Windräder mit Motiven zum Internet der Dinge
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05.06.2020 Seite

Corona und die Energiewende

Alexander Nollau, Abteilungsleiter Energy bei VDE DKE, erklärt im Interview, wie sich Corona auf die Energiewende auswirkt. 

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Pressesprecher
Alexander Nollau

Die Maßnahmen zum Umgang mit der Corona-Pandemie wirken sich auch auf den Energiesektor und im Hinblick auf Erneuerbare Energien aus. Können Sie das konkretisieren?

Alexander Nollau: Wir verzeichnen beispielsweise unter anderem einen Rückgang des Stromverbrauchs in Deutschland. Viele Unternehmen in der Produktion fahren Kurzarbeit mit der Folge, dass der Stromverbrauch in den Unternehmen sinkt. Dadurch, dass viele Bürgerinnen und Bürger nun im Homeoffice arbeiten, sparen die Unternehmen nochmal an Energie, was die Heizung bzw. Kühlung der Büroräume anbetrifft. Ein weiteres Beispiel, das banal klingt, aber ebenso Auswirkungen zeigt: Das öffentliche Leben kam zum Erliegen, Restaurants geschlossen, Kinos, Discos, alle Veranstaltungen, die Hotellerie kam zum Erliegen. Wenn man alles zusammenrechnet, kommt da eine ordentliche Leistung an eingesparten Stromkosten und damit -verbrauch.

Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) werden zugleich Sonnen- und Windenergie immer stärker in die Energieerzeugung eingebunden. Was genau bedeutet das für die Versorgungssicherheit?

Als erstes: Keiner muss sich hierzulande sorgen, dass die Stromversorgung zusammenbricht. Um den veränderten Bedarf an fluktuierenden erneuerbaren Energien zu gewährleisten und grundsätzlich ein stabiles Stromnetz sicherzustellen, können sich Energieversorger sowie Verbraucher und Verbraucherinnen auf die in den Gremien von VDE DKE ENERGY entwickelten Normen verlassen. Die aktuelle effektive Nutzung erneuerbarer Energien treibt zudem die Standardisierung kohlenstoffarmer und innovativer Stromquellen voran, was zeitnah von den Experten und Expertinnen der VDE DKE Gremien mit ihrer Arbeit unterstützt wird.

Es ist deutlich geworden, dass die Energiewende in Deutschland vorangeht und dadurch der Anteil an Erneuerbaren Energien auf über 50 Prozent der Stromerzeugung gestiegen ist. Dabei betrug der Anteil von Windkraft an der Gesamtmenge an eingespeistem Strom 34,9 Prozent und war somit der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland.

Zur Corona Krise gehört auch das Homeoffice. Die Pendler bleiben zuhause, die Autobahnen und Straßen sind leer gefegt. Wie sehen Sie die Mobilitätswende nach Corona?

Persönlich glaube ich, dass wir bei gesamten Thema Digitalisierung einen großen Sprung machen werden. Dieser Trend wird sich sowohl im Energie- und Mobilitätssektor weiter fortsetzen. Viele Menschen erkennen nun, dass die Digitalisierung viele Chancen bietet, die man zu seinem Vorteil nutzen kann.

Die Mobilitätswende wird dabei nur mit einer Energiewende kommen. Der Umstieg auf Elektromobilität und intermodale Verkehrskonzepte benötigt sauberen grünen Strom der bedarfsgerecht verfügbar ist. Daran arbeiten wir zurzeit mit Experten des VDE aus allen Branchen, um eine gemeinsame Systemsicht zu entwickeln. Diese Systemsicht hilft dabei eine bessere Vernetzung der Sektoren zu erreichen, damit die nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden kann. 

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Bild mit Solar Panels, Windräder und Wasserkraftwerk
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02.05.2022 TOP

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe: Bis 2050 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung auf mindestens 80 Prozent steigen. Das bringt nie dagewesene Herausforderungen mit sich – aber auch einzigartige Chancen. Die Normen und Standards, die der VDE entwickelt, sind dafür Wegbereiter. Sie spielen bei allen wichtigen Zukunftsthemen eine Rolle: vom Internet of Energy (IoE) bis zur Cyber Security, bei Power2X und E-Mobility, bei Microgrids und in Smart Markets.

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