Preisträgerin 2023 - Ramona Schuler
Preisträgerin 2023 - Ramona Schuler
16.01.2024

Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik

Gestiftet von Herrn Dr. med. Hans Haindl

Die Sicherheit von Patienten vor, während und nach einer medizinischen Behandlung wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dies gilt sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich der Versorgung. Ziel muss es sein, die Sicherheit der Patienten zu jedem Zeitpunkt einer Behandlung zu gewährleisten und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, den „Unerwünschten Ereignissen“, die eine Gefährdung des Patienten nach sich ziehen, zu minimieren.

Nicht selten stehen Fehler in Zusammenhang mit einer unzureichenden inhärenten Sicherheit und/oder Gebrauchstauglichkeit von Medizinprodukten. Dies bezieht sich sowohl auf die medizinischen Produkte und medizintechnischen Systeme selbst, als auch auf die korrespondierenden Nutzungsprozesse bei der Behandlung von Patienten. Inadäquate Sicherheit oder Gebrauchstauglichkeit von Medizinprodukten erhöht die Wahrscheinlichkeit von Benutzungsfehlern. Die Mängel beziehen sich oft auf die Schnittstelle zwischen technischem System und menschlichem Anwender.

Die gesetzlich geforderte integrierte Sicherheit beim Design von Medizinprodukten wird nicht bei allen Produkten erreicht, obwohl dies häufig durchaus möglich wäre.

Defizite in der Gebrauchstauglichkeit erhöhen die psychische und physische Belastung und vergrößern die Wahrscheinlichkeit von Anwendungsfehlern. Diese beeinträchtigen nicht nur die Patienten, sondern auch das ärztliche, pflegerische oder ggf. technische Personal, das in einen Behandlungsprozess involviert ist.

Wenn ein Medizinprodukt versagt oder ein Prozess fehleranfällig ist, kann dies für den Patienten, der häufig große Hoffnungen in einen medizinischen Eingriff gesetzt hat, zu einer oftmals lebenslangen Leidensgeschichte werden, ja sogar zu seinem Tod führen. Daraus resultiert eine hohe Verantwortung für Konstrukteure und Hersteller von Medizinprodukten und -systemen.

Vor diesem Hintergrund kommt der Entwicklung gebrauchstauglicher, sicherer Medizinprodukte eine große Bedeutung zu.

Um die Entwicklung und Anwendung sicherer medizinischer Geräte, Systeme und Prozesse zu fördern, schreiben die DGBMT - Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE und das APS - Aktionsbündnis für Patientensicherheit jährlich den

Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik

aus. Der Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik ist insgesamt dotiert mit € 6.500,-
(Der Gewinner erhält € 5.000, der Zweitplatzierte € 1.000 und der Drittplatzierte € 500).

Der Preis wird gestiftet durch Herrn Dr. med. Hans Haindl, der als öffentlich bestellter Sachverständiger für Medizinprodukte auf mehr als 25 Jahre Schadensbegutachtung an Medizinprodukten zurückblicken kann. Der Preis richtet sich an den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs in Forschungseinrichtungen, Kliniken und in der Industrie, aber auch für Krankenhausbetreiber, die dafür sorgen müssen, dass die Medizinprodukte in verlässliche Prozesse eingebunden werden.

Kontakt
Geschäftsstelle
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Welche Beiträge können eingereicht werden?

Der Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik wird im Rahmen eines Wettbewerbs verliehen. Eingereicht werden können Arbeiten, die Technologien, Systeme und/oder Prozesse bzw. deren Gestaltung beschreiben, welche eine erhebliche Verbesserung der Patientensicherheit in einem überschaubaren Zeitraum erwarten lassen. Der Begriff Patientensicherheit wird dabei zwar nicht ausschließlich technologisch sondern ebenfalls organisatorisch betrachtet, jedoch muss der Kern des beschriebenen Konzepts auf medizintechnische Produkte und Systeme sowie deren Einsatz fokussieren.

  • Es können Arbeiten eingereicht werden, deren Ursprung in einer Institution mit Hauptsitz in Deutschland hervorgeht.
  • Für die Arbeit muss die zur Verfügung gestellte Schreibanleitung verwendet werden. Die Arbeit soll den Umfang von 20 Seiten nicht überschreiten. Die Arbeit sollte in elektronischer Form (pdf-File auf CD oder USB-Stick, PC kompatibel) eingereicht werden.
  • Präzisierung: Es können auch wissenschaftliche Publikationen eingereicht werden. Diese müssen durch eine Übersichtsdarstellung unter Verwendung der Schreibanleitung ergänzt werden. Die einzureichende wissenschaftliche Arbeit kann als Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, als Dissertations- oder Habilitationsschrift sowie als Buch vorliegen.

Welche Teilnahmebedingungen gibt es?

  • Es können Arbeiten eingereicht werden, deren Ursprung in einer Institution mit Hauptsitz in Deutschland hervorgeht.
  • Die Autorin / der Autor darf zum Zeitpunkt der Einreichung nicht älter als 35 Jahre sein. Die Angabe des Geburtsdatums ist daher erforderlich.
  • Eine Teilnehmerin / ein Teilnehmer darf maximal eine Arbeit in deutscher oder englischer Sprache einreichen.
  • Bei mehreren Autorinnen / Autoren einer Arbeit wird der Preis an die Erstautorin / den Erstautoren vergeben, die / der eindeutig erkennbar sein muss. Ko-Autoren müssen jeweils durch Unterschrift bestätigen, dass die Erstautorin / der Erstautor den wesentlichen Anteil an der eingereichten Arbeit hat.
  • Für die Arbeit muss die zur Verfügung gestellte Schreibanleitung verwendet werden. Die Arbeit soll den Umfang von 20 Seiten nicht überschreiten. Die Arbeit soll in elektronischer Form (pdf-File auf CD oder USB-Stick, PC kompatibel)eingereicht werden.
  • Präzisierung: Es können auch wissenschaftliche Publikationen eingereicht werden. Diese müssen durch eine Übersichtsdarstellung unter Verwendung der Schreibanleitung ergänzt werden. Die einzureichende wissenschaftliche Arbeit kann als Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, als Dissertations- oder Habilitationsschrift sowie als Buch vorliegen.

Welche Fristen und Termine sind zu berücksichtigen?

  • Stichtag zur Einreichung der Arbeiten ist der 30. April 2024.
  • Der Preisausschuss bewertet die eingereichten Arbeiten bis spätestens 30. Juni 2024. Das Ergebnis wird den Autorinnen und Autoren schriftlich mitgeteilt.
  • Die Preisverleihung findet 2024 im Rahmen der Eröffnungsfeier der DGBMT Jahrestagung im September in Stuttgart statt.
  • Ausgezeichnet werden die Gewinnerinnen/oder Gewinner der Plätze 1 - 3 mit je einer Preisurkunde, sowie einem Preisgeld.

Wie erfolgt die Einreichung?

  • Präzisierung: Es können auch wissenschaftliche Publikationen eingereicht werden. Diese müssen durch eine Übersichtsdarstellung unter Verwendung der Schreibanleitung ergänzt werden. Die einzureichende wissenschaftliche Arbeit kann als Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, als Dissertations- oder Habilitationsschrift sowie als Buch vorliegen.
  • Bitte reichen Sie Ihre Dokumente im pdf-Format ein. Alle Dateinamen sollten mit Ihrem Nachnamen und Vornamen beginnen (z.B. Mustermann_Max_Werdegang).
  • Bitte senden Sie die Unterlagen an folgende Adresse:

    DGBMT@vde.com
    Stichwort: Preis für Patientensicherheit 2024

Wie wird bewertet?

  • Die Auswahl der Arbeiten erfolgt durch einen 6-köpfigen gemeinsamen Preisausschuss der DGBMT und des APS. Das Einlegen von Rechtsmitteln gegen die vom Ausschuss getroffene Auswahl ist ausgeschlossen.

Bewertungskriterien

  • Originalität und Kreativität des Konzepts
  • klinischer Anwendungsbezug und Machbarkeit
  • wissenschaftliche Bedeutung des Ansatzes

Der Preisausschuss

Vorsitzender des Preisausschusses
Beisitzer im Vorstand des APS
UKSH Medizinische Qualitätssicherung
rodenberg@aps-ev.de

Fachhochschule Münster
Zentrum für Ergonomie und Medizintechnik
claus.backhaus@fh-muenster.de

Medizinischer Sachverständiger
kontakt@medsachverstand.de

Ingenieurbüro für Medizintechnik Dresden GmbH
buero@ibhaufe.de

Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA)
(Elisabeth.Ibenthal@dguv.de)

Helios Klinikum Erfurt
Klinik für Neurochirurgie
steffen.rosahl@helios-kliniken.de

Die Preisträger

Preisträgerin 2023 - Ramona Schuler

2023

M.Sc. Ramona Schuler

Preisträgerin 2023 - Ramona Schuler

M.Sc. Ramona Schuler

Intraoperatives Neuromonitoring autonomer Beckennerven mittels Bioimpedanzmessung

Foto Naber

2022

Dr. Ady Naber

Foto Naber

Dr. Ady Naber

Intraoperative, Quantitative and Non-Contact Measurement of Blood Flow

Foto Böttcher

2021

M. Sc. Georg Böttcher-Rebmann

Foto Böttcher

M. Sc. Georg Böttcher-Rebmann

In-vivo-Insertionskraftmessungen zur Vermeidung intracochleären Traumas bei der operativen Versorgung mit Cochlea-Implantaten

Pressemitteilung

2020

Dipl.-Ing. Martin Oelschlägel

Dipl.-Ing. Martin Oelschlägel

Intraoperative Optische Bildgebung zur Lokalisation und Schonung funktioneller Hirnareale während neurochirurgischer Operationen

Pressemitteilung

2019

Dipl.-Ing. Karin Somerlik-Fuchs

Dipl.-Ing. Karin Somerlik-Fuchs

Intraoperatives Neuromonitoring des autonomen Nervensystems im kleinen Becken

Pressemitteilung
Metasch

2018

Dr. med. Marie-Luise Metasch

Metasch

Dr. med. Marie-Luise Metasch

Qualitätssicherung in der Mittelohrchirurgie: Experimentelle und intraoperative Messungen der Signalübertragung der Ossikelkette bei elektromagnetischer Anregung zur Entwicklung und Evaluation eines Monitoringsystems für Tympanoplastik

Pressemitteilung
2016-Haupt

2016

Christiane Haupt

2016-Haupt

Christiane Haupt

A Model-Based Product Evaluation Protocol for Comparison of Safety-Engineered Protection Mechanisms of Winged Blood Collection Needles

2016-Antink

2016

Dipl.-Ing. Christoph Hoog Antink

2016-Antink

Dipl.-Ing. Christoph Hoog Antink

Reducing False Alarms in the ICU by Quantifying Self-Similarity of Multimodal Biosignals

2015-wartzek

2015

Tobias Wartzek

2015-wartzek

Tobias Wartzek

Verlässliches medizinisches Monitoring in Bereichen niedriger Überwachungsstufe mit erhöhtem Komfortanspruch

2014-grosse-wentrup

2014

Dipl.-Ing. David Leonard Große Wentrup

2014-grosse-wentrup

Dipl.-Ing. David Leonard Große Wentrup

Technische Integritätsüberwachung von Infusionssystemen

2013-Goebel

2013

Dr. Werner Göbel

2013-Goebel

Dr. Werner Göbel

Safe and precise stereotactic biopsy sampling in neurosurgery by using minimally invasive fluorescence endoscopic probes

2012-abbas

2012

Dr. Abbas K. Abbas

2012-abbas

Dr. Abbas K. Abbas

Increasing safety of preterm/fullterm infants based on infrared thermography Respiration

Aktionsbündnis Patientensicherheit

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet.

Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden.

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Unerwünschte Ereignisse, die das ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden die Patientensicherheit. Deshalb setzt sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) für Strategien zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse ein. Viele unerwünschte Ereignisse gehen auf Fehler zurück, die infolge komplexer und arbeitsteiliger Abläufe entstehen. Das wichtigste Instrument zur Verbesserung der Patientensicherheit ist daher das gemeinsame Lernen aus Fehlern.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) ist die Plattform für eine sichere Gesundheitsversorgung in Deutschland. Vertreter aller Gesundheitsberufe und -institutionen, Patientenorganisationen und Interessierte haben sich zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammengeschlossen. In Arbeitsgruppen, Gremiumssitzungen, Jahrestagungen und auf Fachkongressen fördern sie den gegenseitigen Austausch und erarbeiten Lösungen zu konkreten Projekten.

(Quelle: http://www.aps-ev.de/kurzportrait/ )