynamischen, ideenreichen Lehrstuhlinhaber mit einschlägiger Erfahrung auf unserem Gebiet, und wir beide (Johannes Wiesinger und ich) waren uns schnell sicher, die richtige Person im Visier zu haben. Ich habe meine Idee dann im Juni 1992 im ABB-Gesamtvorstand vorgestellt, und alle waren wir einstimmig für Sie. Wie beschrieben, kamen Sie dann zum ABB in den Ausschuss und gewannen mit Ihrer freundlichen, verbindlichen Art schnell die Herzen der ABB-Förderer und überzeugten alle durch Ihre besonderen Fachkenntnisse.
1995 wurden Sie dann als "jüngerer" Nachfolger von Herr Prof. Wiesinger zum Vorsitzenden des ABB gewählt.

Viele Jahre später, als wir beide einmal über die zukünftigen Aufgaben des ABB diskutierten, kamen wir auch auf Personalfragen zu sprechen und zu meinem größten Erstaunen sagten Sie mir bei dieser Gelegenheit, dass Sie und Herr Prof. Wiesinger gleich alt sind!

Auf Grund Ihrer Initiative, lieber Herr Prof. Noack, ist an der TU Ilmenau ein Schwerpunkt der "Blitzschutz-Forschung" entstanden, dessen Erfolge sich sowohl für den ABB, als auch für alle im Blitzschutz Tätigen besonders positiv ausgewirkt haben. Die Ergebnisse dieser Arbeiten haben Sie selbst anschaulich in den ABB Workshops, bei den deutschen und auch den internationalen Blitzschutztagungen vorgestellt, was sowohl Sie als auch Ihr Institut an der TU Ilmenau weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht hat. Dieses Schwerpunktthema hat sich auch auf Ihre Mitarbeiter ausgewirkt, die Sie zielgerichtet eingesetzt haben. So haben auf diesem Fachgebiet die Herren Brocke, Pospiech und Erhardt promoviert.

Weiterhin hervorzuheben ist ihr "kämpferischer" Einsatz im CLC-Normenausschuss "Lightning test methods for connection components" in dem Sie gegen beachtlichen Widerstand letztlich doch den physikalischen Gesetzen zum Durchbruch verholfen haben, indem sie durch fundierte Berechnungen und Tests den Weg für eine sinnvolle Normung geebnet haben.

Bei diesem vielfältigen Engagement haben Sie, und auch das ist besonders hervorzuheben, den Kontakt zur Praxis gesucht und Blitz-/Überspannungs-Schutzprojekte - oft mit umfangreicher Laborunterstützung - für Firmen durchgeführt, von denen hier einige stellvertretend genannt seien:

  • Suhner Electronic, Taufkirchen
  • ABB Hochspannungstechnik, Schweiz
  • Fuse ADEE, Frankreich
  • Energieversorgung Südsachsen sowie
  • auch für unser Unternehmen.

Erfolgreich wurden in den Jahren 1997 - 2001 auch Forschungsprojekte gemeinsam mit der UniBw München durchgeführt. So hat z. B. die UniBw im Rahmen des BMVG Forschungsvorhabens "Elektromagnetische Einwirkungen (EME) auf fliegende Waffensysteme" Forschungsaufträge an die TU Ilmenau erteilt, um Stoßstrom- und Langzeitstrom-Wirkungen auf Metalle und Faserverbundwerkstoffe (Kohlefasern-/Glasfasern) experimentell und theoretisch zu untersuchen

Deutliche Akzente außerhalb der TU Ilmenau haben Sie nicht nur bei uns im ABB und in der CLC-Normenarbeit, sondern auch als persönliches Mitglied der CIGRE gesetzt. In diesem Zusammenhang sei auch die Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Blitzschutzfirmen (VDB) genannt, die durch gemeinsame Vorstandsgespräche gefördert wurde.

Seit 1993 sind Sie Vorsitzender des Verwaltungsrates des TÜV Thüringen e.V..
Neben diesem vielfältigen Engagement haben Sie aber auch noch die Zeit gefunden, 2003 Ihr Buch "Einführung in die elektrische Energietechnik" zu veröffentlichen.

Lieber Herr Prof. Noack,
wir alle schätzen Ihren aktiven Einsatz für den Blitzschutz und die Blitzforschung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Wir schätzen Ihre schwungvolle, leidenschaftliche, ausdrucksstarke Art und Weise, sich für die Lösung von fachlichen Problemen einzusetzen und deren Ergebnisse anschaulich zu vermitteln. Während der 10 Jahre als ABB Vorsitzender von 1993 - 2003 haben Sie viel Entscheidendes bewirkt, und ich habe immer sehr gerne mit Ihnen zusammen gearbeitet.

An dieser Stelle möchte ich mich deswegen, lieber Herr Prof. Noack, persönlich ganz herzlich für diese ausgezeichnete, kollegiale Zusammenarbeit, bedanken, die sich auch auf mein berufliches Schaffen positiv ausgewirkt hat.

Mit dem Überreichen der Benjamin-Franklin-Medaille ehren wir alle Sie als Fachmann, der für die Blitzforschung und den Blitzschutz Herausragendes geleistet hat, und wir alle wünschen, dass Sie uns mit Ihrem reichen Erfahrungsschatz und Ihren ausgezeichneten Fachkenntnissen noch lange helfend zur Seite stehen werden.

Berlin, 11.11.2004
Dr. Peter Hasse
Stellvertretender Vorsitzender des ABB

Text der Urkunde:

Der Ausschuss für Blitzschutz und
Blitzforschung des VDE (ABB) verleiht die
Benjamin-Franklin-Medaille

an
Herrn Prof. Dr.-Ing. habil.
Friedhelm Noack


in Anerkennung seiner überragenden Verdienste
um die Entwicklung des Blitzschutzes
in Deutschland und im Ausland.

Damit wird gleichzeitig seine langjährige außerordentlich
engagierte Tätigkeit im Vorstand des ABB gewürdigt.

Berlin, 11. November 2004

Prof. Dr.-Ing. habil. K. Stimper
Vorsitzender Dr.-Ing. H. H. Zimmer
2. Stv. Vorsitzender

2003: Dr.-Ing. Peter Hasse

Die Preisverleihung fand im Rahmen der 5. VDE/ABB-Blitzschutztagung am 13.11.2003 in Neu-Ulm statt. Die Laudatio hielt Prof. Noack, TU Ilmenau und Vorsitzender des ABB.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lieber Herr Dr. Hasse,

es ist mir eine große Freude und ein besonderes Anliegen, im Rahmen unserer Blitzschutztagung einen Fachmann zu ehren, der sich überragende Verdienste um die Entwicklung des Blitzschutzes im nationalen und im internationalen Rahmen erworben hat.

Wie kaum ein anderer, haben Sie Herr Dr. Hasse, über Jahrzehnte hinweg sich für den Blitzschutz eingesetzt, um neue technische Lösungen gerungen, in Veröffentlichungen, Büchern, Vorträgen, Seminaren und Interviews deutschlandweit und weltweit die Prinzipien des Blitzschutzes erläutert und neue Normen mitgestaltet.

Der Ausschuß für Blitzschutz und Blitzforschung im VDE, als Nachfolger des ältesten deutschen elektrotechnischen Vereins, ehrt mit der Verleihung der Benjamin-Franklin-Medaille an Herrn Dr. Hasse eine internationale bekannte Persönlichkeit, die nicht nur an die großen Namen der Vergangenheit anknüpft, sondern durch ihre außerordentlichen Aktivitäten auch neue Maßstäbe gesetzt hat.

Herr Hasse, 1940 in Berlin geboren, besuchte Volks- und Oberschulen in Berlin und studierte nach dem Abschluss des Abiturs von 1959 - 1965 an der TU Berlin in der Fachrichtung Starkstromtechnik.

Sowohl seine Diplomarbeit auf dem Gebiet der Hochspannungstechnik als auch die Diplomhauptprüfung schloss er mit dem Prädikat "sehr gut" ab und wurde dafür mit der Medaille "Für hervorragende Leistungen" der TU Berlin ausgezeichnet.

Nach der Assistententätigkeit am Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Anlagen der TU Berlin (1966 - 1972) promovierte er mit einer Arbeit über den Durchschlag in SF6 ebenfalls mit der Note "sehr gut".

Der weitere Berufsweg von Herrn Dr. Hasse ist eng und untrennbar mit der Firma DEHN + SÖHNE Nürnberg/Neumarkt verbunden. Nach seinem Eintritt in die Firma im Jahre 1973 führten ihn Innovationsstreben, Organisationstalent und ausgeprägte Führungsqualitäten schnell über die Stationen leitender Angestellter für den Gesamtbereich Entwicklung und Konstruktion, Erteilung der Prokura, zur Berufung als Werkleiter in die Geschäftsleitung. Seit 1981 ist Herr Dr. Hasse als Geschäftsführer für den technischen Bereich verantwortlich und er hat in diesen 22 Jahren die erfolgreiche technische und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens entscheidend geprägt.

Dazu gehört vor allem die Veränderung des Produktionsprofils durch die Entwicklung neuer Ideen und neuer Produkte für den Blitzschutz. Wissenschaftliches Arbeiten, Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen auf dem Gebiet der Grundlagenforschung, Suche nach praxisgerechten Lösungen und ein fast unvorstellbar großes Arbeitspensum sind die Grundlagen für ein derartig fruchtbares und erfolgreiches Wirken.

In besonderer Weise hat Herr Dr. Hasse die Entwicklung von Blitzschutzkomponenten und Blitzschutzgeräten vorangetrieben: In mehr als 70 Schutzrechten ist er als Erfinder oder Miterfinder eingetragen. In mehreren hundert Veröffentlichungen, Vorträgen, Vorlesungen und Seminaren hat er neue Blitzschutzideen und Schutzkonzepte erläutert und für deren weltweite Verbreitung gesorgt; allein die Liste der europäischen und außereuropäischen Vortragsorte ist schier endlos, sie reicht von Oslo bis Johannesburg, von Sao Paulo bis Toronto und umfasst Sydney genau so wie Peking, Tokio oder Kuala Lumpur.

Dazu kommen eine Reihe von Büchern, von denen einige zu den Standardwerken der Blitzschutztechnik gehören und die zum Teil ins Englische, Niederländische, Spanische, Tschechische, Ungarische, Chinesische und Japanische übersetzt wurden.

Diese Laudatio gibt mir die Möglichkeit, in diesem Zusammenhang das erfolgreiche freundschaftliche Zusammenwirken mit einem früheren Benjamin-Franklin-Preisträger zu würdigen.

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit, die Herr Dr. Hasse u. a. mit den Technischen Universitäten Berlin, Braunschweig, Dresden, Ilmenau, München und mit den Fachhochschulen Nürnberg und Regensburg aufgebaut hat, war und ist wohl besonders eng mit der Universität der Bundeswehr München-Neubiberg.

Zusammen mit Herrn Professor Wiesinger, dem damaligen Institutsleiter an der UniBw, wurde 1987 die Wissenschaftliche Beratungsgruppe (WBG) gegründet, die in der Folgezeit eine Vielzahl von Projekten des Blitz- und Überspannungsschutzes z. B. für Rechenzentren, Fabriken, Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser und militärische Einrichtungen ausarbeitete. Gemeinsam wurde das Blitz-Schutzzonen-Konzept entwickelt und ausgestaltet, das heute international und national genormt ist. Aus dieser Zusammenarbeit der Herren Dr. Hasse und Prof. Wiesinger entstanden eine Vielzahl neuer Produkte, Patente, Veröffentlichungen und auch gemeinsame Bücher. Diese fruchtbare Zusammenarbeit setzte sich auch in den nationalen und internationalen Gremien fort.

Die Liste der Aktivitäten von Herrn Dr. Hasse wäre unvollständig ohne seine außerordentlich umfangreiche Mitarbeit in den verschiedensten Gremien.

  • In der Deutschen Kommission Elektrotechnik - Elektronik - Informationstechnik (DKE) war er im UK 214.4 Mitarbeiter von 1977 bis 1982, im K 215 Mitarbeiter von 1977 bis 1981. Er ist seit 1977 Mitarbeiter im K 251 "Blitzschutz" und seit 1999 stellv. Obmann. Im UK 441.1 "Überspannungsableiter bis 1 000 V" ist er seit der Gründung 1993 Obmann.
  • Dr. Hasse ist Deutscher Sprecher in zwei Gremien der International Electrotechnical Commission (IEC) in IEC-TC 81 "Lightning protection" und in IEC SC37A WG5 "Low voltage surge protective devices". Beide Funktionen sind mit einem außerordentlichen Aufwand verbunden und erfordern immer wieder schnelles und verantwortungsbewusstes Handeln.
  • Im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) gehört Herr Dr. Hasse seit Gründung 1997 zum CLC TC81X "Lightning Protection".
  • Im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ist Herr Dr. Hasse Leiter bzw. Mitarbeiter von 3 Ausschüssen; in der Normenstelle Elektrotechnik, Deutsches Institut für Normung (NEA) Obmann bzw. Mitarbeiter in ebenfalls 3 Arbeitskreisen.

Die Aufzählung ist unvollständig, gibt es doch auch noch die Mitwirkung in regionalen Wirtschaftskreisen und nicht zu vergessen: sein Engagement im LIONS Club Neumarkt.

Wer Herrn Dr. Hasse ein wenig kennt, weiß, dass er nicht wie ein seelenloser Roboter von früh bis in die Nacht arbeitet, sondern dass da immer auch ein wenig Zeit bleibt fürs Joggen, für Segeln, für Jazz und andere kulturelle Veranstaltungen, und bei all dem Stress, den er sich und manchmal auch seinen Mitarbeitern bereitet, bleibt auch immer sein Verständnis für menschliche Probleme und Schwächen, seine Hilfsbereitschaft und sein Engagement für sozial Schwache und Hilfsbedürftige.

Meine Damen und Herren,
schließlich ist es das eigentliche Anliegen des ABB, die Tätigkeit von Herrn Dr. Hasse für den ABB zu würdigen, den es ohne ihn in dieser Form wahrscheinlich gar nicht geben würde. Herr Dr. Hasse war der "Motor" bei der Überführung der "Arbeitsgemeinschaft für Blitzschutz und Blitzableiterbau e. V." am
8. Februar 1984 in den "Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) des VDE".

Seit 1984 stellvertretender Vorsitzender des ABB, hat Herrn Dr. Hasse bei wechselnden Vorsitzenden und Geschäftsführern in entscheidendem Maße zur Profilierung und zur Leistungsfähigkeit des ABB beigetragen. Dem Technischen Ausschuss gehört er seit Gründung an und er hat durch sein Wissen und seine Fachkenntnisse dessen Arbeit wesentlich gefördert. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass unsere Blitzschutztagung auf Anregung und Initiative von Herrn Dr. Hasse entstand. Für dieses Engagement dankt Ihnen der ABB sehr herzlich.

Zum Schluss möchte ich Ihnen, lieber Herr
Dr. Hasse, persönlich sehr herzlich für die Unterstützung bei der Übernahme meines Amtes und für die ausgezeichnete kollegiale Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren danken. Mit der Überreichung der Benjamin-Franklin-Medaille verbinden der ABB und die Blitzschutz-Gemeinde die Hoffnung, dass Sie uns mit Ihrem exzellenten Fachwissen, Ihrem reichen Erfahrungsschatz und Ihrem sachlichen Urteil noch lange zur Verfügung stehen.

Neu-Ulm, 13.11.2003

Prof. Dr.-Ing. habil. F. Noack
Vorsitzender des Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung

Text der Urkunde:

Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB) verleiht die

Benjamin-Franklin-Medaille an

Herrn Dr.-Ing. Peter Hasse

in Anerkennung seiner überragenden Verdienste umdie Entwicklung des Blitzschutzes in Deutschland und im Ausland.

Damit werden gleichzeitig sein richtungsweisendes Wirken in den nationalen und internationalen Normungsgremien und seine langjährige außerordentlich engagierte Tätigkeit im Vorstand des ABB gewürdigt.

Neu-Ulm, 13. November 2003

gez. Prof. Dr.-Ing. habil. F. Noack
Vorsitzender

gez. Dr.-Ing. H. H. Zimmer
2. Stv. Vorsitzender

Preisträger bis 2002

  • Prof. Dr. H. Baatz
  • R. Dehn
  • A. Hösl
  • H.S. Koekkoek
  • F. Leuthner
  • H. Neuhaus
  • G. Zähe
  • Dr. A. Riedel
  • W. Twachtmann
  • H. Mühleisen
  • Prof. Dr. J. Wiesinger
  • Prof. Dr. H. Steinbigler

VDE|ABB-Nachwuchspreis

Der Blitz- und Überspannungsschutz ist ein modernes Fachgebiet der Elektrotechnik und Physik mit hohem Bezug zur Praxis. Zur Förderung der Studierenden in diesem Fachgebiet werden hervorragende Studienleistungen mit dem VDE|ABB-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

Bewerben können sich Nachwuchswissenschaftler /innen, die eine Bachelor-, Master-, Studien- oder Diplomarbeit in deutscher Sprache zu einem der folgenden Themenfeldern verfasst haben:

  • Blitzschutz z. B. Erdung, Potentialausgleich 
  • Überspannungsschutz
  • Blitzforschung 

Nach der Fertigstellung der Arbeit ist eine Bewerbung für den VDE|ABB-Nachwuchspreis jederzeit möglich, spätestens 12 Monate nach dem Abgabedatum. Dazu reicht es, die Arbeit und eine aussagekräftige Zusammenfassung per E-Mail an die VDE|ABB-Geschäftsstelle zu senden.

Der Preis umfasst eine Urkunde, einen Zinnteller sowie ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.
Die Verleihung des Preises findet bei der VDE Blitzschutztagung statt.

Mehr Informationen siehe Vergaberichtlinie

Download Präsentation + Infoflyer www.vde.com/blitzschutz-nachwuchspreis-info 

(2-2020)

Preisträger

ABB-Nachwuchspreisträger Eric Gehlert

2015: Eric Gehlert

ABB-Nachwuchspreisträger Eric Gehlert

Neu-Ulm  22.10.2015

Der ABB verleiht den ABB-Nachwuchspreis 2015 an Herrn

Eric Gehlert
Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Bautzen

für die Diplomarbeit
Beeinflussungsspannungen in menschlichen Körperschleifen und deren Bewertung

Würdigung

Es handelt sich um eine Diplomarbeit zum Abschluss des Studiengangs Elektrotechnik an der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Bautzen, Grad: Diplom- Ingenieur (BA). Untersuchungsgegenstand der Arbeit sind „Beeinflussungsspannungen in menschlichen Körperschleifen und deren Bewertung“. Als Ursache der Beeinflussungsspannungen wird die induktive Kopplung magnetischer Felder angenommen. Für modellierte, drei-dimensionale Schleifen werden Berechnungen der induzierten Spannungen angefertigt und auf anatomische Modelle angewendet. Diese Modelle werden dann transienten magnetischen Feldern im Blitzstrom-Labor ausgesetzt. Die induzierten Spannungen werden an festgelegten Messpunkten abgegriffen und mit den berechneten Spannungen verglichen. Die Arbeit befasst sich also mit einem praktischen (und hochaktuellen) Problem des Blitzschutzes und liefert wertvolle Erkenntnisse.

ABB-Nachwuchspreisträgerin 2011 Astrid Karnikowski

2011: Astrid Karnikowski

ABB-Nachwuchspreisträgerin 2011 Astrid Karnikowski

Neu-Ulm  27.10.2011

Der ABB verleiht den ABB-Nachwuchspreis 2011 an Frau

Astrid Karnikowski
Universität der Bundeswehr München

für die Diplomarbeit
Trennungsabstände bei Fangleitungen auf Metalldächern

Würdigung

Es handelt sich um eine Diplom-Arbeit zum Abschluss des universitären Studiengangs Elektrotechnik an der Universität der Bundeswehr München. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Trennungsabstände von Fangleitungen bei Metalldächern, konkret mit der Untersuchung des Faktors ki, der für die Berechnung des erforderlichen Trennungsabstandes erforderlich ist. Dieser wurde bisher auf der Basis typischer, gekreuzter Stab-Stab-Funkenstrecken ermittelt. Der Einfluss von Metalldächern, also einer Stab-Platte-Funkenstrecke, ist noch nicht ausreichend untersucht worden. Die Arbeit befasst sich also mit einem praktischen Problem des Blitzschutzes und liefert darüber hinaus äußerst aufschlussreiche Informationen für zukünftige Berechnungen des Trennungsabstandes im Falle von Fangleitungen, die auf Metalldächern oder bewehrten Dächern verlegt sind.

ABB-Nachwuchspreisträger 2007 Thorsten-Peter Müller

2007: Thorsten-Peter Müller

ABB-Nachwuchspreisträger 2007 Thorsten-Peter Müller

Neu-Ulm  15.11.2007

Der ABB verleiht den ABB-Nachwuchspreis 2007 an Herrn

Thorsten-Peter Müller
Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta, Diepholz, Oldenburg
für die Diplomarbeit
Planung des Blitzschutzsystems von Biogasanlagen

Würdigung

Die Diplomarbeit ist eine in sich abgeschlossene und äußerst umfangreiche Arbeit; der Umfang geht deutlich über den sonst üblichen hinaus. Es werden die Grundlagen von Biogas und Biogasanlagen, Sicherheit bei Ex-Schutzzonen, Blitzeinwirkungen in tiefer Detaillierung dargestellt. Die Wirkungen von Blitzeinschlägen, sowohl direkt in ungeschützte, als auch in geschützte bauliche Anlagen werden eingehend analysiert. Dabei werden neben durchgeführten Laborversuchen auch Feldberechnungen ausgewertet.

Die Arbeit endet in einer Musterplanung des Blitzschutzsystems für eine konkrete Biogasanlage. Dies beinhaltet eine Risikoabschätzung unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Betrachtungsweise, eine Anfertigung der Planungszeichnungen des Äußeren und Inneren Blitzschutzes und eine Liste der erforderlichen Bauteile.

ABB-Nachwuchspreisträger 2007 Jens Baumann

2007: Jens Baumann

ABB-Nachwuchspreisträger 2007 Jens Baumann

Neu-Ulm 15.11.2007

Der ABB verleiht den ABB-Nachwuchspreis 2007 an Herrn

Jens Baumann
FH Lippe und Höxter
für die Diplomarbeit "Untersuchungen und Auswahl von Überspannungsableitern für Gleichspannungsanwendungen in Photovoltaikanlagen"

Würdigung

Die Arbeit ist in sich abgeschlossenen und sehr gut strukturiert. Die Grundlagen sowohl zur Photovoltaik als auch zum Überspannungsschutz werden kurz dargestellt. Die geplanten Untersuchungen an Überspannungsableiter-Schaltungen im Gleichspannungskreis von Photovoltaikanlagen werden detailliert beschrieben. Die Schaltungen werden aus dem Produktspektrum von Phoenix Contact aufgebaut und in zwei PV-Anlagen des Instituts für Solarenergieforschung Hameln und der Fachhochschule Lippe und Höxter in Lemgo, sowie einem Leonardsatz mit zwei Gleichstromgeneratoren (für größere Stromstärken) installiert.

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden beschrieben und weitergehende Schlussfolgerungen gezogen. Dies betrifft z.B. die Auswahl von Überspannungsschutzgeräten bei den verschiedenen Schutzbeschaltungen: Y-Schaltung, Standard-Schaltung (mit nur zwei Varistoren von den Gleichspannungsleitungen zur Erde) und Y-Schaltung mit Funkenstrecke.

1991: Dr .-Ing. W. J. Zischank

Frankfurt 29.04.1991

Die erste Verleihung des Preises für verdiente junge Wissenschaftler fand am 29.4.1991 statt. Den ABB-Teller, verbunden mit einem Geldbetrag von DM 1000 aus dem ABB-Sonderkonto, erhielt Dr .-Ing. W. J. Zischank. Die Erhung fand in einem feierlichen Rahmen im Bayerischen Hof in München statt. Professor Steinbigler hielt die Festansprache.


Goldene Ehrennadel

Die Goldene Ehrennadel wird vom Fördererkreis des ABB an Fachleute verliehen, die sich in besonderem Maße im Rahmen der Arbeiten des ABB und seines Fördererkreises auf dem Gebiet des Blitzschutzes verdient gemacht haben.

Preisträger

W. Heuhsen erhält die Goldene Ehrennadel des ABB-Fördererkreises

2017: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Wolfgang Heuhsen

W. Heuhsen erhält die Goldene Ehrennadel des ABB-Fördererkreises

Auszug aus der Laudatio des Stv. ABB-Vorsitzenden K.-P. Müller

Bereits 1976 begannen Sie während ihrer Studienzeit in der Blitzschutzfirma RBS + PWW eines Darmstädter Bekannten zu jobben. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Wenn man einmal mit dem Thema Blitzschutz infiziert ist, bleibt man dieser Mission treu. Sie sind bis heute dem Blitzschutz treu geblieben.

Nach 12 Jahre als freier Sachverständiger für Blitzschutzanlagen können Sie heute auf eine über vier Jahrzehnte Jahre lange anerkannte Verbindung zur Firma RBS +PWW zurückblicken...

Mit der beruflichen Verbundenheit in Berlin begann auch das ehrenamtliche Engagement im Elektrotechnischen Verein (ETV) e.V. innerhalb des VDE Bezirksverein Berlin Brandenburg. Als Mit-Vorstand im ETV Arbeitskreis Blitzschutz gestalteten Sie im Team seit 2004 die Fachtagungen für Blitzschutzpraktiker, welche der ABB auch in Zukunft gerne weiterhin unterstützt. Ihre bundesweiten Kontakte zu Experten und ausgewiesenen Fachkollegen des Blitzschutzes nutzten Sie und sorgten so stets für interessante Themen sowie kompetente Referenten...

Über diese Arbeit sind Sie mit dem ABB in Kontakt gekommen. 2005 wurden Sie in den Technischen Ausschuss des ABB berufen. Seit 2007 waren Sie als Leiter des Unterausschusses (UA) Statistik Gast im Ausschuss.

2013 wurden Sie als Mitglied in den Ausschuss des ABB berufen und haben in diesen und weiteren Gremien leidenschaftlich mitgewirkt.

Ein besonderer Höhepunkt des Engagements von Herrn Heuhsen innerhalb des ABB ist das „innig geliebtes Baby“, der ABB-Comic „Donner-Wetter! Wissen für Kids zu Donner & Blitz“. Den Helden des Comic, Laura, Basti und Linus und Hund Lupo wurde durch Herrn Heuhsen in Text, Bild und Präsentation ein kindgerechtes Leben eingehaucht. Mit tollem eigenem Gedankenfundament, der Auswahl des richtigen Gestalters und Grafikers und beharrlichem  „Dranbleiben“ ist so der auflagenstärkste Aufklärer für unsere Jugend im VDE entstanden. In gedruckter Form wurden aktuell mehr als 160 000 Exemplare verteilt, die Klicks auf Apps sind einige 1000. Nicht zuletzt begeisterte Ihre Idee Eltern und interessierte Blitzschutzanbieter. Wir im ABB sind stolz darauf eine derartige Außenwirkung auch außerhalb unseres täglichen Arbeitsumfeldes zu haben. 

Was wäre ein effektiver Blitzschutz ohne zielgerichtete Statistik? Für Herrn Heuhsen war es eine besondere Herausforderung, die in den Medien publizierten Informationen zu Blitzunfällen in Deutschland zu sichten, statistisch aufzubereiten und daraus gewonnene Erkenntnisse in der ihn auszeichnenden bildhaften Art dem ABB, den Förderern/Anwendern und, über die Landesgrenzen hinaus, interessierten Fachkreisen darzustellen. Zehn Jahre lang erstellte er die VDE|ABB-Blitzunfallstatistik - eine Mamut-Aufgabe im Hintergrund. Man sollte aber den erheblichen Zeitaufwand für diese Tätigkeit nicht unterschätzen. Ausgewertet wurden tausende von Pressemeldungen in Deutschland. Die aus Medienquellen erfassten Daten werden mit den Zahlen des Statistischen Bundesamtes verifiziert und ergänzt mit den Schadensfällen des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV). Viele Veröffentlichungen zu diesem Themenkreis, auch bei der VDE/ABB-Blitzschutztagung, tragen Ihre sachorientierte Handschrift.

Herr Heuhsen, ich persönlich, wie sicherlich auch alle hier Anwesenden, sagen Ihnen ein herzliches Dankeschön für Ihre Bereitschaft, sich im ABB zu engagieren.

Urkunde

Mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Fördererkreises an

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Wolfgang Heuhsen

dankt der ABB für sein besonderes ehrenamtliches Engagement bei der Auswertung von Blitzunfällen und für die Verwirklichung des überaus erfolgreichen Comic-Projektes 'Donner-Wetter!'.

Aschaffenburg, 12. Oktober 2017
Prof. Dr.-Ing. M. Rock, Vorsitzender - Dipl.-Ing.(FH) K.-P. Müller, 1. Stv. Vorsitzender

2016: Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Kupfer

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Fördererkreises am 17.06.2016 in Berlin.

Mich freut es sehr, dass wir Sie als einen ganz besonderen Fachmann ehren wollen, der sich im Blitzschutz mit der „Wiederbelebung“ des Personenschutzes weit über unseren Ausschuss für Blitzforschung und Blitzschutz hinaus besonders verdient gemacht hat, weil ich das Glück hatte, Prof. Kupfer auf der 7. VDE|ABB-Anwenderfachtagung hier in Berlin am 12. Oktober 2012 kennenzulernen und seither sehr eng mit Ihm zusammenarbeiten durfte.

Mit einer kleinen Anekdote möchte ich einleiten. Es war am 08. September 2010 der erste Auftritt von Prof. Kupfer im ABB beim Technischen Ausschuss. Prof. Kupfer kommt in die Villa des VDE in Frankfurt mit seiner ledernen Aktentasche. Während er beständig zur Thematik „Elektropathologie – Umgang mit Unfällen durch Blitzeinwirkung“ redet, erhalten die Zuhörer zugleich eine „praktische Vorführung“. Er packt eine Papiertüte aus, entnimmt daraus ein Würstchen. Mit zwei Laborkabeln schließt er das Würstchen an eine 230-V-Steckdose an: Es dampft, brodelt, platzt und spritzt … Damit zeigte Prof. Kupfer einprägsam die Wirkung des elektrischen Stromes auf „biologische Erzeugnisse“ – ein Praktiker durch und durch. Die Verbindung von Elektrotechnik und Medizin bzw. Biologie steht eindeutig zentral im Leben von Prof. Kupfer.

Ursprünglich wollte er Zoologe werden, nahm dann aber an der Technischen Hochschule Dresden ein Studium auf und wurde Diplomingenieur für Starkstromanlagenbau – schon sehr gegensätzliche Gebiete.

Der bekannte Physiologe Prof. Frucht holte ihn 1963 nach Berlin-Lichtenberg zum Deutschen Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, wo er im Auftrag der Energieversorgung der DDR zum Thema „Elektrounfall“ tätig wurde und sich mit der Wirkung von 50-Hz-Strömen und elektrischen Feldern auf Menschen und Tiere beschäftigte.

Prof. Kupfer promovierte 1969 und habilitierte 1982 jeweils extern an der Technischen Universität Dresden.
Er arbeitete für die Weltgesundheitsorganisation WHO, er bildete sich zum „Fachingenieur der Medizin“ weiter und übernahm die Professur „Technische Arbeitshygiene“ ab 1988. Er gründete den Forschungsbereich Ergonomie.

Einmalig herausragend war, dass Prof. Kupfer als Erster, auf einer gegen Erde isolierten Leiter mit einem selbst entwickelten Schutzanzug mit bloßer Hand 110 kV berührte, im Hochspannungslabor der TU Dresden. Das waren die Anfänge der Technologie „Arbeiten unter Hochspannung“.

Zu den besonders bewegenden Erlebnissen für Ihn gehörte die Wende und diese ermöglichte den lang ersehnten Besuch des Elektropathologischen Museums in Wien gleich im November 1989. Er spricht oft davon und die Arbeiten des Wiener Arztes Stefan Jellinek, speziell zu Blitzunfällen, flossen immer in seine Betrachtungen ein.

Damit komme ich zurück zum Blitzschutz und zur Blitzforschung und muss dabei viele weitere Aktivitäten, Qualifikationen und Stationen im Leben von Prof. Kupfer überspringen. Für den VDE|ABB ist Prof. Kupfer über fünf Jahre als Leiter des Arbeitskreises „Blitzunfälle“ tätig. Er leitet seit dem Sommer 2013 den Unterausschuss Unfallanalyse und ist seit 2014 Mitglied im Arbeitskreis Schritt- und Berührungsspannung. Er arbeitet im Unterausschuss „Fachtagung für Praktiker“ und organisiert im Elektrotechnischen Verein Berlin die Fachtagung „Blitzschutz für Praktiker“ mit. Prof. Kupfer war seit 2011 aktiver Autor bei unseren Blitzschutz- und Anwenderfachtagungen. Im Rahmen der ABB-Forschungsförderung hat Prof. Kupfer von 2012 bis 2014 umfangreiche Untersuchungen zu Blitzwirkungen auf Menschen und Tiere durchgeführt, dort durfte ich Ihn als ideenreichen Experimentator mehrfach im Hochspannungslabor erleben. Aus diesen Aktivitäten im ABB sind das Merkblatt „Unfälle durch Blitzeinwirkungen – Pathophysiologie, Präklinische Notfallmedizin, Akut- und Spätfolgen“, das Symposium Blitzunfälle, mehrere Zeitschriftenbeiträge und Vorträge sowie eine Literatursammlung hervorgegangen.
Einen ebenbürtigen Nachfolger für die medizinisch-technische Arbeit im ABB zu finden, wird uns sehr schwer fallen!

Die Goldene Ehrennadel wird vom Fördererkreis des Ausschusses für Blitzschutz und Blitzforschung an Fachleute verliehen, die sich im Rahmen der Arbeiten des ABB und seines Fördererkreises in besonderem Maße auf dem Gebiet des Blitzschutzes verdient gemacht haben. Das können wir uneingeschränkt über Herrn Prof. Kupfer sagen.

Deshalb möchten wir Ihnen, lieber Herr Prof. Jürgen Kupfer als einen hervorragenden Experten im Fachgebiet „Blitzwirkungen auf Menschen und Tiere“, die Goldene Ehrennadel des ABB-Fördererkreises verleihen und damit unseren großen Dank für Ihr besonderes ehrenamtliches Engagement ausdrücken. Herzlichen Dank.

M. Rock, ABB-Vorsitzender

Klaus Stimper Verleihung Goldene Ehrennadel

2015: Univ. Prof. Dr.-Ing. habil. K. Stimper

Klaus Stimper Verleihung Goldene Ehrennadel

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Fördererkreises am 22.10.2015 in Neu-Ulm

Seit Feb. 2002 ist Professor Stimper Inhaber des Lehrstuhls Hochspannungstechnik und Blitzforschung an der Universität der Bundeswehr in München. Die dortigen Forschungsaktivitäten sind stark mit dem Blitzschutz verbunden:

  • Messungen und Auswertungen von Blitzfeldern und Blitzströmen im Zusammenhang mit der Blitzmessstation Peißenberg
  • Prüftechniken zur Blitzstrom-Simulation
  • Fortentwicklung der Blitzkanal-Modellierung
  • Blitzschutz und labortechnische Untersuchung auch von größeren Komponenten wie Flugzeuge und Windkraftanlagen

In den Gremien des Ausschusses für Blitzschutz und Blitzforschung(ABB) ist er seit

  • 2002 Mitglied des Technischen Ausschusses
  • 2003 Mitglied des ABB
  • 2004 Vorsitzender des ABB.

In seinen Händen lagen die Leitung und vor allem die Gestaltung der Blitzschutztagungen von 2005 bis 2015, insgesamt sechs Veranstaltungen.

Im ABB wurde das offene und kollegiale Klima in der Zusammenarbeit mit Ihm sehr geschätzt. Die Sitzungen waren Foren für Diskussionen. Anregungen und Beiträge waren ausdrücklich willkommen.
Unter seiner Leitung wurde 2007 der ABB-Nachwuchspreis wieder eingeführt.
Die Unterstützung von Forschungsprojekten wurde ausgeweitet und als wichtiger Schwerpunkt der Förderung des ABB gesehen. Er hat die Förderer regelmäßig aufgerufen, die sie interessierenden Themen als Forschungsschwerpunkte zu benennen.

Als Vorsitzender hat er das Bearbeiten neuer Themen wie z.B. Blitzschutz von Veranstaltungen, medizinische Aspekte, und die Erarbeitung neuer Merkblätter einschließlich eines Comic für Kinder vorangetrieben.

Erfolgversprechend gestartet ist die Zusammenarbeit mit den VDE-Bezirksvereinen, die sich in der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Fachtagung für Blitzschutzpraktiker“ ausdrückt.
Herausragend ist auch die aktive Gestaltung von nationalen und internationalen Normungsaktivitäten im Bereich Blitzschutz. Diese wird getragen auf vielen Schultern von Mitgliedern des ABB-Fördererkreises.

Herr Prof. Stimper, wir bedanken uns sehr herzlich und in aller Verbundenheit für Ihr Engagement im Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung.

In der Ehrenurkunde heißt es:

Mit der Verleihung der goldenen Ehrennadel an Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Stimper
dankt der ABB für sein langjähriges, außerordentliches Engagement als Vorsitzender.

K.-P. Müller, stv. ABB-Vorsitzender

Klaus Scheibe erhält Goldene Ehrennadel

2013: Prof. Dr.-Ing. Klaus Scheibe

Klaus Scheibe erhält Goldene Ehrennadel

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Förderkreises am 24. Oktober 2013 während der 10. VDE/ABB-Blitzschutztagung in Neu-Ulm.


Ich habe die schöne Aufgabe, bei dieser Blitzschutztagung einen Fachmann zu ehren, der sich durch seine berufliche und wissenschaftliche Tätigkeit, aber auch durch seine intensiven Kontakte zu den Praktikern des Blitzschutzes, hohes Ansehen erworben hat. Vielen aus unseren Reihen ist Herr Professor Scheibe durch seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des K 251 - seit dem Jahr 2000-, aber auch als Referent bei den VDE|ABB-Blitzschutztagungen, ein Begriff.

Beginnen möchte ich damit, Sie über einige wichtige Aspekten seines Lebensweges zu informieren:

Elektrotechnik und Energietechnik studierte Herr Professor Scheibe an der Technischen Universität Braunschweig. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Entwicklungsingenieur bei der AEG in Kassel, wechselte dann zur Technischen Universität Braunschweig und arbeitete dort drei Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Gebiet der Hochspannungstechnik. In der Zeit von 1979 bis 1981 verfasste Herr Professor Scheibe seine Dissertation und promovierte auf dem Gebiet „Rationelle Gewinnung von Ozon in der elektrischen Entladung“.

Nach seiner erfolgreichen Promotion wechselte Herr Professor Scheibe im selben Jahr zur Firma Phoenix Contact in Blomberg und wurde dort Entwicklungsleiter des Unternehmens. Schwerpunkte seiner damaligen Arbeit: Weiterentwicklung der Klemmentechnik, Berücksichtigung elektronischer Komponenten und Entwicklung innovativer Überspannungsschutzgeräte. Herr Professor Scheibe nahm diese Funktion erfolgreich bis 1986 ein.

Dann wechselte Professor Scheibe an die Fachhochschule Kiel. Er war dort im Rahmen der elektrischen Energietechnik verantwortlich für den Bereich „Hochspannungstechnik/ Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und Blitzschutz“. Im Wintersemester 86/87 begann Professor Scheibe mit den ersten EMV-Vorlesungen.

Wissenschaft und Forschung können nur gedeihen, wenn die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Schon im Herbst 1986 stand dort eine Blitzstromanlage für Lehr- und Forschungszwecke zur Verfügung. Bis 2000 wurde das von Professor Scheibe betreute Prüflabor an der Fachhochschule Kiel konsequent und systematisch ausgebaut. Dies fand im Jahr 2000 besondere Anerkennung: Das Prüflabor wurde für die Bereiche Blitzschutz und EMV durch die Deutsche Akkreditierungsstelle Technik akkreditiert und nimmt damit eine Sonderstellung im Bereich der Hochschulen ein.

Im Jahr 1992 gründete Herr Professor Scheibe die Gesellschaft der Elektromagnetischen Verträglichkeit (GEMV) e.V. Kiel, deren Vorsitzender er seitdem ist. Sein starkes fachliches Engagement wird auch durch das „Energietechnische Forum“ deutlich, das er seit 1987 in Kiel organisiert und das im Abstand von ca. 2 Jahren stattfindet. Die Bedeutung dieser Veranstaltungsreihe wird beispielsweise an der 5. Veranstaltung aus dem Jahr 1993 deutlich, deren Beiträge und Ergebnisse im VDE-Verlag unter dem Titel: „Elektromagnetische Verträglichkeit und Europäischer Binnenmarkt“ veröffentlicht wurden.

Mit diesen besonderen Voraussetzungen können wichtige Forschungsvorhaben erfolgreich durchgeführt werden. Der Erfolg dieser wissenschaftlichen Tätigkeit ist daher durch zahlreiche Veröffentlichungen belegt. Davon konnten auch Fachleute aus dem Bereich Blitzschutz profitieren. Seit 1997 ist Herr Professor Scheibe regelmäßig als Referent bei den VDE|ABB-Blitzschutztagungen aktiv. Inhaltliche Schwerpunkte seiner Beiträge sind u.a.:

  • Untersuchungen zum Thema Überspannungs- und Blitzstromableiter,
  • Blitzschutz von Windkraftanlagen und
  • Berichte zur aktuellen Normensituation im Blitzschutz.

Ich hoffe, meine Aussagen machen deutlich: Herr Professor Scheibe ist ein Mensch der sich Herausforderungen stellt und Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an seinen Beitrag zur 9. VDE/ABB Blitzschutztagung aus dem Jahr 2011 „Blitzstrommessungen für künftige Offshore-Windparks in der Nordsee“. Es ist nicht selbstverständlich, Sicherheitslehrgänge zu absolvieren, damit man per Hubschrauber zur Offshore-Forschungsplattform FINO 3 in der Nordsee fliegen darf. Es ist nicht einfach, auf die Plattform zu gelangen, um den Versuchsaufbau festzulegen und zu überwachen. Dieses Beispiel aus der Tätigkeit von Professor Scheibe zeigt deutlich: Wissenschaft ist herausfordernd, erfordert Mut zu neuen unkonventionellen Wegen und ist dann auch im besten Sinne innovativ.

Neben den vielen fachlichen Verdiensten ist die Zusammenarbeit mit Herr Professor Scheibe vor allem durch sein sehr angenehmes, freundliches, ich möchte sagen warmherziges Wesen geprägt. In den vielen Jahren meines Kontaktes habe ich folgende Eigenschaften kennen und schätzen gelernt: absolute fachliche Kompetenz, Bescheidenheit und seine ausgeprägte Offenheit für neue Ideen, neue Entwicklungen und Herausforderungen. Davon haben insbesondere wir Praktiker im Arbeitskreis AK 251.07 vielfach profitiert. Es somit folgerichtig, dass der ABB Herrn Professor Scheibe mit der goldenen Ehrennadel ehrt.

J. Wettingfeld

2011: Dipl-Ing. (FH) Klaus-Peter Müller

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Förderkreises am 27. Oktober 2011 während der 9. VDE/ABB-Blitzschutztagung in Neu-Ulm.

Bereits 1978 wurde Herr Müller auf der Leipziger Messe auf dem Gemeinschaftsstand Bayern durch Herrn Dr. Hasse in die Fachwelt innerhalb der DDR eingeführt.

Herr Müller begleitete danach alle Treffen der Blitzschutz- Fachleute und Fachgremien in der DDR. Bei einer Veranstaltung im Außenhandels- Ministerium wurden mit Herrn Dr. Hasse die neuesten Überspannungsschutzgeräte vorgestellt. Anlass war ein Großschaden am Zentralrechner H7 im Chemiewerk Wittenberg/ Piesteritz.

1990 wurden durch persönliche Kontakte auf internationalen Blitzschutzkonferenzen die Erkenntnisse des Überspannungsschutzes und der Anwendungstechnik (AWT) durch Herrn Müller maßgeblich vorbereitet.

Durch diese Verständigung wurde Herr Müller als „Mittler“ des Blitzschutzes für OST und WEST angesehen.

1991/ 1992 unterstützt Herr Müller den neu gegründeten Arbeitskreis EMV beim ETV Berlin- Brandenburg. Im Arbeitskreis wird die hohe Fachkompetenz auf dem Gebiet „EMV- gerechter Blitzschutz“ von Herrn Müller anerkannt.

Ab 2003 wird Herr Müller auch Mitglied im Arbeitskreis „Blitzschutz“ beim ETV Berlin- Brandenburg.
Durch Fachseminare wird das fundierte Fachwissen in die diversen Arbeitskreise weitergegeben.

Aber nicht nur im Osten war Herr Müller als Fachmann geschätzt, im Westen in den Fachkreisen, Verbänden und Normengremien war Herr Müller oft der „Motor“ für neue Erkenntnisse und Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen.

Am 12.11.2004 wurde Herr Müller zum stellvertretenden Vorsitzenden des ABB gewählt.

Hier nur eine kurze, aber nicht vollständige, Aufzählung der Arbeitskreise, die Herr Müller entscheidend mit beeinflusst hat:

  • Normengremium K251
  • Normengremium K735
  • Mitglied im technischen Ausschuss (TA) im ABB
  • Mitglied im Koordinationsausschuss im VdS
  • Mitglied im Arbeitskreis der Mobilfunker für die Erarbeitung einheitlicher Richtlinien „Blitzschutz“
  • Mitglied im Arbeitskreis des Bundesinnenministerium für die Erarbeitung der Richtlinie „BOS“

hier könnte die Aufzählung noch weiter geführt werden.

Diverse Merkblätter wurden erheblich von Herrn Müller gestaltet bzw. mitgestaltet.

  • Schutzbereich von Fangeinrichtungen des äußeren Blitzschutzes (Merkblatt 2)Einsatz von Sicherungen im Zusammenhang mit Überspannungsschutzeinrichtungen (Merkblatt 6)
  • Installation von Blitzstromableitern (Merkblatt 7)
  • Korrosion im Zusammenhang mit Blitzschutz- Systemen (Merkblatt 9)
  • Verbindung und Vermaschung von Erdungsanlagen (Merkblatt 10)
  • Blitz- und Überspannungsschutz des Telekommunikationsanschlusses (Merkblatt 12)
  • Blitzschutz von Reetdächern (Merkblatt 14)
  • Blitzschutzsysteme oder Antennenerdung der Funksende- / empfangssysteme (Merkblatt 16)
  • Blitzschutz an Abgasanlagen
  • Äußerer Blitzschutz auf Dach und Wand
  • Blitzschutz für Zuschaueranlagen
  • Blitzschutz in der Praxis

Auch die Weitergabe seines Fachwissens an Blitzschutzinteressierte war eine ständige Aufgabe von Herrn Müller:

  • Fach- und Weiterbildungsmaßnahmen im Hause Dehn
  • Fach- und Weiterbildungsmaßnahmen im VdS
  • Fach- und Weiterbildungsmaßnahmen im VDE/ABB
  • Fach- und Weiterbildungsmaßnahmen bei dem BFE Oldenburg

Hier sei noch ein kurzer Abriss der Aktivitäten von Herrn Müller im VDE/ ABB erlaubt:

  • Mitglied im Ausschuss seit 2003
  • stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss seit 2005
  • Mitglied im TA/ ABB seit 2005
  • WA Weiterbildung seit 1993
  • AK Fangeinrichtungen seit 1998
  • AK Trennungsabstand seit 2004
  • AK Abschirmungen seit 2011-10-21

Auch hier könnte die Aufzählung noch ergänzt werden.

Lieber Peter, sehr geehrter Herr Müller, hallo KPM, wir alle im Saal schätzen Deine fachlichen Kenntnisse und die lebhafte und illustrierte Weitergabe an Handwerker und Blitzschutz- Fachkräfte.

Hier auch ein persönliches Wort zu unserem gemeinsamen Weg des Blitzschutzes seit 1978. Aus den diversen Schulungsmaßnahmen, Weiterbildungsmaßnahmen und Normungsarbeiten verbindet uns bis heute eine innige Freundschaft.

Auch hier mein Dank an diesem Ort.

Heute ist jedoch ein besonderer Tag. Für Deine besonderen Verdienste für den Blitzschutz wird Dir heute die „goldenen Ehrennadel“ des ABB verliehen.

Gleichzeitig hoffen alle hier Anwesenden, dass wir Dich lieber Peter, sehr geehrter Herr Müller, als KPM noch lange hier begrüßen können.

H. Bartels, R. Soboll

Joachim Schimanski

2011: Joachim Schimanski

Joachim Schimanski

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Förderkreises am 20. Mai 2011 während der 5. VDE/ABB-Anwenderfachtagung in Frankfurt

Mit der Verleihung der goldenen ABB-Ehrennadel an Herrn. Dipl.-Ing. Joachim Schimanski dankt der Ausschuss für die langjährige Mitarbeit und würdigt zugleich einen hervorragenden Fachmann, der ehrenamtlich sein Wissen und seine Erfahrung in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat.

Mit dem Ausscheiden von Herrn Schimanski aus dem aktiven Dienst im Hause PHOENIX CONTACT endet auch die langjährige und sehr engagierte Mitarbeit im Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB).

In all den Jahren hat Herr Schimanski seine große fachliche Kompetenz in den Dienst des ABB gestellt und seine Ideen eingebracht.

Die Erstellung diverser ABB-Publikationen hat Herr Schimanski zum Teil federführend gestaltet. Besonders hervorzuheben sind

Blitzschutz in der PraxisBlitzeinwirkungenLeitfaden Blitz- und ÜberspannungsschutzPotentialausgleich und Blitzschutz von VorhangfassadenEnergetische Koordination von Überspannungs-Schutzgeräten (SPD).

Hinweisen möchte ich auch auf diverse Veröffentlichungen während unserer ABB Blitzschutz- und Anwenderfachtagungen, ebenso auf Publikationen durch Fachbücher.

Seit 1997 ist Herr Schimanski Mitglied im Ausschuss, Delegierter im Fördererkreis seit 1994 und in dieser Funktion seit 2004 auch für den ZVEI, Mitglied im Technischen Ausschuss (TA) seit 1997, im AK KBÜ-ABB seit 2002 und im Programmausschuss der Blitzschutztagung seit 2005.

Wir bedauern Ihr Ausscheiden, verbunden mit den besten Wünschen für die neue Lebensphase. Hoffentlich ist der viel besagte „Unruhestand“ etwas ruhiger, mit einem dünneren Terminkalender und auch der Muße verbunden, sich an weniger elektrisch anspruchsvollen Dingen zu erfreuen.

Klaus-Peter Müller, Stv. ABB-Vorsitzender

2009: Günter Deutsch

Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Förderkreises am 29. Oktober 2009 während der 8. VDE/ABB-Blitzschutztagung in Neu-Ulm

Mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel 2009 des ABB-Förderkreises ehren wir einen Grenzgänger: Herr Deutsch ist ein Fachmann sowohl im Dechdeckerhandwerk als auch im Blitzschutz.

Der berufliche Grundstock wurde 1950 mit der Gesellenprüfung zum Dachdecker gelegt; Meister seines Handwerks wurde er im Jahre 1964. 1985 folgte dann die Meisterprüfung im Zimmereihandwerk.

Junge Menschen auszubilden, Fachwissen und Erfahrung weiterzugeben, war ihm immer ein Anliegen. So wirkte er als Dozent bei den Meisterprüfungs-Vorbereitungen. 26 Jahre, in der Zeit von 1975 bis 2001, war er in der Prüfungskommission der Handwerkskammer engagiert. Auch als Sachverständiger der Handwerkskammer hat er sich einen Namen gemacht. Sowohl in den verschiedenen Arbeitskreisen des Dachdeckergewerkes als auch in der Innung war und ist er ein anerkanntes und geschätztes Mitglied.

Im Jahre 1990 kam es zu einem Kontakt mit dem Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB): Wenn in den Sitzungen der entsprechenden Arbeitskreise ein sachlicher, kompetenter und allseits geschätzter Fachmann erforderlich war, der die Schnittstelle zwischen Dach und Äußerem Blitzschutz kannte und dieses Wissen transportieren wollte und auch konnte, dann wurde von den Sitzungsteilnehmern immer eine Mitarbeit von Herrn Deutsch gewünscht.

Verschiedene ABB-Merkblätter – als Ergebnis intensiver Gespräche in den Arbeitskreisen – wurden bzw. werden maßgeblich miterstellt, zum Beispiel:

  • Blitzschutz auf und an Dächern
  • Blitzschutz Sportstätten
  • Blitzschutz auf Dach und Wand
  • Blitzschutz Reetdach
  • Absturzsicherungen und Blitzschutz.

Eine besondere Stärke von Herrn Deutsch ist, einen Sachverhalt mit knappen Worten zu erläutern und aus dem jahrzehntelangen Fachwissen Skizzen und Bilder zu präsentieren. Zusammenhänge werden dadurch klarer und mindestens einen Lösungsansatz entsteht dabei.

An Normendeutsch angelehnte Fachbegriffe, wie z. B. das „Flatterdach“, ist seine persönliche Kreation. Einmal Flatterdach erläutert – und der Kreis der Sitzungsteilnehmer war synchronisiert.

In Anerkennung der erfolgreichen Arbeit für den ABB zeichnen wir Herrn Deutsch im Namen der ABB-Förderer mit der Goldenen Ehrennadel aus.

Klaus-Peter Müller, Stellvertretender ABB-Vorsitzender

2006: Dr.-Ing. Wolfgang Zischank

Herr Dr. Zischank studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Hochspannungstechnik an der Technischen Universität (TU) München. Seit Juni 1978 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für „Elektrische Energieversorgung“ der Universität der Bundeswehr (UNI BW) München.

Er promovierte im April 1983 zum Dr.-Ing. und ist seitdem Leiter des Hochspannungs- und Hochstromlabors des Insituts der UNI BW München. Seine Dissertation beschäftigte sich insbesondere mit dem Abbrandverhalten und der Änderung der Ansprechspannung von Funkenstrecken bei Einwirkung von Blitzströmen. Die Anwendung der Crowbar-Funkenstrecke ist maßgeblich sein Beitrag, um in einem kompakten Hochstromlabor realitätsnah Blitzströme zu simulieren.

Das breitgefächerte Forschungsgebiet von Herrn Dr. Zischank ist um die Problemstellungen der Blitzforschung weit gegliedert.

  • Entwicklung von Prüfanlagen und Prüfverfahren zur Nachbildung von Blitzbeanspruchungen im Labor.
  • Den Blitzschutz von baulichen Anlagen bis hin zu Detailaspekten aus dem Bereich von kerntechnischen Anlagen.
  • Detailuntersuchungen für den Blitzschutz von Flugzeugen.
  • Einfangen und Ableiten von direkten Blitzströmen an Rotorblättern von Windkraftanlagen.

Bereits 1991 wurde Herr Dr. Zischank mit dem Nachwuchspreis des „Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) des VDE“ ausgezeichnet.

Seit 1993 ist Herr Dr. Zischank Mitglied im ABB.

Im Jahre 2001 übernahm Herr Dr. Zischank die Leitung des Technischen Ausschusses im ABB und koordiniert in dankenswerter Weise umfangreich technische Detailfragen, welche auch national, europäisch und international Einfluss auf die Normenarbeit haben.

International ist er z. B. Mitglied des Wissenschaftlichen Komitees und Session-Chairman der „International Conference on Lightning and Static Electricity“, ICOLSE. Die ICOLSE beschäftigt sich vorwiegend mit dem Blitzschutz von Flugzeugen, aber auch den zugehörigen baulichen Anlagen. Bei der letzten ICOLSE Konferenz, September 2005, Seatle/USA, nahmen ca. 100 Teilnehmer mit 53 Beiträgen teil. Herr Dr. Zischank wurde mit dem „Best Präsentation Award“ für seinen Beitrag ausgezeichnet.

Herr Dr. Zischank ist in weiteren internationalen Normengremien aktiv, welche sich mit dem Blitzschutz baulicher Anlagen sowie der Prüfung und dem Einsatz von Überspannungs-Schutzgeräten befassen. So ist er Mitglied im Gremium, welches sich mit dem Blitzschutz spezieller Anlagen und Systeme befasst, z. B. in der Arbeitsgruppe 31 „Lightning“ der „European Organization for Civil Aviation Equipment EUROCAE“ oder IEC TC 88, Projekt 61400-24 „Lightning Protection of Wind Turbines“.

Im nationalen Bereich darf das Engagement in den DKE-Gremien nicht unerwähnt bleiben.

  • Seit Januar 1995 ist Herr Dr. Zischank Mitglied im Unterkomitee für Ableiter UK 441.1 und
  • seit Mai 2001 ist er Mitglied im Komitee für Blitzschutzanlagen K251.

Besonders am Herzen liegt uns, und dies drückt auch die besondere Verbundenheit mit dem ABB aus, die aktive Mitarbeit in den verschiedenen ABB Gremien zu erwähnen. Herr Dr. Zischank ist

  • Mitglied im UA Weiterbildung
  • Mitglied im AK Trennungsabstand
  • Mitglied im AK Sportstätten
  • Mitglied im Programmausschuss für die nationale Blitzschutztagung in Neu-Ulm

Seine Beiträge während den nationalen Blitzschutzkonferenzen wie auch den internationalen Blitzschutzkonferenzen (ICLP) setzen Maßstäbe. So müssen sicherlich seine Untersuchungen und Beiträge über die Untersuchung der Durchschlagsfestigkeit von Isolierstoffen erwähnt werden. Diese Arbeit fand ihren Niederschlag in der Festlegung des Materialfaktors km bei der Bestimmung des Trennungsabstandes oder auch seine Arbeit im Rahmen des Gemeinschaftsbeitrages während der letzten Blitzschutzkonferenz in diesem Jahr in Japan zur besseren Spezifikation des Stromaufteilungskoeffizienten kc, ebenfalls für die Ermittlung des Trennungsabstandes.

Neben der fachlich/wissenschaftlichen Qualifikation sollte an dieser Stelle auch die angenehme menschliche Qualifikation von Herrn Dr. Zischank gewürdigt werden.

Herr Dr. Zischank ist dankenswerter Weise in der Lage, komplexe physikalische Zusammenhänge darzustellen, wenn sich ein Stift und ein Blatt Papier kreuzen.

Erwähnt werden muss zum Abschluss auch, dass irdische Laster ihm nicht fremd sind. An dieser Stelle meine ich nicht seine verwegenen Rennfahrten mit seinem Rennrad, denn dann müsste ich auch erwähnen, dass er sich an einem Bahnübergang mit den Gleisen duelliert hat, und als Folge über die Lenkstange abgestiegen ist. Diese Art des hochmotivierten Einsatzes hat jedoch das Schlüsselbein übel genommen.

Ich wollte an dieser Stelle, lieber Wolfgang, Deine irdischen Genüsse erwähnen. Als ich einen Kollegen darauf ansprach, sagte dieser liebe Kollege etwas verschmitzt: So einige Zentner Schnupftabak wird er wohl schon durchgezogen haben.“

Wir möchten Dir daher vor allem in Anerkennung Deiner Arbeit für den ABB die Goldene Ehrennadel des ABB Förderkreises überreichen, aber auch als kleinen persönlichen Dank die „Gletscher Prise“.


Klaus-Peter Müller
Stellvertretender ABB-Vorsitzender

2006: Prof. Dr.-Ing. Alexander Kern

Auzug aus der Laudatio anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABB-Fördererkreises am 01.12.2006 in Frankfurt am Main.

Nach dem Studium der Elektrotechnik und diversen beruflichen Stationen u.a. bei der Siemens AG übernahm er 1996 die Professor an der Fachhochschule Aachen, Standort Jülich für die Lehrgebiete: Hochspannungstechnik und Grundlagen der Elektrotechnik.

Besondere Bedeutung misst er dem Wissenstransfer in die betriebliche Praxis bei. Seine Kenntnisse und Erfahrungen in den Gebieten Blitzforschung, Blitzschutz, Elektromagnetische Verträglichkeit gibt er bei Seminaren und Symposien weiter, u.a. für Haus der Technik Essen, VDE Frankfurt, etc. Er ist Autor von über 40 Veröffentlichungen.

Bei der Erstellung nationaler, europäischer und internationaler Blitzschutz-Normen arbeitet er in folgenden Gremien verantwortlich mit:

  • Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung im VDE (ABB) (seit 1999)
  • Technischen Ausschuss des ABB
  • ABB-Arbeitskreis Koordinierung Blitz- und Überspannungsschutz
  • ABB-Arbeitskreis Trennungsabstand
  • ABB-Arbeitskreis Sportstätten
  • ABB-Arbeitskreis Veröffentlichungen
  • DKE K 251 „Blitzschutzanlagen und Blitzschutzkomponenten“ (stv. Obmann)
  • DKE AK 251.0.1 „Risiko“ (Leiter)
  • CENELEC TC81X „Lightning Protection“ (Mitglied)
  • IEC TC81 "Lightning Protection" (dt. Sprecher)
  • IEC TC81 WG8 „Lightning Protection Systems“ (Mitglied)
  • IEC TC81 WG9 „Risk assessment“ (Mitglied)

Einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit stellt das Risikomanagement bei Blitzeinschlägen dar, d. h. die Abschätzung des Schadensrisikos durch Blitzeinschläge. Neben seiner diesbezüglichen Normentätigkeit beschäftigt er sich auch mit der Entwicklung einschlägiger Programmpakete zur nutzerfreundlichen Umsetzung der Verfahren des Risikomanagements.

Als wissenschaftlicher Berater, u.a. für die Siemens AG, die VGB-Kraftwerkstechnik, den Verband Deutscher Blitzschutzfirmen (VDB), ist er weiterhin mit der Erstellung von Konzepten für den technisch/wirtschaftlich ausgewogenen Schutz von Anlagen bzw. Gebäuden gegen Blitz und andere elektromagnetische Einwirkungen befasst.

H.-J. Krämer

2003: Holger Bartels

In Anerkennung seines Engagements für den Blitzschutz verleiht der ABB-Fördererkreis die Goldene Ehrennadel an Herrn Holger Bartels. Laudatio zur Verleihung am 27.6.2003

Beruflicher Lebenslauf

  • geboren 1945 in Röbel/Kreis Ostholstein
  • Ausbildung zum Elektroinstallateur 1962 - 1965
  • Meisterprüfung für das Elektrotechnikhandwerk 1971 vor der HWK Oldenburg
  • seit 1974 leitender Angestelter für den Bereich Blitzschutz/Erdung tätig
  • 1985 Gründung des eigenen Unternehmens Holger Bartels GmbH

Weiterbildung im Bereich des Blitzschutzes (seit 1974)

  • ABB-Fachkraft für Blitzschutz (HWK Arnsberg)
  • VdS-anerkannter EMV-Sachkundiger
  • Technische Akademie Wuppertal
  • TÜV-Seminare (Stuttgart, Hamburg, Essen)
  • Seminar an der Universität der Bundeswehr München (Prof. Wiesinger), Universität Wien (Prof. Goggenbach), FH Kiel (Prof. Scheibe)
  • diverse Firmenseminare (Dehn + Söhne, OBO Bettermann, Phoenix Contact etc.)
  • staatlich geprüfter Blitzschutzsetzer an der Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg

Ehrenamtliche Tätigkeiten/Mitgliedschaften

Mitglied des ABB seit 1997

Mitarbeit in ABB-Gremien:

  • ABB-Fördererkreis (seit 1976)
  • Technischer Ausschuss
  • Unterausschuss Personenblitzschutz
  • Arbeitskreise Checkliste, Näherungen, Prüfung, Sportstätten
  • Delegierter des VDB im ABB (1982 - 2001)
  • Redaktionskreis VDE V 0185 Teil 110

Gastmitglied in DKE K 251

Mitglied um Vorstand und Fachausschuss des VDB bis 2001

RAL-Gütesicherung Blitzschutz: Gründungsmitglied und Mitglied im Güteausschuss für Gütesicherung "Äußerer Blitzschutz" (bis 2001)

Mitglied im Verein der vereidigten Sachverständigten der Elektrohandwerke VSEH

Mitglied im Vorstand der Elektroinnung Oldenburg

Persönliche Aktivitäten

  • Dozent für Blitzschutz und Erdung im VDE und bei diversen Industriefirmen der Erdöl- und Ergasbranche
  • Verfasser und Mitverfasser diverser Publikationen im VDB und bei VDE/ABB-Blitzschutzkonferenzen

Berufungen

  • Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der HWK Oldenburg
  • bergamtlich anerkannter Sachverständiger des Oberbergamtes Clausthal-Zellerfeld
  • staatlich geprüfter Blitzschutzsetzer

Wir hoffen, auch weiterhin auf seine Mitarbeit und seinen Sachverstand in Punkto Blitzschutz bauen zu können.

Prof. Friedhelm Noack
ABB-Vorsitzender

2003: Heinz-Josef Krämer

In Anerkennung seines Engagements für den Blitzschutz verleiht der ABB-Fördererkreis die Goldene Ehrennadel an Herrn Heinz-Josef Krämer. Laudatio zur Verleihung am 27.6.2003

Beruflicher Lebenslauf

  • geboren 1951 in Untersteeg Kreis Overath im Bergischen Land

  • Ab 1974 Maschinenbau-Studium an der RWTH Aachen

  • Seit 1976 studienbegleitend Aufbau der Filiale Aachen der Blitzschutzbau Rhein-Main (Inhaber Adam Herbert)

  • Seit 1981 Mitgesellschafter der neu gegründeten Blitzschutzbau Rhein Main, Adam Herbert GmbH

  • 1982 Beendigung des Studiums ohne Diplomarbeit

  • seit 1997 alleiniger Gesellschafter, Sitz in Aachen und Trier

  • 1999 Stiftung des Adam-Herbert-Preises für Studenten

  • Gründung der AixThor GmbH, Entwicklung von Blitzschutz-Software

  • Gestaltung des Internetforums "Blitzschutz-Online"

Ehrenamtliche Tätigkeiten/Mitgliedschaften

  • Mitglied des ABB seit 1991
  • Mitarbeit in ABB-Gremien:
    • Programmausschuss ABB-Blitzschutztagung
    • Arbeitskreise Dach, Korrosion, Näherungen, Prüfung, Veröffentlichungen
  • Mitglied im DKE seit 1982 (K 251, früher UK 251.1)
  • VDB: aktive Mitarbeit seit 1982, Mitglied des Vorstands seit 1986, Vorsitzender seit 1997
  • RAL-Gütesicherung Blitzschutz: Gründungsmitglied
  • Mitarbeit beim VdS

Wir hoffen, auch weiterhin auf seine Mitarbeit und seinen Sachverstand in Punkto Blitzschutz bauen zu können.

Frankfurt, den 27.6.2003

Prof. Friedhelm Noack
ABB-Vorsitzender

2003: Jürgen Wettingfeld

In Anerkennung seines Engagements für den Blitzschutz verleiht der ABB-Fördererkreis die Goldene Ehrennadel an Herrn Jürgen Wettingfeld. Laudatio zur Verleihung am 27.6.2003

Beruflicher Lebenslauf

  • geboren 1954
  • Elektrotechnik-Studium an der FH Niederrhein, Abschluss 1977
  • Aufbaustudium Wirtschaftswissenschaften, abgeschlossen 1979
  • seit 1997 Angestellter bei der Firma Wettingfeld, seit 1989 Geschäftsführer

Besondere berufliche Aktivitäten

  • Planung der Erdungs- und Blitzschutzmaßnahmen für die Raffinerie Leuna (2000)
  • Planung der Erdungs-, Potenzialausgleichs- und Blitzschutzmaßnahmen für die ABB-Mittelspannungsschaltanlagenfabrik in Ratingen
  • Planung der Erdungs- und Blitzschutzmaßnahmen für Industrieanlagen in Ägypten, Türkei, Russland, Chile, Taiwan und Singapur
  • Planung der Überspannungsschutzmaßnahmen für das weitverzweigte Fernwärmenetz einer Liegenschaft

Veröffentlichungen

  • Beiträge zur VDE/ABB-Blitzschutzkonferenz
  • Fachaufsätze in "de" und Elektropraktiker
  • Fachaufsätze im VDB-Montagehandbuch

Ehrenamtliche Tätigkeiten/Mitgliedschaften

  • Mitglied des ABB seit 1991
  • Mitarbeit in ABB-Gremien: ABB-Fördererkreis und Programmausschuss Blitzschutztagung
  • Mitarbeit im DKE K 251 (seit 1991 Gast, seit 1993 Mitglied), Leiter des Redaktionskomitees VDE V 0185 Teil 3 (2001-2003)
  • Mitarbeit in Normungsgremien bei IEC und Cenelec seit 1991
  • VDB: Vorsitzender des Fachausschusses seit 1993, Mitglied des Vorstands seit 1997
  • RAL-Gütesicherung Blitzschutz: Gründungsmitglied
  • Mitarbeit beim VdS; VdS-anerkannter EMV-Sachkundiger

Wir hoffen, auch weiterhin auf seine Mitarbeit und seinen Sachverstand in Punkto Blitzschutz bauen zu können.

Frankfurt, den 27.6.2003

Prof. Friedhelm Noack
ABB-Vorsitzender

2002: Gerd Mildenberger

Hr. Mildenberger hat sich seit Jahrzehnten nicht nur für den Blitzschutz eingesetzt, sondern auch durch seine Aktivitäten insbesondere in ABB-Gremien besondere Verdienste geleistet. In Anerkennung dieses Engagement verleiht der ABB-Fördererkreis die Goldene Ehrennadel an Herrn Gerd Mildenberger. Laudatio zur Verleihung am 21.6.2002

Beruflicher Lebenslauf

  • geboren 1936 in Kirchen/Rheinland-Pfalz
  • nach Abschluss der allgemeinen und beruflichen Ausbildung Anstellung als Elektroingenieur im Ingenieur- und Sachverständigenbüro Steinseifer in Siegen:
    • durch Prüfungstätigkeiten für die Provinzial-Feuersozietät erste Aktivitäten im Bereich Blitzschutz;
    • erste Kontakte mit dem ABB, insbesondere den Herren Prof. Schwenkhagen, Dr. Hösl, Dipl.-Ing. Neuhaus und Landesbaudirektor Dipl.-Ing. Schnell;
    • spätere Hauptarbeitsfelder: Überprüfung von Elektro- und Blitzschutzanlagen;
    • Ernennung zum Delegierten des Sachverständigenbüros im ABB; regelmäßige Teilnahme an ABB-Sitzungen;
    • nach Erkrankung von Hrn. Steinseifer Fortführung der geschäftlichen Aktivitäten des Ingenieur- und Sachverständigenbüros;
    • Ernennung zum Prüfer von Blitzschutzanlagen für die Provinzial-Feuersozietät in Münster auf Veranlassung von Dipl.-Ing. Schnell;
  • Lehrgangsleiter für Blitzschutz und Blitzableiterbau des Innungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Westfalen an der Dachdecker-Berufs- und Fachschule in Eslohe/Sauerland;
  • 1972 Berufung zum öffentlich vereidigten Sachverständigen für Blitzschutz durch die Handwerkskammer Arnsberg. Diese Berufung wurde später auf das Elektrohandwerk erweitert. Diese Tätigkeiten werden bis heute von Hrn. Mildenberger ausgeübt.
  • Gründung der VDE-Weiterbildungsstätte für Äußeren und Inneren Blitzschutz in Arnsberg/Eslohe zusammen mit der Handwerkskammer Arnsberg und dem Landesinnungsverbandes für das Dachdeckerhandwerk Westfalen; Lehrgangsleiter für ABB-Seminare;
  • Mitarbeit im DKE-Normungskommittee 251 Blitzschutz sowie in den Unterausschüssen AK 251.0.2 und 251.0.7;
  • seit 1994 Fremdprüfer, Obmann des Güteausschusses und Vorstandsmitglied der RAL-Gütegemeinschaft für Blitzschutzanlagen e. V.;
  • Seit 1980 Mitglied im ABB-Fördererkreis;
  • Mitglied des ABB seit 1993;
  • Mitarbeit in ABB-Gremien:
    • Technischer Ausschuss des ABB,
    • Unterausschuss Weiterbildung,
    • Unterausschuss Personenblitzschutz,
    • Unterausschuss Fachkraft für Blitzschutz,
    • Arbeitskreis Feuergefährdete Betriebsstätten,
    • Arbeitskreis Korrosion,
    • Arbeitskreis Seminarunterlagen,
    • Arbeitskreis Prüfung von Blitzschutzsystemen (DIN V VDE V 0185 Teil 110),
    • Gutachtergremium für ABB-Preise.

Wir hoffen, auch weiterhin auf seine Mitarbeit und seinen Sachverstand in Punkto Blitzschutz bauen zu können.

Prof. Friedhelm Noack
ABB-Vorsitzender

2000 und früher

  • R. Schüngel (2000)
  • W. Bantes (2000)
  • A. Gugenbauer
  • E.-A. Hampe
  • H. Schweble
  • W. Theißen
  • W. Wessel