Junge Frau mit medizinischer Gesichtsschutzmaske
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23.04.2020

Lösungen zur Corona-Krise

Die Corona-Epidemie trifft uns alle in vielen Lebensbereichen. Zur Bewältigung der Krise sind Lösungen gefragt - medizinische, soziale und technische. Im Bereich der GMM gibt es zahlreiche Aktivitäten in der Industrie und in Forschungseinrichtungen, die auf verschiedenste Weise Beiträge für solche Lösungen leisten. Wir schöpfen daraus Kraft und Hoffnung, die wir gerne an Sie weitergeben möchten!

Allresist

Allresist stellt die Produktion in der Krise um - Not macht erfinderisch und solidarisch

Die Allresist GmbH ist eigentlich Hersteller von lichtempfindlichen Lacken, mit denen Mikrochips produziert werden. In Zeiten von Corona wurde nun überlegt, was man gegen das Virus und seine rasante Verbreitung tun könne. Gleichzeitig wollte man aber auch den Umsatz wieder sichern, der vor allem durch die Transportprobleme ins Ausland etwas gelitten hat. Auf Grund der großen Desinfektionsmittel-Knappheit setzte Allresist die Idee um, selbst Desinfektionsmittel entsprechend der neuen WHO-Rezeptur herzustellen, mit der Ausnahmezulassung der BauA (Bundesstelle für Chemikalien).

Allresist setzt seine Kompetenzen im Dienste von Corona ein

Das Mischen von hochpräzisen Rezepturen ist eine der Kompetenzen von Allresist.  Somit sah man sich in der Lage, die Desinfektionsmittel in der erforderlichen Qualität herzustellen. Damit möchte man man sowohl dem enorm gestiegenen Bedarf von Krankenhäusern und Arztpraxen sowie Pflegeeinrichtungen, Ämtern und Schulen entsprechen und die Desinfektionsmittel auch Unternehmen für den Schutz ihrer Mitarbeiter anbieten.

Die bisherigen neuen Kunden von Allresist sind z.B. Brandenburger Schulen, Stadtverwaltungen und Friseure, die sowohl Desinfektionsmittel für die Hände als auch für Flächen bestellt haben.
Allresist liefert die Desinfektionsmittel preiswert und möchte damit bewusst keinen großen Gewinn machen, sondern vor allem solidarisch helfen, damit die Knappheit nicht zu einer vermehrten Ansteckung führt.

Viel Anerkennung für großes Engagement

"Dafür bekommen wir schon viel Anerkennung und sind auch ein bisschen stolz auf unser Engagement", berichtet die Geschäftsleitung von Allresist. Das ganze Team macht voller Enthusiasmus mit, weil alle helfen wollen und weil etwas zusätzlicher Umsatz auch ihre eigenen Arbeitsplätze schützt.

Im Download finden Sie einen Artikel, der in der lokalen Presse erschienen ist.

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Bosch

Bosch Healthcare Solutions GmbH entwickelt Schnelltests

Mit dem COVID-19-Schnelltest für sein Analysegerät Vivalytic will Bosch einen Beitrag zur möglichst raschen Eindämmung der Corona-Pandemie leisten. Patientenproben werden damit direkt am Ort der klinischen Behandlung und in weniger als zweieinhalb Stunden auf zehn verschiedene Atemwegsinfektionen hin untersucht. Infizierte Patienten können sofort identifiziert und isoliert werden.

 

Weitere Details hierzu finden Sie hier:

bosch - vivalytic-covid-19-schnelltest
bosch - presse - covid-19-schnelltest

Faulhaber

Auf Grund der Corona-Pandemie steigt die Nachfrage nach medizinischer Ausrüstung insbesondere der Beatmungs- oder Labortechnik. FAULHABER leistet mit seinen Antriebssystemen in diesen nun besonders gefragten Anwendungen einen wichtigen Beitrag für den zuverlässigen Betrieb und setzt alles daran, die Versorgung sicherzustellen.

Hier der Verweis auf zwei Links, mit denen sich FAULHABER zum Thema Corona bereits präsentiert hat.

Link - Beitrag von FAULHABER für die medizinische Versorgung
Link - Kundeninformation zum Coronavirus

Im Download finden Sie eine Broschüre, die die Anwendungsfälle im Bereich der medizinischen Ausrüstung beschreibt und die jeweils dafür geeigneten Produkte aus dem Portfolio von FAULHABER vorstellt.

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Fraunhofer IPMS

Das Frauhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS

... schafft Abhilfe bei Lieferengpässen für dringend benötigte Artikel

Auch das Fraunhofer IPMS erreichte die Nachricht des Universitätsklinikums Dresden über den Engpass bei dringend benötigten Artikeln wie Handschuhe, Schutzkleidung oder Mundschutz. Diese war mit der Bitte zur Hilfeleistung verbunden, um die Versorgung der Patienten und der Laborbetrieb während der gegenwärtigen Krisensituation weiterhin aufrechterhalten zu können. Das IPMS hat sich umgehend entschieden zu helfen und die Uniklinik schnell und unbürokratisch zu unterstützen.

Da insbesondere der Bedarf persönlicher Schutzausrüstung aktuell sehr hoch ist, haben wir am 25. März 2020 5.000 Einmalhandschuhe verschiedener Größen an das UKD übergeben.

... versucht, die Unterbrechung von Lieferketten zu beheben

Zudem sind durch die weltweite Verbreitung des Coronavirus gegenwärtig die Lieferketten für medizinisch notwendige Teile, beispielsweise für Beatmungsgeräte, unterbrochen, was zu Engpässen in deren Produktion führt. In einigen europäischen Ländern wurden Plattformen gegründet, um durch additive Fertigungsprozesse fehlende Bauteile zu produzieren und so die Medizintechnikunternehmen zu unterstützen.

3D-Drucker sind sehr gefragt

Drucker, die sonst für additive Fertigungsverfahren von Bauteilen für Experimente genutzt werden, könnten so bei der Versorgung von Erkrankten aushelfen. Die Drucker könnten unter anderem Ventile für Beatmungsgeräte, Atemschutzmasken und Maskenhalter, die die Ohren des Pflegepersonals entlasten, oder Gesichtsschutz aus transparenter Folie herstellen.
Auch das IPMS hat sich am Aufruf der Europäischen Union neben anderen Dresdner Forschungseinrichtungen wie der Professur für Technisches Design der TU Dresden, dem Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und dem Makerspace der SLUB beteiligt.
Das IPMS hat die am Institut verfügbaren 3D-Drucker an die vom Dresden Concept e.V. koordinierte Initiative „Coronavirus – 3D-Druck“ zur Herstellung dringend benötigter Teile gemeldet. Am 27. März 2020 wurde nach mehreren erfolgreich verlaufenen Tests am Universitätsklinikum Dresden und am Städtischen Klinikum Dresden, Standort Friedrichstadt das finale Design für die Halterung eines Gesichtsschutzvisiers freigegeben. Alleine am IPMS wurden jeweils über 70 Kopf- und Unterteile hergestellt und ausgeliefert. Derzeit wird das Design überarbeitet und anschließend mit der Fertigung weiterer Teile begonnen.

Hier finden Sie Informationen des Fraunhofer IPMS
Dresden Concept e. V. informiert Sie hier

Fraunhofer IZM

Hahn-Schickard

IT-Assistenzsystem zur Verbesserung der Händedesinfektion (HEIKE) von Hahn-Schickard

Bei Verbreitung jeder Art von Infektionen steht Hygiene an erster Stelle. Dies setzt jedoch eine vorschriftsmäßige Umsetzung von Hygienemaßnahmen voraus. Um die richtige Dosierung von Desinfektionsmittel sicherzustellen, wurde in dem Forschungsprojekt HEIKE ein IT-Assistenzsystem zur Verbesserung der Händedesinfektion entwickelt.
Die wesentlichen Merkmale des Assistenzsystems sind die patentierte, batteriebetriebene und kontaminationsfreie Spendertechnologie mit Handerkennung. Dazu wurde u. a. die elektrische Antriebstechnik mit optimiertem Energieverbrauch für den Spender erarbeitet. Hierzu sind umfassende grundlegende und simulationsgestützte Untersuchungen durchgeführt worden.

Das IT-Assistenzsystem HEIKE ist:
• Zuverlässig in der Anwendung (optimale und sicherere Dosierung)
• Einfach in der Bedingung (dadurch hohe Akzeptanz bei den Anwendern)
• Innovativ in der Umsetzung (intelligentes Sensorsystem mit optischen Komponenten)

Die ursprünglich angedachte Anwendung in Krankenhäusern kann auf eine Vielzahl von Bereichen wie Pflege-Einrichtungen, Arztpraxen und den gesamten öffentlichen Raum (z. B. Gastronomie, Einzelhandel, Sportvereine) erweitert werden.
Das Dosiersystem ist für viele Fluide mit unterschiedlicher Viskosität einsetzbar und kann so je nach Anwendung gegen viele Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze verwendet werden.

Mehr Informationen finden Sie in dem Datenblatt im Download-Bereich.

Heimann Sensor

Beitrag der Heimann Sensor GmbH
Das breite Angebot an Infrarot Sensorik kommt weltweit in berührungslosen Fieberthermometern, Fieber-Screening-Systemen und Beatmungsgeräten zum Einsatz. Damit leistet die Heimann Sensor GmbH einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie und deren Folgen. Link zum Artikel

Infineon Technologies

Der Beitrag von Infineon Technologies AG:
Millionen Infineon-Chips für Beatmungsgeräte!

Unter diesem Link können Sie mehr erfahren.

Micronit

Micronit zur Zeit von Corona

Die aktuelle Corona-Krise führt in vielen Mikro- und Nanotechnologieunternehmen zu großen Veränderungen. Bei Micronit führte die Krise zu einem enormen Anstieg der Nachfrage nach Mikrofluidik-Chips, die das Unternehmen produziert. Diese Chips werden speziell für die DNA-Analyse verwendet und bestimmen auch den genetischen Code des COVID-19-Virus. Die exponentiell gestiegene Nachfrage nach diesem Produkt hat dazu geführt, dass Micronit alle Register ziehen muss, um den Bedarf zu decken. "Innerhalb weniger Wochen war unser gesamter Sicherheitsvorrat aufgebraucht", sagte Ronny van "t Oever, CEO von Micronit. Zu sehen, wie sein Team mit der Situation umgeht, macht ihn als Unternehmer stolz.

Wie genau funktioniert eine solche DNA-Analyse?

Einem Patienten wird Blut oder Schleim entnommen und nach der chemischen Aufbereitung auf den Chip aufgebracht. Dieser Chip wird in eine Maschine eingesetzt, um eine Analyse durchzuführen. Das Virus enthält RNA, die der DNA ähnlich ist. RNA und DNA setzen sich aus vier einzigartigen Bausteinen zusammen. Die Reihenfolge dieser Bausteine bestimmt den genetischen Code. In den Mikrofluidik-Chips wird die genaue Reihenfolge der Bausteine Stück für Stück mit einem hochempfindlichen Mikroskop bestimmt. Dies wird auch als "Sequenzierung" bezeichnet. Auf diese Weise wird die molekulare Struktur des Virus ermittelt.

Globale Veränderungen

Micronit ist ein Lieferant für Unternehmen und Institutionen, die diese Analysen durchführen, und bildet auf diese Weise ein entscheidendes Glied in der Lieferkette. Für Micronit selbst ist es auch eine Herausforderung, die richtigen Materialien liefern zu lassen. Die Suche nach den richtigen Partnern ändert sich weltweit. Der Standort ist wieder wichtig geworden. Die Akteure im relativ stabilen Europa können nun auf globaler Ebene den Unterschied ausmachen.

Das genetische Wissen über das Virus wird dann verwendet, um einen Virustest zu entwickeln, mit dem festgestellt werden kann, ob jemand Träger des Virus ist. Micronit ist Partner der Viralert-Initiative, siehe www.viralert.org
Ziel dieses Unternehmenskonsortiums ist es, einen Schnelltest zu entwickeln, der das Vorhandensein des Virus innerhalb von 30 Minuten nachweisen kann. Ein solcher Test ist sehr einfach zu handhaben, kann an jedem Ort verwendet werden und liefert Ergebnisse in Laborqualität.

Mikro- und Nanotechnologien sind für die Überwindung dieser Krise von entscheidender Bedeutung

Auch andere Micronit-Technologien kommen in dieser Krise zum Einsatz. Die Lab-on-a-Chip-Technologie ist zum Beispiel auch bei der Erforschung neuer Medikamente und deren Wirkungsweise, zum Beispiel durch Organ-on-a-Chip-Verfahren, von wesentlicher Bedeutung. Mikrotechnologien werden auch bei der Entwicklung neuer Arzneimittelabgabesysteme, wie z.B. Mikronadeln, eingesetzt.

"Die Situation in Corona ist natürlich etwas ganz Besonderes, aber auch ohne diese Krise sind Micronit-Produkte und -Technologien für Innovationen in der Medizintechnik von entscheidender Bedeutung", sagte Dominique Bouwes, Business Director am Dortmunder Standort von Micronit. . "Die Diagnostik wird überall schneller, genauer und präziser sein müssen, und das können Mikrofluidik-Chips sehr wohl leisten.”

Weitere Informationen finden Sie unter www.micronit.com

microTEC Südwest

microTEC Südwest steht in engem Kontakt mit seinen Mitgliedern aus Industrie, Wissenschaft und dem Dienstleistungsbereich.

In einem Blog finden Sie aktuelle Beiträge der Mitgliedsfirmen zum Thema Corona, wie z.B. Informationen zu einem COVID 19-Schnelltest oder den Beitrag der Firma Würth zur Herstellung von Leiterplatten für Beatmungsgeräte.

Hahn-Schickard und Spindiag GmbH

Hahn-Schickard und die Spindiag GmbH aus Freiburg erhalten 6 Mio. Euro aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, um einen PCR-basierten Corona-Schnelltest auf ihrer Diagnostik-Plattform zu etablieren. Das Spindiag Rhonda System soll spätestens im Sommer 2020 auf den Markt kommen.

Einfache Bedienung, schnelle und zuverlässige Ergebnisse – direkt dort, wo sie benötigt werden: Das können so genannte Vor-Ort-Testsysteme leisten, im Einsatz in der Arztpraxis, im Krankenhaus, in Alten- und Pflegeheimen, in Abstrichzentren oder überall dort, wo ein Testergebnis binnen kürzester Zeit gebraucht wird.

Das Spindiag Rhonda System beruht auf einem zuvor gemeinsam entwickelten Vor-Ort-Testsystem für den Nachweis multiresistenter Bakterien. Für den Test werden lediglich ein Tupfer für die Probennahme, eine Einweg-Testkartusche und ein handliches, mobiles Analysegerät benötigt. Das Testverfahren basiert auf der so genannten „Polymerase Chain Reaction“ (PCR), die als Goldstandard der Infektionsdiagnostik gilt. Ob eine Person mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert ist oder nicht, lässt sich damit innerhalb von 30-40 Minuten bestimmen. Das System zeichnet sich vor allem durch die einfache und sichere Testdurchführung aus. Der Tupfer, mit dem der Nasen- oder Rachenabstrich vorgenommen wird, wird direkt in die Kartusche eingeführt. Es ist keine weitere Arbeit mit der Patientenprobe notwendig, so dass das Kontaminations- und Infektionsrisiko für das Personal minimiert wird.

Nachfolgend drei Links für weitere Informationen:

Hahn-Schickard: 6 Millionen Landesförderung für Corona-Schnelltest
Wirtschaftsministerium informiert sich über Entwicklung von Corona-Schnelltests in Freiburg
Hahn-Schickard und Spindiag