Gruppenfoto iCAN 2019

Die Teilnehmer von iCAN 2019 beim Finale in Berlin. Nächstes Jahr findet das Finale in Nanjing statt.

| Alice Haixia Zhang, Professorin Uni Peking und Leiterin des iCAN-Organisationsteams
28.06.2019 Pressemitteilung

Studententeam der TU München bringt Krebs zum Leuchten

Neun Studenten der TU München holen sich mit ihrer Erfindung „Heatshocker“ den Weltmeistertitel in der Mikrosystemtechnik. Damit setzten sie sich beim internationalen Wettbewerb iCAN gegen Teams aus China, Japan, Taiwan, Australien und Europa durch. Ihre Erfindung: Ein Schnelltest von Biomarkern im Blutplasma für das Screening und Therapiemonitoring von Krebspatienten. 

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Zum zehnten Mal in Folge holte sich ein deutsches Studententeam den Weltmeistertitel in der Mikrosystemtechnik.  Paul Morandell, Martin Aicher, Johann Brenner, Philip Dachs, Magdalena Frey, Maximilian Haase, Jan Hendrik Heihoff, Michael Heiß und Daniel Milz von der TU München belegten mit ihrer Erfindung „Heatshocker“ den ersten Platz beim internationalen Mikrosystemtechnik-Wettbewerb iCAN. Ihr Schnelltest „Heatshocker“ für die Detektion von Biomarkern im Blutplasma soll im Gegensatz zu herkömmlichen Tests innerhalb von kürzester Zeit Ergebnisse liefern, ob die Therapie bei einem Krebspatienten anschlägt. Das Team aus sieben Studierenden der Elektro- und Informationstechnik und einem Studierenden der BWL (Jan Hendrik Heihoff) setzte sich mit „Heatshocker“ gegen 18 weitere Studententeams aus China, Taiwan, Thailand, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Japan, Hongkong, United Kingdom, Polen und Belgien durch. 

Kein langes Warten mehr auf Ergebnisse des Therapieverlaufs

Allein in Deutschland erkrankt jede Minute ein Mensch an Krebs. Die Diagnose ist für die Betroffenen ein Schicksalsschlag. Nach der Hiobsbotschaft folgt meist eine langwierige Therapie, die mit ständigen Verlaufskontrollen der Krankheit einhergeht. „Das tagelange Warten auf das Ergebnis, ob und wie gut die Therapie anschlägt oder ob der Krebs zurückkehrt, belastet die Patienten psychisch stark. Unser handliches Gerät soll innerhalb von wenigen Minuten Ergebnisse liefern. Dafür wird lediglich eine kleine Blutprobe benötigt“, erklären die Gewinner. Dadurch könnten unabhängig von großen Laboren Untersuchungen auch in kleineren, patientennahen Arztpraxen. durchgeführt werden. „Da es sich um ein Point-of-Care Device handelt, eignet es sich auch für die Anwendung in Entwicklungsländern. In einem mikrofluidischen Workflow wird mit Hilfe von Silizium-Photomultipliern eine Sensitivität erreicht, die eine Detektion der Marker im klinischen relevanten Konzentrationsbereich in wenigen Minuten erlaubt“, erklären die Gewinner.

Drink Mate: Platz 2 geht an Team aus Freiburg

Platz 2 holte sich – wie im Vorjahr auch – Studierende des Masterstudiengangs Mikrosystemtechnik von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Anne, Kutsch, Kathrin König, Tim Cammerer und Valentin Czisch entwickelten den Drink Mate, einen intelligenten Untersetzer für Trinkgefäße, der den Füllstand erkennt und die Sensordaten an einen Empfänger sendet. Via Computer oder Smartphone kann der Nutzer von Drink Mate diese Daten ausgwerten. Das System funktioniert energieautark, keine Batterie oder Netzkabel stört den Einsatz. „Unser Drink Mate erleichtert den täglichen Umgang mit dem eigenen Wasserhaushalt und hilft damit dem Anwender, einen gesunden Lebensstil zu führen“, erklärt das Team.

Studierende aufgepasst: Ein Sieg bei COSIMA ist die Eintrittskarte für iCAN 

Der Wettbewerb iCAN ist eine chinesische Initiative, die bereits zum zehnten Mal ausgerichtet wurde. Für die Teilnahme des Wettbewerbs müssen die Studententeams mit einem funktionstüchtigen Prototypen den praktischen Nutzen von mikrosystemtechnischen Sensoren und Aktoren für Anwendungen des Alltags zeigen. Als Teilnahmevorentscheid dienen nationale Wettbewerbe – in Deutschland der Wettbewerb COSIMA, der vom VDE mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) betreut wird. Auch in diesem Jahr besteht die Möglichkeit, an COSIMA teilzunehmen und sich damit für iCAN 2020 in Nanjing zu qualifizieren. „Jedes Jahr räumen die deutschen Teams ab und belegen die vorderen Plätze. Das zeigt, dass die Ausbildung in der Mikrosystemtechnik in Deutschland zu den besten der Welt gehört“, freut sich Dr. Ronald Schnabel, Geschäftsführer von VDE/VDI-GMM und Organisator von COSIMA. Nach Xiamen 2010, Beijing 2011 und 2012, Barcelona 2013, Sendai 2014, Alaska 2015, Paris 2016, Beijing 2017 und Hongkong 2018 traf sich die internationale Elite der Mikrosystemtechnikstudenten in diesem Jahr in Berlin.

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09.10.2020

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