Datenschutz durch Technikgestaltung (Privacy-by-Design) und Datenschutz durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen (Privacy-by-Default) sind seit dem Inkrafttreten der EU-DSGVO im Mai 2018 verpflichtend für alle Unternehmen, die Kunden mit einem Wohnsitz in der EU haben. Hinter diesen Begriffen steht das Prinzip der Datensparsamkeit. Durch frühzeitiges Ergreifen technischer und organisatorischer Maßnahmen im Entwicklungsstadium (Privacy-by-Design) und der datenschutzfreundlichen Werkseinstellungen (Privacy-by Default) von kommunikationsfähigen Elektroprodukten sollen gesammelte personenbezogene Daten auf ein Minimum reduziert werden.
Das VDE Institut hat diesbezüglich eine neue Prüfbestimmung entwickelt, welche seit dem 31. Januar 2021 angewendet wird. Sie soll Herstellern dabei helfen, die Produkteigenschaft Ihrer Geräte und Systeme in Bezug auf Privacy-by-Design und Privacy-by-Default gegenüber Benutzern zu demonstrieren. Dabei wird geprüft, ob Geräte und Systeme nach den Prinzipien des Privacy-by-Designs entwickelt wurden und dass diese bei der Inbetriebnahme datensparsame Voreinstellungen aufweisen. Zusätzlich werden Basisanforderungen bezüglich der Produktdokumentation und Informationssicherheit überprüft. Für Verbraucher dient ein auf diese Prüfbestimmung erteiltes Zertifikat als Nachweis der Sorgfaltspflicht sowie als Qualitätsmerkmal.
Das Anwendungsgebiet der neuen VDE Prüfbestimmung ist groß: Es umfasst nahezu alle elektrischen und elektronischen Produkte und Systeme mit einer Kommunikationsschnittstelle. Smart Home-Produkte im privaten Umfeld, wie zum Beispiel Waschmaschinen, Saugroboter und Sprachassistenten, können ebenso wie Geräte der Gebäudetechnik und IoT-Geräte (Internet of Things) geprüft werden.
