Deutsches Normungspanel 2025 (c) DIN_Peter-Paul Weiler

Präsentierten die Ergebnisse des Deutschen Normungspanels 2025 (v. l.): Kurt D. Bettenhausen, Jens Brinkmann, Luzie Kromer, Hermann Behrens und Prof. Dr. Knut Blind. 

| Peter-Paul Weiler
24.06.2025 Pressemitteilung

Normung hilft der Digitalisierung auf die Sprünge

Heute wurden in Berlin die Ergebnisse des Deutschen Normungspanels 2025 vorgestellt.

Berlin, 24. Juni 2025. Damit die Digitalisierung Verwaltungs- und Unternehmensprozesse wirklich vereinfacht, braucht es klare, digitale Spielregeln. Normen und Standards können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten – wenn sie breit genutzt werden. Das zeigt das Ergebnis der 13. Befragungsrunde des Deutschen Normungspanels, das heute von DIN und DKE vorgestellt wurde. Die befragten Organisationen, darunter vor allem Unternehmen, teilen unter anderem ihre Einschätzungen zur Beteiligung an der Normung, zur Anwendung digitaler Normen sowie zu Normen und Standards in Bezug auf den Bürokratieabbau.

Großes Potenzial für SMART Standards

Digitale Normen – sogenannte SMART Standards – sind ein zentraler Hebel, um Verwaltungs- und Unternehmensprozesse zu vereinfachen. Sie ermöglichen eine automatisierte Verarbeitung standardisierter Informationen, minimieren Interpretationsspielräume und senken Kosten. 33 % der befragten Unternehmen kennen SMART Standards bereits, 17 % nutzen sie aktiv. Besonders verbreitet sind sie in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Fahrzeugbau.

Normen als Werkzeug für Bürokratieabbau

Die Ergebnisse des Normungspanels zeigen: Große Unternehmen und technologieorientierte Branchen sehen in der Normung tendenziell Potenzial zum Abbau von Bürokratie, gerade in der Energie- und IKT-Branche. Im Vergleich zur Gesetzgebung wird die Normung von Unternehmen positiver bewertet – insbesondere mit Blick auf Transparenz, Sachorientierung und Umsetzbarkeit. Während die Wahrnehmung der Gesetzgebung in zentralen Kategorien wie Effizienz, Kohärenz und Offenheit eher kritisch ausfällt, schneidet die Normung besser ab. Damit rückt Normung als Instrument zur Selbstverwaltung stärker in den Fokus.

KMU bewerten Nutzen verhaltener

Während große, technologieorientierte Unternehmen das Potenzial von Normen und Standards zur Bürokratieentlastung klar erkennen, äußern sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verhaltener. Besonders in sehr regulierten Branchen wie dem Baugewerbe, der Metallindustrie oder der Konsumgüterproduktion wird der Nutzen von Normung für den Bürokratieabbau skeptischer gesehen. Auch die Nutzung von SMART Standards fällt in diesen Bereichen gering aus. Die Ergebnisse zeigen: Gerade KMU fehlt es oft an Ressourcen, Erfahrung und unterstützender Infrastruktur, um die Chancen der digitalen Normung zu nutzen. 

Standardisierung digital denken und strategisch nutzen

Die Ergebnisse des Deutschen Normungspanels 2025 machen deutlich: SMART Standards können ein strategisches Werkzeug zur Modernisierung von Wirtschaft und Verwaltung sein. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, braucht es gezielte Förderung, sektorenspezifische Ansätze und die Beteiligung und Begleitung von Unternehmen unterschiedlicher Größe.

Was ist das Deutsche Normungspanel?

Für das Deutsche Normungspanel befragen Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Berlin Unternehmen seit 2012 jährlich nach der Bedeutung von Normen und Standards. Unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Institut für Normung (DIN e. V.) und von der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. In das Deutsche Normungspanel sind bisher die Angaben von mehr als 8.000 Unternehmen eingeflossen, darunter mehr als die Hälfte der DAX 40-Konzerne sowie viele kleine und mittelständische Betriebe. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse finden Sie unter www.normungspanel.de

Über DIN

Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Als Partner von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, die Marktfähigkeit von innovativen Lösungen durch Standardisierung zu unterstützen – sei es in Themenfeldern rund um die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft oder im Rahmen von Forschungsprojekten. Rund 37.500 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung, von Verbraucherseite und der öffentlichen Hand bringen ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen und Standards, die den weltweiten Handel fördern und der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen.  

Weitere Informationen unter www.din.de 


Über DKE

Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) ist die Plattform für rund 10.000 Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Normen unterstützen den weltweiten Handel und dienen u. a. der Sicherheit, Interoperabilität und Funktionalität von Produkten und Anlagen. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk.

Mehr Informationen unter www.dke.de

Kontakt
Pressesprecherin
Jennifer Bounoua
Tel. +49 151 14600477
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