VDE geprüfte LED-Lampen tragen zum Verbraucherschutz bei
SC-Photo / Fotolia
06.05.2021

Beleuchtung - Was Sie als Verbraucher wissen sollten

Auf dem Lampenmarkt fanden in den vergangenen Jahren große Veränderungen statt. Da die EU-Kommission den maximal erlaubten Stromverbrauch in den entsprechenden Verordnungen immer weiter heruntergeschraubt hat, hat die herkömmliche Glühlampe ausgedient. Dafür kamen neue Produkte in den Handel und dem Verbraucher fällt es nun schwer den Durchblick zu behalten.

Kontakt
Hendrik Schäfer

Lampe ist nicht gleich Lampe

Der Verbraucher hat die Wahl zwischen Halogenlampen, Lichtemittierenden Dioden (LED) und Energiesparlampen. Diese Lampen gibt es in vielen verschiedenen Variationen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle. Wenn man die Unterschiede besser kennt und auch die Angaben auf den Verpackungen zuordnen kann, fällt der Vergleich zwischen den Angeboten um einiges leichter.

Die Halogenlampe funktioniert ähnlich wie die Glühlampe. Durch die Zugabe des Edelgases Halogen verlängert sich lediglich die Lebensdauer. Der Energieverbrauch ist nur marginal geringer als bei der herkömmlichen Glühlampe.

Energiesparlampen heißen eigentlich Kompaktleuchtstofflampen oder Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät und sind vom technischen Aufbau her den Leuchtstofflampen mit einem bereits eingebauten Vorschaltgerät ähnlich. Sie sind mit einem Edelgasgemisch befüllt und einer geringen Menge Quecksilber (höchstens 5 Milligramm, auf der Packung angegeben durch Hg). Sie dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen bei entsprechenden Sammelstellen oder im Handel abgegeben werden. Im Vergleich zu LED-Lampen ist der Stromverbrauch immer noch recht hoch.

Die Zukunft liegt also bei der LED. Die elektronischen Halbleiter-Bauelemente funktionieren ähnlich wie Computerchips. Fließt Strom hindurch, senden sie Licht aus. LEDs zeichnen sich durch ihren geringen Stromverbrauch und ihre lange Lebensdauer aus. Sie sind vielseitig einsetzbar und enthalten keine giftigen Stoffe. Damit eine LED leuchten kann, muss sie mit einer elektronischen Schaltung verbaut sein. Daher gelten LED-Lampen als Elektrogeräte und müssen entsprechend als Elektronikschrott entsorgt werden.

Lumen, Watt und Co.

LED Lampen als stromsparende Alternative zu anderen Lichttechniken
VDE

Wurde früher die Leistung bei den Glühlampen in Watt angegeben, ist das bei den vielen verschiedenen Leuchtmitteln heute nicht mehr ausreichend. Auf der Packung ist eine ganze Reihe von Kriterien angegeben.

Die Helligkeit wird in Lumen (lm) dargestellt. Über diesen Parameter lassen sich verschiedene Lampentypen gut vergleichen. Ein hoher Lumenwert steht dabei für hohe Helligkeit. Die Leistungsangaben in Watt sind nur noch für die Ermittlung der Energieeffizienz wichtig (Lumenwert geteilt durch Wattwert; je höher das Ergebnis umso höher die Effizienz).

Eine weitere Eigenschaft ist die Farbwiedergabe (Color Rendering Index, kurz CRI). Die Höhe des Werts steigt mit der Qualität der Farbwiedergabe. Sie kann höchstens einen Wert von 100 haben und sollte nicht unter 80 liegen.
Mit dem K für Kelvin wird auf der Verpackung die Lichtfarbe angegeben. Sie rangiert vom sehr hellen und anregenden „Tageslichtweiß“ mit über 5300 Kelvin zum gemütlichen „Warmweiß“ mit einem hohen Rotlichtanteil bei 2500 bis 3000 Kelvin. Alles was dazwischen liegt, gilt als neutral. Je nachdem also, wo die Lampe eingesetzt werden soll – z.B. am Arbeitsplatz oder im Wohnzimmer – sollte man der Lichtfarbe eine hohe Beachtung schenken.

Liegt die Lampe im höheren Preissegment, sollte man sich auch die angegebene Lebensdauer genau ansehen. Ebenso ist je nach Einsatzort der Lampe die Schaltfestigkeit ein wichtiger Faktor. Sie gibt darüber Aufschluss, wie lange die Lampe braucht, um eine zweckmäßige Helligkeit zu erlangen. Besonders bei der Verwendung im Flur oder im Badezimmer sollte eine hohe Schaltfestigkeit vorliegen.

Für die Umwelt: Energieeffizienz und Lebensdauer

Energielabel für Beleuchtung zur Bewertung der Energieeffizienz für Verbraucher
Olha / stock.adobe.com

Jede Lampe, die in Europa verkauft werden soll, muss ein gut sichtbares Energielabel auf der Verpackung haben. Darauf wird der durchschnittliche Energieverbrauch für eine festgelegte Zeitspanne angegeben und per Ampelsystem dargestellt. Dabei reicht die Bewertung von grün (A++) bis rot (E). Dem Verbraucher soll so ermöglicht werden sich auf einem Blick über den Stromverbrauch der Lampe zu informieren und verschiedene Produkte zu vergleichen.

LEDs weisen mit Abstand die beste Energieeffizienz auf, gefolgt von der Energiesparlampe. Ein weiterer Vorteil von LEDs ist ihre mittlere Nennlebensdauer von mindestens 20.000 Stunden, hochwertigere Leuchten halten noch viel länger.

Um noch mehr Strom zu sparen, sollte man etwas Zeit in die Lichtplanung investieren. Denn mit der richtigen Leuchtquelle am richtigen Ort lässt sich neben dem Komfort auch die Energieeinsparung steigern.

Und wie ist es mit der Sicherheit?

Das VDE Institut prüft und zertifiziert Beleuchtungen auf Produktsicherheit und Energieeffizienz
VDE

Tatsächlich können schlecht verarbeitete LED-Lampen Gefahren bergen. Eine mangelhafte Isolierung und spannungsführende Teile sind die häufigsten Mängel. Besonders oft fallen diese Mängel bei Billigprodukten aus dem Online-Handel auf. Wo an Material gespart wird, leidet die Sicherheit. Schützen können sich Verbraucher vor allem, wenn sie die Leuchten im Fachhandel kaufen und auf Sicherheitszeichen achten.

Bei den Kompaktleuchtstofflampen geht die größte Gefahr vom Quecksilber aus. Sollte eine Energiesparlampe kaputt gehen wird empfohlen, die Fenster sofort zu öffnen und den Raum für 15 Minuten zu verlassen. Kehren Sie danach bei weiterhin offenen Fenstern die Reste mit einem Stück Pappe zusammen und wischen Sie mit feuchten Papiertüchern nach. Am besten tragen Sie dazu Gummihandschuhe. Benutzen Sie auf keinen Fall einen Staubsauger. Zur Reinigung von Teppichboden können Sie Klebeband verwenden, mit dem Sie die Reste aufsammeln. Erst danach kann der Staubsauger verwendet werden. Dabei weiterhin unbedingt lüften. Alle Reste und Reinigungsutensilien kommen in ein luftdicht verschließbares Gefäß und dieses dann zur nächsten Sammelstelle.

Achten Sie beim Wechsel der Glühlampe darauf, dass die Sicherung herausgedreht ist und prüfen Sie noch mithilfe eines Phasenprüfers, ob auch wirklich kein Strom mehr auf der Leitung ist. Halten Sie sich ansonsten exakt an die Einbauanleitung und ziehen Sie bei Schwierigkeiten unbedingt einen Fachmann hinzu.

Der Einfluss von Licht auf den Organismus

Licht hat einen wichtigen Einfluss auf die Funktionen in unserem Körper. Wir merken das vor allem daran, dass wir tagsüber wach und nachts müde sind. Aber auch andere Bereiche unseres Biorhythmus werden vom Licht beeinflusst. Besondere Zellen in der Netzhaut des Auges stellen eine direkte Verbindung zu unserer inneren Uhr her.

Entwickler von modernen Lichtlösungen schaffen Leuchten, die positiv auf den Biorhythmus einwirken und den Nutzer in seinem Alltag unterstützen. Human Centric Lighting (HCL) soll sich durch verschiedene Wellenlängen und Farbspektren exakt an den Tagesrhythmus des Nutzers anpassen. Hohe Blaulichtanteile fördern die Serotoninproduktion und somit die Konzentration und Aufnahmefähigkeit. Dabei werden auch die Teile im Gehirn angesprochen, die dafür sorgen, dass wir wach werden bzw. bleiben. Wer abends schnell einschlafen möchte, sollte daher auf die Handybenutzung kurz vorm Schlafengehen verzichten. Moderne Smartphones haben einen Blaulichtfilter, den man alternativ verwenden kann. Rotes Licht sorgt dagegen für Entspannung und Müdigkeit. Durch ein Lichtmanagementsystem im Beleuchtungssystem werden die verschiedenen Lichtstimmungen im Laufe des Tages abgerufen. Vor allem am Arbeitsplatz sollte HCL laut Experten eingesetzt werden, um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu steigern. Voraussetzung für wirkungsvolles Human Centric Lighting ist eine sorgfältige Lichtplanung.

Flickering und Stroboskopeffekt – negativ für das Wohlbefinden

Beleuchtung kann das Wohlbefinden aber nicht nur positiv, sondern auch negativ beeinflussen. Hierzu zählt zum Beispiel das Flimmern. Es entsteht immer dann, wenn die Frequenz, die durch die Leuchte fließt, hohen Intensitätsschwankungen ausgesetzt ist. Bis zu einer Frequenz von ca. 100 Hertz ist das Flimmern noch wahrnehmbar, doch noch bis 400 Hertz können Müdigkeit und Kopfschmerzen die Folge sein. 
Hinzu kommt die Gefahr des Stroboskopeffekts: Werden zum Beispiel Werkzeuge oder Maschinen mit rotierenden Teilen unter flimmerndem Licht bedient, können Drehrichtung und Geschwindigkeit nicht mehr richtig eingeschätzt werden und zu Unfällen führen. Abhilfe gegen das Flimmern schaffen elektronische Vorschaltgeräte. Sie regulieren die Frequenzen und sollen so das Flimmern begrenzen.
 

Haftungsausschluss

Trotz sorgfältiger Recherche können diese Texte unvollständig oder fehlerhaft sein. Für daraus entstehende Schäden an Personen oder Gegenständen übernehmen die Herausgeber keine Haftung.

Modellspezifisch sollen unbedingt die Herstellerangaben eingehalten werden.

Weiterführende Informationen zum Thema Beleuchtung