Stromversorgung 2022

2022 war die Stromversorgung in Deutschland besonders zuverlässig: Mit 10,6 Minuten ist die durchschnittliche Stromunterbrechungsdauer pro Kunde im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Nur 2020 war ein noch besseres Jahr. International belegt Deutschland einen Spitzenplatz.

| VDE FNN
14.09.2023 Pressemitteilung

Stromversorgung 2022 in Deutschland: Versorgungszuverlässigkeit auf sehr hohem Niveau

Die Stromversorgung in Deutschland ist auch 2022 weltweit eine der zuverlässigsten. Die durchschnittliche Strom-Unterbrechungsdauer pro Kunde betrug 2022 nur 10,6 Minuten. Witterungsbedingte Störungen traten nur im geringen Maße auf.

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(Berlin/Frankfurt a. M. 14.09.2023) Die Stromversorgung war 2022 in Deutschland besonders zuverlässig: Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im vorigen Jahr im Schnitt nur 10,6 Minuten ohne Strom auskommen. Das geht aus der neuen Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) hervor. 2021 hatten Kundinnen und Kunden noch durchschnittlich 12,1 Minuten lang keinen Strom. Nur im Jahr 2020 war die durchschnittliche Strom-Unterbrechungsdauer, auch Nichtverfügbarkeit genannt, mit einer Dauer von 10,2 Minuten noch kürzer. Insgesamt gilt weiterhin: Die Stromversorgung in Deutschland ist weltweit eine der zuverlässigsten.

Außergewöhnlich selten kam es voriges Jahr zu extremen Wetterlagen, sodass dadurch verursachte Störungen in der Stromversorgung nur im geringen Maße auftraten. Störungen durch höhere Gewalt, wie sie zum Beispiel durch extreme Wetterlagen verursacht werden, werden bei der durchschnittlichen Strom-Unterbrechungsdauer herausgerechnet und getrennt erfasst. Die Nichtverfügbarkeit nur durch höhere Gewalt belief sich 2022 auf 3,0 Minuten. Das Jahr 2021 dagegen war geprägt von schweren Überschwemmungen im Westen und Südwesten Deutschlands. Die Strom-Unterbrechungsdauer durch höhere Gewalt beziehungsweise Extremwetterlagen lag daher bei 9,2 Minuten.

Umbau des Energiesystems auf erneuerbare Energien: Netzbetrieb wird anspruchsvoller

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat auch 2022 keinen erkennbaren Einfluss auf die Versorgungszuverlässigkeit. Allerdings hat die Zahl der Situationen zugenommen, in denen die Stromnetzbetreiber eingreifen mussten, um den Vorrang von erneuerbarer Energie sicherzustellen.

Die Systemstabilität ist eine entscheidende Grundlage für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung. Durch den Umbau des Energiesystems auf erneuerbare Energien nimmt die Netzauslastung zu und der Aufwand zur Aufrechterhaltung der Netz- und Systemsicherheit steigt weiter an. Gleichzeitig verzögert sich der Netzausbau. Für Abhilfe soll zukünftig mehr Intelligenz und Flexibilität im System, zum Beispiel in Form von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen in der Niederspannung, sorgen. Zusätzlich lässt sich dadurch der Netzausbau effizienter gestalten und die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende beschleunigen.

VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik

Die VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik zeigt, wie sich die Qualität der Stromversorgung in Deutschland entwickelt. Die Basis der jährlich veröffentlichten Statistik sind freiwillige Angaben von Netzbetreibern zu Störungen und Verfügbarkeiten von Strom. Die Daten repräsentieren rund 75 Prozent des deutschen Stromnetzes und umfassen sämtliche Spannungsebenen. Weitere Informationen zu den wichtigsten Kennzahlen der Statistik sind auf der VDE FNN Website verfügbar. Die ausführliche VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik 2022 kann ab November 2023 käuflich erworben werden.

Über VDE FNN 

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) entwickelt die Stromnetze vorausschauend weiter. Ziel ist der jederzeit sichere Systembetrieb mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. VDE FNN macht innovative Technologien praxistauglich und gibt Antworten auf netztechnische Herausforderungen von morgen. Hier arbeiten verschiedene Fachkreise mit unterschiedlichen Interessen gemeinsam an Lösungen. Mitglieder sind über 480 Hersteller, Netzbetreiber, Versorger, Anlagenbetreiber, Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen.

Mehr Informationen unter www.vde.com/fnn   

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