Use Cases und Open Source für eine agilere Standardisierung und Normung
„Wir haben den Erkenntnisgewinn hinter uns. Jetzt müssen wir in die praktische Anwendung von Industrie 4.0 gehen", Dr. Gunther Kegel, VDE-Präsident (r.) und Reinhold Pichler, Geschäftsführer des Standardization Council Industrie 4.0 (l.).
| Arndt Zimmermann/VDE„Die Entwicklung und Einbindung offener und zugänglicher Projekte wie Open AAS sind die zentralen Herausforderungen und Ansätze, denen wir uns stellen müssen“, betonte VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Pepperl + Fuchs, in seiner Eröffnungs-Keynote. Normung allein reiche jedoch nicht aus. Es benötige zusätzlich Anwendungsbeispiele und Vorgaben zur Implementierung. Diese werden derzeit in Projekten erarbeitet. Ein Beispiel ist OpenAAS: eine durchgängige Open-Source-Lösung der Verwaltungsschale. In der Praxisausstellung konnten sich die Teilnehmer live am Open AAS Demonstrator demonstrieren lassen, wie die Industrie-4.0-Verwaltungsschalen über Service-orientierte Dienste kommunizieren.
Semantik als Herausforderung für die weitere Entwicklung
Nur wenn Systeme die gleiche Sprache sprechen, können sie miteinander kommunizieren – eine Voraussetzung für das Gelingen von Industrie 4.0. Dies verdeutlichte auch Constantin Hildebrandt vom Institut für Automatisierungstechnik der Helmut-Schmidt-Hochschule in Hamburg. Zusammen mit ecl@ss und der Plattform Industrie 4.0 arbeitet die Hochschule im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt SemAnz40. Darin wird gezeigt, wie sich mit in der DKE-Normungs-Roadmap Industrie 4.0 empfohlenen Standards Anwendungsfälle von Industrie 4.0 mit eindeutiger Datensemantik realisieren lassen. SemAnz40 liefert eine semantische Basis für die privatwirtschaftliche Entwicklung von Produkten und Prozessen für Industrie 4.0.