Effiziente Energienutzung trägt maßgeblich zum Umweltschutz bei
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18.02.2021 Fachinformation

Energie - Was Sie darüber wissen sollten

Strom kommt aus der Steckdose und ist immer und in unbegrenzter Anzahl verfügbar – so denken viele Menschen. Das Thema Energie ist aber weitaus vielfältiger und beinhaltet viele interessante und wissenswerte Aspekte. Schwindende Ressourcen und ständig ansteigende Energiepreise erfordern ein Umdenken, wie man Energie sparsam und effizient einsetzt.

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Hendrik Schäfer
Kostensparen und Energieeffizienz für Verbraucher
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Wieso erhöhen sich meine Nebenkosten von Jahr zu Jahr? Haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt? Die „zweite Miete“, also Strom- und Heizkosten, sind für viele Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung. Seit der Jahrtausendwende hat sich der Strompreis für Privathaushalte mehr als verdoppelt. Sie sollten regelmäßig kontrollieren ob Ihre auf erhöhte Kosten durch steigende Energiepreise oder einen höheren Verbrauch zurückzuführen sind. Daneben können Sie mit dem Stromspiegel Ihren Verbrauch mit Durchschnittswerten in ähnlichen Haushalten in Deutschland vergleichen.

Schluss mit A+++: Neue Energielabels ab März 2021

Seit 01.03.2021 gibt es für einige Geräte ein neues EU-Energielabel. Die neue Skala reicht jetzt nur noch von A bis G – es gibt also keine Plusklassen mehr. Hintergrund dieser Änderung ist, dass bereits jetzt viele Geräte die Bestnote im Bereich Energieeffizienz erhalten und somit keine „Luft“ mehr nach oben ist. In mehreren Produktgruppen befinden sich heute fast alle Geräte in den obersten Effizienzklassen. Effizienzunterschiede sind für Verbraucherinnen und Verbraucher daher kaum noch zu erkennen. In einigen Produktgruppen gibt es gar keine Produkte mehr in den niedrigen Effizienzklassen. Ein Vergleich fällt da oftmals schwer.

Mit der Umstellung auf die neue Skala steigen auch die Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte. Deshalb finden sich die aktuellen Modelle künftig in deutlich schlechteren Klassen wieder. So liegt zum Beispiel ein Großteil der heutigen „A+++“-Kühlschränke beim neuen Label in der Klasse D.

Diese Änderungen und Unterschiede gibt es:

  • Der Stromverbrauch der Geräte (Waschen und Spülen) ist nun nicht mehr auf ein ganzes Jahr hochgerechnet, sondern wird für 100 Wasch- bzw. Spülgänge angegeben.
  • Auch der Wasserverbrauch ist nun nicht mehr pro Jahr angegeben, sondern pro Wasch- bzw. Spülgang.
  • Die Laufzeit des Eco-Programms bei Waschmaschinen ist nun auf maximal 4 Stunden begrenzt, um die Programme attraktiver zu machen.
  • Die neuen Labels verfügen über eine QR-Code, über den man weitere Informationen zu Produkt abrufen kann.

Für diese Geräte gibt es seit 1. März 2021 neue Labels:

  • Spülmaschinen
  • Waschmaschinen
  • Waschtrockner (Waschmaschine und Trockner in einem Gerät)
  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Fernseher und Monitore

Es gibt nur eine kurze Übergangszeit vom 1. bis 18. März 2021, in der die Händler die Kennzeichnung nach und nach umstellen müssen. Danach dürfen die alten Labels für diese Geräte nicht mehr zu sehen sein.

Leuchten erhalten erst ab September 2021 neue Energielabel. Für Elektrogeräte wie Trockner, Staubsauger, Backöfen etc. findet die Umstellung voraussichtlich erst ab 2024 statt. Die Effizienzlabels für Heizungen werden erst ab 2026 geändert.

Wie kann ich Strom sparen?

Strom sparen im Haushalt ist nicht schwer, aber vielfältig. Mit diesen nützlichen Tipps und Tricks schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Verwenden Sie LED-Lampen

Ein optimales und gleichzeitig modernes Leuchtmittel ist die LED-Lampe, sowohl was die Ersparnis, als auch ihre Ökobilanz angeht. Sie hält deutlich länger als andere Lampen, produziert dadurch weniger Abfall und übertrifft dabei alle anderen Lampen im Energieverbrauch. Der Anschaffungspreis ist zwar höher, amortisiert sich jedoch über die lange Lebensdauer. Darüber hinaus gibt es LED-Lampen in unterschiedlichsten Lichtfarben, Farbtemperatur genannt, die in Kelvin gemessen wird. Die Kelvin-Angabe findet sich auf der Verpackung. Je mehr Kelvin ein LED Lampe hat, desto "kälter" und blauer ist die Lichtfarbe.

Energieeffiziente Geräte kaufen

Beim Kauf eines elektrischen Haushaltsgerätes ist es wichtig, nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Verbrauch, also die Energieeffizienz, zu achten. Durch die Anschaffung eines vergleichsweise teuren, aber sparsamen Gerätes, können Sie auf lange Sicht gesehen, Energie und somit Kosten einsparen. Dies gilt insbesondere für Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher und PC-Monitore. Eine gute Orientierung bieten die EU-Energielabel, welche die wichtigsten Verbrauchsdaten und die Energieeffizienzklasse des Gerätes anzeigen. Die Einordnung des Gerätes erfolgt mit Hilfe einer Skala mit Wertungsklassen von A (niedriger Bedarf, dunkelgrün gekennzeichnet) bis G (hoher Bedarf, rot gekennzeichnet). Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten darauf, dass der Energieverbrauch im grünen Bereich liegt.

Standby-Modus vermeiden

Schnurlose Telefone, Computer, Stereoanlagen oder Fernseher werden oftmals nicht komplett ausgeschaltet, sondern nur in den Standby-Modus gebracht. Dies sorgt für einen erhöhten Stromverbrauch, auch wenn die Geräte im Einzelnen nur geringfügig Strom verbrauchen. In der Summe kann dies jedoch im Jahr hohe Kosten verursachen. Nehmen Sie Geräte bei längerer Abwesenheit komplett vom Netz, indem Sie schaltbare Steckdosenleisten nutzen oder einfach den Stecker ziehen.

In der Küche

Stromsparen in der Küche fängt schon mit Kleinigkeiten an: Halten Sie Kühl- und Gefrierschranktüren immer nur möglichst kurz geöffnet und tauen Sie Ihr Gefrierfach regelmäßig ab, da eine dicke Eisschicht einen hohen Energieverbrauch verursacht. Beim Kochen sollten Sie sich für einen Elektroherd mit Glaskeramik-Kochfeld oder, noch besser, für einen Induktionsherd entscheiden, da diese ca. 10 Prozent sparsamer sind als Herde mit Gussplatten. Kleinere Mengen (bis 500 Gramm) erwärmen Sie idealerweise in einer Mikrowelle. Das Wasser für Kaffee und Tee muss nicht in einem Topf erwärmt werden, sondern kann energiesparend in einem Wasserkocher zubereitet werden. Wichtig ist dabei, dass wirklich nur die benötigte Menge erhitzt wird. Ein weit verbreitetes Gerücht ist, dass man beim Spülen mit der Hand weniger (warmes) Wasser und somit weniger Energie verbraucht als mit einem Geschirrspüler. Dies gilt nur eingeschränkt und nur bei einer kleinen Menge an Geschirr, zum Beispiel in einem Ein-Personen-Haushalt. In Haushalten mit mehreren Personen lohnt es sich einen Geschirrspüler anzuschaffen.

Waschen und Trocknen

Wussten Sie, dass Sie mit einer 30 Grad-Wäsche mindestens 30 Prozent Energie gegenüber einer 60 Grad-Wäsche einsparen? Bei normal verschmutzter Wäsche reichen für ein sauberes Ergebnis Waschgänge mit niedriger Temperatur völlig aus. Verzichten Sie, soweit es geht, auf höhere Temperaturen und auf Kochwäsche und lassen Sie die Wäsche vor dem Trocknen gut schleudern (mind. 1.400 Umdrehungen). So kann die Länge des Einsatzes des Trockners reduziert und somit Strom gespart werden. Im besten Falle verzichten Sie auf den Trockner und hängen Ihre Wäsche an die Wäscheleine. Wenn Sie nicht auf einen Trockner verzichten möchten, lohnt sich die Anschaffung eines gasbetriebenen Gerätes oder eines Trockners mit Wärmepumpentechnik. Diese verbrauchen in der Regel weniger Strom als die herkömmlichen Abluft- oder Kondensationstrockner, sind in der Anschaffung allerdings etwas teurer.

Heizen und Lüften

Die Heizenergie macht im Haushalt rund 70 Prozent des Energieverbrauchs aus. Daher sollten Sie mit Hilfe eines Raumthermometers überprüfen, welche Temperatur bei Ihnen zu Hause gegeben ist und anschließend beurteilen, ob eine Senkung möglich ist. Allein die Reduzierung von 2-4 Grad kann Ihre Heizkosten deutlich reduzieren. Nachts und bei längerer Abwesenheit können Sie die Heizung stärker drosseln. Wenn Sie in einem Raum eine höhere Temperatur als in einem anderen benötigen, sollten Sie die Türen zwischen warmen und kalten Räumen geschlossen halten. Auch in der kalten Jahreszeit, also während der Heizperiode, sollten Sie das Lüften der Räume nicht vergessen. Am besten eignet sich dafür das kurze Querlüften bei weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern und Innentüren. Ersatzweise bewirken auch gekippte Fenster einen gewissen Luftaustausch. Allerdings sollten Sie die Fenster beim Kipp- wie beim Stoßlüften nach einer Weile wieder schließen.

Welche Rolle spielen Erneuerbare Energien in Deutschland?

Stromerzeugung druch Erneuerbare Energien
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Die Energiewende ist in aller Munde. Die Stromerzeugung in Deutschland soll umwelt- und klimafreundlicher werden. Die wachsende Bedeutung von Erneuerbaren Energien im Strombereich ist wesentlich auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurückzuführen. Durch den Ausbau sollen wir unabhängiger vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe werden. Bis zum Jahr 2025 sollen 40 bis 45 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen.

Die wichtigsten Erneuerbaren Energieträger sind Wind- und Sonnenenergie. In Photovoltaikanlagen wandeln Solarzellen die Sonnenstrahlen direkt in Strom um. Windenergieanlagen formen an Land und auf der See den „Rohstoff“ Wind zunächst mit Hilfe der Rotoren in mechanische Rotationsenergie um. Anschließend wandelt ein Generator diese in elektrische Energie um.

Daneben leisten auch Wasserkraft und Biomasse einen entscheidenden Beitrag zur „grünen“ Energieversorgung.

Weiterführende Informationen zum Thema Energie