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VDE Tec Summit 2018: Zurück in die Zukunft – Perspektiven für eine ideale Gesellschaft

Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender und CEO VDE (links) und Dr.-Ing. Gunther Kegel, VDE-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung, Pepperl+Fuchs

| Hannibal / VDE
13.11.2018 Berlin

Zurück in die Zukunft – Perspektiven für eine ideale Gesellschaft

Zum 125. Geburtstag des VDE wurde unser Gründungsort Berlin zur Hauptstadt für Zukunftstechnologien. Ein besonderes Highlight: Der Jubiläumsabend mit technologiepolitischen Keynotes und großer Geburtstagsparty – mit Blick in die Zukunft und ins Weltall zur internationalen Raumstation ISS.

Dr.-Ing. Gunther Kegel, VDE-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung, Pepperl+Fuchs

Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender und CEO, VDE (links) und Dr.-Ing. Gunther Kegel, VDE-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung,  Pepperl+Fuchs

| Hannibal / VDE

Mit Science, Standards, Testing and Application schon lange im High-Tech-Universum unterwegs, aber doch ein gutes Stück jünger als der Urknall: der VDE! „Heute ist ein exzellenter Anlass, einmal die Sektkorken knallen zu lassen: Der VDE feiert in Berlin, in der Elektropolis, die Stadt, in der für unseren Technologieverband alles begann sein 125. Jubiläum", so begrüßte VDE-CEO Ansgar Hinz die rund 1.800 Gäste der Abendveranstaltung beim VDE Tec Summit 2018.

„Und wir wollen heute Geschichte einmal anders erzählen: Auf keinen Fall langweilig, aus vielen Perspektiven, 125 Jahre aus der Zukunft, sozusagen Zurück aus der Zukunft" ergänzte VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel. In einer Multimedia-Show konnten die Gäste einen völlig neuen Blick auf den VDE – auf Chancen und Risiken der idealen Zukunft zugleich – sowie einen Blick ins All zur ISS werfen.

Robotik und Metalle: Auf der ISS im Dienst der Wissenschaft

Simone Angster, Online-Redakteurin beim VDE (links) im Interview mit Berti Meisinger, ESA-Missionsdirektorin

Simone Angster, Online-Redakteurin beim VDE (links) im Interview mit  Berti Meisinger, ESA-Missionsdirektorin

| Hannibal / VDE

Die ISS in rund 400 km über unseren Köpfen ist der derzeitige Außenposten der Menschheit. Was vor 125 Jahren noch undenkbar war, ist heute Realität. Doch ohne die Elektro- und Informationstechnik wäre auch die ISS heute nicht mit rund 28.800 km/h im Umlauf um unseren blauen Planeten.

Über die Vorbereitungen einer solchen Exkursion ins All, deren Herausforderungen und Ziele berichtete aus erster Hand Berti Meisinger, Missionsdirektorin bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Denn bei der irdischen Helferin von Alexander Gerst – seines Zeichens erster deutscher Kommandant der Internationalen Raumstation ISS – laufen alle Fäden der Weltraummission zusammen.

Im Live-Gespäch berichtet die Missionsdirektorin, dass sich die Astronauten einige Jahre im Vorhinein auf ihren Einsatz im All vorbereiten. Noch länger dauert die Vorbereitung der Experimente: Von der Entwicklung bis zur Durchführung vergehen einige Jahre. Gefragt nach ihrem Lieblings-Experiment der aktuellen Weltraummission fällt Meisinger die Entscheidung sichtlich schwer: „Ich habe kein Lieblings-Experiment. Alle Experimente sind neu und deshalb spannend – seien es Robotik, Granulate und deren Verhalten in der Schwerelosigkeit oder die Reaktion von Metallen, wenn sie in spezielle Legierungen geschmolzen werden."

Die Missionschefin, die unter anderem dafür zuständig ist, den Tagesablauf von Alexander Gerst zu planen, verriet im Live-Gespräch wie ein typischer Tag auf der ISS aussieht: Jeder Tag ist minutiös vorgeplant. An einem normalen Arbeitstag sprechen nach einer Konferenz alle Astronauten mit ihren verschiedenen Kontrollzentren auf der Erde. Dann werden ebenfalls nach Plan die jeweiligen Experimente abgearbeitet – nichts wird dem Zufall überlassen. Schließlich findet nochmals eine Konferenz mit dem Bodenteam statt. Zwischendurch stehen mindestens zweieinhalb Stunden Workout auf dem Programm, damit die Astronauten auch körperlich fit bleiben.

Auf die Frage, warum sie selbst nicht zur ISS geflogen ist, lacht Meisinger und gibt zu bedenken: „Ein halbes Jahr auf engstem Raum leben, ständig aufpassen zu müssen, dass der Luftdruck stimmt und genug Wasser vorhanden ist, ist sehr strapaziös." Es sei eben ein Außenposten der Menschheit und keine menschenfreundliche Umgebung. Außerdem muss einer – in diesem Fall eine – ja auch am Boden die Stellung halten: Und diesen Job macht Meisinger sehr gerne.

Altmaier: Technologien bewahren uns vor dem Sturz in den Abgrund

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

| Hannibal / VDE

Vom Außenposten der Menschheit – zurück in die Zukunft! Welche Visionen haben wir heute?
Welche Ideen und Ideale? Die „All Electric Society“, vernetzt – digital – elektrisch, entsteht gerade: in Deutschland, in Amerika, in Asien. Und genau hier im politischen Berlin schließt sich der Kreis: „Wir wollen uns jetzt einen Platz als führendes Digitalland erkämpfen“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der diesjährigen CEBIT-Eröffnung. Wie seine Idee von der Sprunginnovation „Deutschland Digitalland“ aussieht und was er in diesem Zusammenhang vom VDE erwartet, verriet er beim VDE Tec Summit.

Was in der heutigen Welt der Digitalisierung nun mit Computern und Halbleitern möglich sei, hätte niemand so vorhergesagt: „Die ersten Handys waren so groß wie Briketts und auch so dumm wie Briketts“, scherzt der Wirtschaftsminister und fügt hinzu: „Heute leben wir mit Smartphones, aber das ist noch lange nicht das, was uns in Zukunft erwarten wird.“

Alle Welt rede derzeit über disruptive Innovationen. Häufig sei damit nur die Disruption in der Technik gemeint. Die Disruption – gerade durch die Digitalisierung – finde aber vor allem auch in den Geschäftsmodellen statt. Erstmals in der Geschichte sei die Disruption zudem auf unterschiedliche Standorte verteilt. Deswegen sei es umso wichtiger, auf Technologien zu vertrauen: „Sie stürzen uns nicht in den Abgrund, sondern bewahren uns vielmehr vor dem Sturz in den Abgrund“, so Altmaier.

Wichtig sei nun, dass Deutschland sich nicht auf Erfolgen ausruhe: „Wir haben auch eine Verantwortung für die nächste Generation“, mahnte der Wirtschaftsminister, „Wir müssen dabei nicht überall die Besten und Ersten sein.“ Wichtig sei, in den Schlüsselfeldern vorne mit dabei zu sein. Dabei gelte es, sich auf die deutschen Kernkompetenzen zu besinnen, etwa die Ingenieurswissenschaft, und diese für die Disruption im Rahmen der Digitalisierung gewinnbringend zu nutzen.

„Mein Dank und meine Anerkennung gilt deshalb dem VDE, für das, was er in der Vergangenheit geleistet hat und auch heute noch leistet“, betonte Altmaier. Zwei Punkte hob er dabei besonders hervor: die Förderung der jungen Generation sowie die Normung und Standardisierung als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.

Kaeser: Das Silicon Valley nicht zum Heilsbringer stilisieren

Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands, Siemens

Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands, Siemens

| Hannibal / VDE

Ideale Lösungen für eine lebenswerte Zukunft: Vor 125 Jahren, genauso wie heute – heute ebenso wie in 125 Jahren ist es Aufgabe von Ingenieuren, diese Visionen in Innovationen umzusetzen. Ein Name ist dabei besonders eng mit dem VDE verbunden, der Name seines Gründervaters: Werner von Siemens. Der Mann, der heute an der Spitze des gleichnamigen Weltkonzerns steht – Joe Kaeser – präsentierte beim VDE Tec Summit 2018 seine Vision der Digitalisierung Deutschlands.

Zwar seien wir bereits umgeben von Elektronik und stünden dennoch erst am Anfang dessen, was Elektrifizierung, Digitalisierung und Vernetzung in Zukunft noch bewirken werden. Die Frage, die sich dabei stelle: „Haben wir – wie zur Gründung des VDE vor 125 Jahren – noch die Kraft und den Willen, Veränderungen nicht nur zu denken, sondern sie auch herbeizuführen?“ Deutschland gehe es heutzutage so gut wie noch nie: „Wollen wir also noch einmal von vorne beginnen? Sind wir bereit für einen Paradigmenwandel?“

Kaeser warnte in diesem Zusammenhang davor, das Silicon Valley zum Heilsbringer zu stilisieren: Es stehe zwar wie keine andere Region für die Geisteshaltung, Innovationen immer wieder neu zu denken. „Start-ups hat es in Deutschland aber schon gegeben, als es im Silicon Valley noch keine Garagen gab.“

Made in Germany genieße laut Kaeser heute – trotz des Dieselskandals – weiterhin hohes Ansehen: „In China und Indien wollen Viele das, was wir heute schon können." Deutschland sei Vorreiter der industriellen Digitalisierung: Denn die Verbindung von physischer zu virtueller Welt könne niemand so gut wie wir – und genau das wird den Unterschied bei Industrie 4.0 machen“, zeigte sich Kaeser überzeugt. Der VDE könnte hier mit dem Digitalen Zwilling sowie der Normung und Standardisierung ein Zeichen setzen, dann hieße es: „VDE First“ – für eine ideale Zukunft.

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