Bruno Jacobfeuerborn, Deutsche Telkom, auf der Bühne beim IEEE 5G Summit

Past-VDE-Präsident und CTO der Deutschen Telekom, Dr. Bruno Jacobfeuerborn, hielt beim IEEE 5G Summit in Dresden eine Keynote zum Thema „Gearing up for 5G".

| BLEND3 / Frank Grätz
26.09.2017 Veranstaltungsrückblick

Auf dem Weg zu einer Systemarchitektur für 5G

Der neue Telekommunikationsstandard 5G wird Wirtschaft und Alltag grundlegend verändern. Mit der nächsten Generation des Mobilfunks wird zum Beispiel das Steuern und Regeln von Industrieanlagen aus der Ferne und in Echtzeit möglich. Denn 5G ermöglicht mit 10 Gigabit je Sekunde sehr hohe Datenraten. Der neue Mobilfunkstandard ist damit 10-mal so schnell wie LTE. „Dieses neue Netz wird die Welt noch einmal so beeinflussen wie die Smartphones von heute es bereits getan haben“, betont 5G-Lab-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis anlässlich des IEEE 5G Summit in Dresden.

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Jin Bains, Facebook, auf der Bühne beim IEEE 5G Summit

Jin Bains von Facebook ging der Frage nach, welche Anwendungsfälle im Umfeld von 5G gebraucht werden und wozu diese dienen können.

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Beim Gipfel in Dresden am 19. September 2017 standen aktuelle 5G-Themen im Fokus: In Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen und Live-Demonstrationen ging es um den nächsten Mobilfunkstandard und die Netzarchitektur. Über 500 Teilnehmer – darunter viele internationale Wissenschaftler und Industrievertreter – diskutierten über Edge Clouds und Applikationen für das Taktile Internet. Der stellvertretende VDE-Präsident und CTO der Deutschen Telekom, Dr. Bruno Jacobfeuerborn, hielt eine Keynote zum Thema „Gearing up for 5G“ und beteiligte sich an der anschließenden Podiumsdiskussion.

Beim 5G Summit, der bereits zum zweiten Mal in Dresden stattfand, war die ganze Vielfalt neuer Anwendungsmöglichkeiten von 5G zu sehen. Insgesamt 30 Demonstratoren veranschaulichten den Teilnehmern die Themen Internetsicherheit, Mobilfunk in Echtzeit und automatisiertes, vernetztes Fahren. Letzteres demonstrierten Roboterfahrzeuge: Während der Fahrt kommunizieren sie miteinander und stimmen sich ab. In Zukunft könnten so Ampeln überflüssig und der Straßenverkehr sicherer werden.

5G als Wegbereiter für das Taktile Internet

Prof. Gerhard Fettweis, 5G Lab Germany, auf der Bühne beim IEEE 5G Summit

„Die Technik orientiert sich am Bedarf“, Prof. Gerhard Fettweis vom 5G Lab.

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Um einen konkreten Anwendungsfall ging es auch in der Keynote von Jin Bains von Facebook. Unter dem Titel „Connectivity“ ging er der Frage nach, welche Anwendungsfälle gebraucht werden und wozu diese dienen können. Gerade Facebook als Vorreiter neuer Anwendungen sieht 5G als Wegbereiter für das Taktile Internet. Die Technologie ermöglicht neben einer deutlich schnelleren Datenübertragung, eine sichere Kommunikation mit extrem kurzen Verzögerungszeiten. Während 3D-Videos bereits im Kommen sind, könnten User mit 5G in Zukunft in Echtzeit im Video interagieren, so Bains.

Neben konkreten 5G-Anwendungen und Demonstrationen ging es auch darum, Zeitpläne für die Umsetzung von 5G abzustecken: Bis 2020 soll es erste kommerzielle Anwendungen geben – so der Plan der Mobilfunkbranche. Derzeit fehlt aber noch ein einheitlicher internationaler Standard. Dieser stellt sicher, dass Produkte weltweit miteinander kommunizieren können. Das ist Grundvoraussetzung für das Gelingen von 5G und vor allem für vernetzte Industrieanlagen erfolgskritisch. Bisher habe man sich immer auf einen Standard einigen können: „Die Technik orientiert sich am Bedarf“, so Prof. Gerhard Fettweis vom 5G Lab.

Das 5G Lab Deutschland, der IEEE und als Technical Co-Sponsor die Informationstechnische Gesellschaft im VDE (VDE|ITG) organisierten gemeinsam den 2. IEEE 5G Summit Dresden. Das 5G Lab Germany an der TU Dresden (TUD) ist ein interdisziplinäres Team mit über 600 Wissenschaftlern aus 22 Forschungsbereichen der TUD. Es wird gemeinsam von Prof. Gerhard Fettweis und Prof. Frank Fitzek geleitet. Ziel ist es, Schlüsseltechnologien für die Entwicklung des 5G-Mobilfunkstandards zu entwickeln.