Start date | 2023-11-08 |
End date | 2023-11-08 |

Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt
Beschreibung:
Künstliche Intelligenz (KI) basierte Produkte mit einer medizinischen Zweckbestimmung unterliegen in der EU den Verordnungen 2017/745 (MDR) oder 2017/746 (IVDR) und in Deutschland dem Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG). Der zukünftige EU Artificial Intelligence Act (AIA) wird außerdem noch höhere Hürden für den Marktzugang mit sich bringen. Weiterhin erscheinen gegenwärtig viele KI-spezifische Normen und Guidelines (z. B. von der IG-NB Interessengemeinschaft der Benannten Stellen für Medizinprodukte in Deutschland) und Best-Practice-Methoden zur Entwicklung von KI-Modellen erfahren fortlaufend Neuerungen.
Zunächst besteht für den Hersteller die Herausforderung darin, die Entwicklung und Bewertung des KI-Modells in Übereinstimmung mit den zuvor genannten Anforderungen als Prozesse in seinem Qualitätsmanagementsystem zu implementieren. Um KI-spezifische Besonderheiten zu berücksichtigen, muss er außerdem weitere regulatorische Prozesse etwa zum Software-Lebenszyklus und Risikomanagement sowie zur klinischen Bewertung und Gebrauchstauglichkeit anpassen.
In unserem Hands-on-Training lernen wir zunächst ein fiktives Beispiel-Unternehmen sowie dessen KI-basierte Medizinproduktesoftware kennen. Wir schauen uns das Training und das Testen eines einfachen künstlichen neuronalen Netzwerkes als KI-Model in der Statistik-Programmiersprache „R“ an, soweit das für die regulatorische Behandlung des Produktes notwendig ist. Hierfür dient uns ein reales und öffentlich verfügbares KI-Modell mit einer medizinischen Zweckbestimmung als Beispiel. Hierauf wenden wir Schritt-für-Schritt verschiedene Vorlagen an und erarbeiten so gemeinsam Lösungen, welche Sie dann später auf Ihr Produkt übertragen können.
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende in Medizintechnik-Unternehmen, die sich mit der Regulatory Compliance von KI-basierten Medizinprodukten beschäftigen. Für das hier demonstrierte KI-Modell sind keine (programmier-)technischen Kenntnisse nötig. Es dient lediglich dazu, am realen Produkt die Vorgehensweise zu erlernen.
Programm
08:45 Begrüßung und Vorstellung
Thorsten Prinz, VDE
09:15 Einführung in die regulatorischen Anforderungen für KI-basierte Medizinprodukte
- Software-Anforderungen in der MDR
- Anforderungen im IG-NB Fragenkatalog „KI bei Medizinprodukten“
- Einschlägige Software- und KI-Normen sowie Guidelines
- Wichtige Produkt-bezogene Prozesse im Hersteller-QMS
- Zukünftige Anforderungen im Entwurf der Verordnung (EU) Artificial Intelligence Act (AIA)
10:30 Kaffeepause
10:45 Sie lernen unseren Hersteller und sein Produkt kennen!
- Das fiktive Start-up „AI Cancer GmbH“ und seine KI-basierte Medizinproduktesoftware „Breast Cancer Prediction“
- Vorstellung des Beispiel-Unternehmens
- Vorstellung des Hersteller-QMS
- Vorstellung des KI-basierten Beispiel-Produktes und seiner Zweckbestimmung
- Qualifizierung und Klassifizierung als Medizinproduktesoftware
11:30 Software-Lebenszyklus und KI-Entwicklungsprozess: Ablauf und Dokumentation
- Anforderungsliste KI-Modell als Ergänzung zur GRUSULA-Liste
- KI-spezifische Inhalte in den Software-Lebenszyklus-Prozessen
- KI-spezifische Anpassungen
- KI-Entwicklung als Unterprozess der Software-Lebenszyklus-Prozesse
- Prozessbeschreibung
- Datenmanagement
- KI-Modell Entwicklung (Training, Tuning/Debugging und Testen)
12:45 Mittagspause
13:45 KI-Bewertungsprozess: Ablauf und Dokumentation
- Technische Bewertung des KI-basierten Medizinproduktes
- Prozessbeschreibung
- Bewertungsplan
- Auswahl geeigneter Diagnostic Accuracy Measures
14:45 Kaffeepause
15:00 Anpassung der Prozesse Klinische Bewertung und Gebrauchstauglichkeit für KI-basierte Medizinprodukte
- Besonderheiten in Bezug auf KI-basierte Medizinprodukte
- Checkliste Klinische Bewertung KI
- Checkliste Gebrauchstauglichkeit KI
15:45 Zusammenfassung und Diskussion
16:00 Ende der Veranstaltung
Vorläufiges Programm. Änderungen / Anpassungen vorbehalten
Digitale Transformation und Plattformen
Teilnahmegebühr
VDE Mitglied*: 620 EUR
Nichtmitglied: 690 EUR
*Ermäßigung nur unter Angabe einer aktuellen VDE-Mitgliedsnummer.