Junges Team am Arbeitsplatz
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18.09.2019 Kurzinformation

Start-Ups: Die Gründerszene im Blick

Gemeinsam mit einem Jugendfreund hat Arnas Bräutigam ein Start-up gegründet, das Start-ups beobachtet. Klingt kurios? Im Interview erklärt er, welchen Nutzen startupdetector bietet und welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt.

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Arnas Bräutigam - Gründer von startupdetector

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Was genau ist startupdetector?

Arnas Bräutigam: Startupdetector ist eine neue Informationsplattform für das deutsche Start-up-Ökosystem. Wir erfassen jedes neue Startup in Deutschland nur wenige Tage nach seiner Gründung. Dann recherchieren wir dazu alle bereits vorhandenen Informationen und verschicken diese in unserer wöchentlichen Startup-Liste. Unsere Kunden nutzen diesen zeitlichen Vorsprung, um früher als andere mit den interessantesten Firmen Kontakt aufzunehmen. Wir haben mittlerweile bereits rund 2000 deutsche Start-ups aus den Jahren 2018 und 2019 erfasst und bauen unsere Datenbank kontinuierlich aus. So finden wir für jedes Anliegen die passenden Start-ups.

Wer ist Ihre Zielgruppe und wie finanzieren Sie sich?

Arnas Bräutigam: Bisher erzeugt unser Angebot bei Frühphaseninvestoren und anderen Akteuren innerhalb der Start-up-Szene die meiste Resonanz. Aber wir richten uns auch ganz konkret an Unternehmer, die für ihre Wettbewerbs- oder Technologiebeobachtung ein Auge auf Start-ups haben wollen. Bisher finanzieren wir uns aus dem Cashflow, denn unsere wöchentliche Liste bringt uns erste Umsätze ein.

Spielen KI-Technologien bei Ihrem Tool eine Rolle?

Arnas Bräutigam: Unser Algorithmus analysiert rund um die Uhr neu eingetragene Firmen und bewertet sie anhand bestimmter Heuristiken. Derzeit verwenden wir dazu noch sehr bodenständige Methoden der Mustererkennung. Bald wollen wir den Algorithmus durch Machine Learning ergänzen. Mein Mitgründer Dr. Felix Engelmann hat auf diesem Gebiet durch seine Arbeit mit Computermodellen in der Kognitionsforschung Erfahrung gesammelt. Nachdem der Algorithmus potenzielle Kandidaten identifiziert hat, ist dann vor allem meine langjährige Erfahrung mit Start-ups gefragt. Und darauf werden wir auch in Zukunft Wert legen. Wir wollen wirklich nur hochinnovative Neugründungen erfassen.

Wie schätzen Sie die Start-up-Szene in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ein?

Arnas Bräutigam: Nach unseren Daten entstehen in Deutschland an einem Arbeitstag durchschnittlich acht bis zehn neue Start-ups – rund ein Viertel davon in Berlin. Mit den Neugründungen und den Finanzierungsvolumen kann sich Deutschland international absolut sehen lassen, was unterschiedliche Studien auch immer wieder belegen.

Der Beitrag ist im VDE dialog – Das Technologie-Magazin, Ausgabe 3/2019, erschienen. 

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