Wichtigster Branchentreff im deutschsprachigem Raum
Dr. Gunther Kegel, VDE-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Pepperl+Fuchs GmbH
| Michaela Handrek-Rehle / VDEMit Daten und Fakten, Forderungen an Politik und Gesellschaft, einigen Anekdoten und der Preisverleihung von Invent a Chip startete am 23. Oktober der 7. MikroSystemTechnik Kongress in seine dreitägige Session. Bei der Eröffnungsveranstaltung in dem mit rund 800 Zuhörerinnen und Zuhörern gut gefüllten Kongressaal in Unterschleißheim bei München betonte VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel den Erfolg der Mikrosystemtechnologie in Deutschland: Sie habe einen „weltklasse Lauf hingelegt“ und sei zum „entscheidenden Enabler für Innovationen ‚made in Germany‘“ geworden.“ Deshalb sei es auch kaum verwunderlich, dass auch der Kongress sich mittlerweile zur größten und wichtigsten deutschsprachigen Veranstaltung auf dem Gebiet der Elektronik entwickelt hat.
Die Bedeutung der Mikrosystemtechnologie betonte auch Prof. Wolf-Dieter Lukas, Abteilungsleiter Schlüsseltechnologien - Forschung für Innovationen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner Keynote. Er rief dazu auf, weniger von der Digitalisierung an sich zu sprechen. Vielmehr müsse man sich und anderen klarmachen, dass die Digitalisierung Mittel zum Zweck für gesellschaftlichen Fortschritt und Wohlbefinden ist. „Diese Vorteile sollten wir konkret benennen“, so Lukas.
Erwin Huber, Mitglied des bayerischen Landtags und bis 2008 in verschiedenen Funktionen als Mitglied der Bayerischen Staatsregierung tätig, ging noch einen Schritt weiter: Er „beschwor“ die Zuhörer regelrecht, doch auch in ihrer Freizeit, in den Vereinen und an den Stammtischen Werbung zu machen für die Mikrosystemtechnik. „Wir sollten auch weniger technik-interessierte Menschen von den Möglichkeiten und Chancen überzeugen, den die Branche bietet“, so Huber.
Der MikroSystemTechnik Kongress steht unter dem Motto „MEMS, Mikroelektronik, Systeme“ und wird gemeinsam vom BMBF und dem VDE veranstaltet. Er informiert über die neuesten Trends aus den Bereichen Mikro-Nano-Integration, Technologien, Materialien, Aufbau- und Verbindungstechnik sowie über die aktuellen Themen RF-MEMS, chemische Sensorik und Biosensorik.
„Die Vielfalt all dieser Bereiche und der daraus resultierenden Anwendungen wird weiter zunehmen und den Beruf des Mikrotechnikers noch reichhaltiger und spannender machen“, so Tagungsleiter Prof. Christoph Kutter, Direktor Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT, bei der Eröffnung. Mit dem Internet of Things würden Mikrosysteme künftig in nahezu allen Bereichen hinter den Kulissen die Regie führen, um unser Leben komfortabler, sicherer und effizienter zu machen. „Wir haben deshalb ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Es umfasst mehr als 100 Vorträge, rund 150 Posterbeiträge und eine Ausstellung mit 40 Unternehmen“, so Kutter.
Neben einer Keynote von Dr. Reinhard Ploss, Vorstandvorsitzender der Infineon Technologies, zur weiteren Entwicklung der Mikrosysteme war auch die Ehrung der jungen Preisträger von Invent a Chip ein Höhepunkt. Der vom BMBF und dem VDE initiierte und weltweit einmalige Wettbewerb prämiert die besten Ideen von Schülerinnen und Schülern für den Einsatz von Mikrochips. Im diesem Jahr waren unter anderem die Erfinder eines intelligenten Fahrzeugs, eines modernen Rettungswagens und eines Zukunfts-WC geehrt.