Normen und Standards sind in der Krise wichtig für Unternehmen und helfen ihnen, der Corona-Pandemie zu begegnen – ein Beispiel sind die von DIN und DKE bereitgestellten kostenlosen Normen für medizinische Ausrüstung mit rund 150.000 Downloads im Beuth-Webshop bzw. 50.000 Downloads im Shop des VDE Verlags. Gleichzeitig schafft es die Normung dank digitalisierter Prozesse, die Arbeit in den Normungsgremien aufrecht zu erhalten, wie das jetzt vorgestellte Deutsche Normungspanel 2021 zeigt. In die Befragung vom Zeitraum Oktober 2020 bis Januar 2021 sind Angaben von rund 2.400 Unternehmen eingeflossen. Seit 2012 befragt das Fachgebiet Innovationsökonomie der Technischen Universität Berlin jährlich Unternehmen zum Thema Normung und Standardisierung. DIN und DKE unterstützen das Projekt, das seit 2016 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) steht.
Normungsaktivitäten profitieren von Digitalisierung
Schwerpunkt der diesjährigen Studie war die Wirkung der Corona-Pandemie auf Normung und Standardisierung. Die Forscher haben untersucht, welchen Einfluss die Krise auf die teilnehmenden Unternehmen und auf die gemeinschaftliche Erarbeitung von Normen hat. Ein positives Ergebnis: Die meisten Unternehmen (83 Prozent) konnten trotz Pandemie ihre Normungsaktivitäten beibehalten, 10 Prozent bauten diese sogar aus.
Ausgefallene Normungs-Präsenzveranstaltungen zu Beginn der Pandemie ließen sich durch Online-Meetings kompensieren. Vor allem ab Dezember nahmen die Unternehmen aus ihrer Perspektive insgesamt eine Teilnahmesteigerung gegenüber den Vormonaten wahr: Der durchschnittliche Anteil der digitalen Normungsaktivitäten der Unternehmen stieg von 29 auf 86 Prozent. Ein entsprechender Digitalisierungseffekt zeigte sich in allen Branchen, zudem sowohl bei „Digitalen Champions“ als auch bei „Digitalen Novizen“. Den Antworten zufolge hatte die Digitalisierung von Normungsprozessen positive Auswirkungen. Dazu zählten außer niedrigeren Teilnahme- und Reisekosten die Möglichkeit zu häufigeren Abstimmungen und dass es leichter geworden ist, neue Teilnehmer auch aus einem internationalen Kontext zu gewinnen. Während die Qualität des informellen Austauschs aus Sicht der Unternehmen in diesem Kontext noch verbessert werden kann, schätzen sie die Änderungen und erwarten auch künftig mehr Remote- oder Hybrid-Meetings.
Standardisierung wissenschaftlich auswerten
Für die Studie fragen die Forscher unter Leitung von Professor Dr. Knut Blind regelmäßig danach, welche Bedeutung Normen und Standards für Unternehmen haben. Bis heute flossen die Angaben von 5.000 unterschiedlichen Unternehmen ins Deutsche Normungspanel ein, darunter mehr als die Hälfte der DAX-30-Konzerne sowie viele kleine und mittelständische Betriebe. Die erhobenen Daten helfen unter anderem dabei, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Standardisierung für die Forschung zu gewinnen. Die bisherigen Ergebnisse sind unter www.normungspanel.de einsehbar. Am 31. Mai 2021 wurden die Ergebnisse der diesjährigen Befragung in einer Online-Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
In die Befragung vom Zeitraum Oktober 2020 bis Januar 2021 sind Angaben von rund 2.400 Unternehmen eingeflossen. Seit 2012 befragt das Fachgebiet Innovationsökonomie der Technischen Universität Berlin jährlich Unternehmen zum Thema Normung und Standardisierung. DIN und DKE unterstützen das Projekt, das seit 2016 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) steht.