Zu Beginn der Studie wurde eine umfangreiche, systematische Zusammenstellung bereits existierender Studien durchgeführt, wobei deren Ergebnisse je nach nationaler Relevanz berücksichtigt wurden.
Was sind die konkreten Ergebnisse und zentralen Aussagen der Metastudie?
Das Ergebnis der Analyse der betrachteten Studien belegt eindeutig die Notwendigkeit einer
- detaillierten Analyse der Auswirkungen der zukünftigen Versorgungsaufgabe auf die Unsymmetrie-Grenzwerte in der Niederspannung sowie die
- Bewertung, ob die aktuell gültigen Schieflastgrenzwerte im Kontext dieser aktuellen Entwicklungen einer Anpassung bedürfen.
Dies ergibt sich aus den in Teilen der Studien nachgewiesenen kritischen Auswirkungen, aber auch aus der hohen Heterogenität der Aussagen zwischen den Studien. Letztere begründet sich dadurch, dass zumeist nur die Auswirkungen einzelner Geräte am Niederspannungsnetz untersucht wurden – umfassende Entwicklungsszenarien mit Kombinationen aber kaum.
Welcher Forschungsbedarf und welche Fragen ergeben sich?
Einfluss und Auswirkungen einer Kombination mehrerer, insbesondere auch neuartiger Technologien wie Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge, Stromspeicher und Wärmepumpen sind eher qualitativ und nicht ausreichend quantitativ erforscht.
Hierbei stellen sich folgende Fragen:
- Welchen zusätzlichen Einfluss haben zukünftige Betriebsstrategien beziehungsweise das Nutzungsverhalten der neuartigen Gerätetypen auf die Unsymmetrie?
- Wie wirkt sich die zukünftige Versorgungsaufgabe und der Hochlauf der neuartigen Gerätetypen auf die Neutralleiterbelastung aus?
- Wie groß ist die aktuelle Belastung der Niederspanungsnetze durch Unsymmetrie im Feld?
Wie ist der deutsche Unsymmetrie-Grenzwert im Vergleich zu anderen Ländern einzuordnen?
Unsymmetrie-Grenzwerte in anderen Ländern liegen besonders hinsichtlich einphasiger Erzeugungsanlagen in vergleichbarer Höhe.
In vielen Ländern sind der einphasige Verbraucheranschluss Standard und die einphasigen Verbrauchsgrenzen daher deutlich differenzierter. Die Beeinflussbarkeit der Phasenverteilung liegt in dem Fall direkt beim Netzbetreiber.