„Die entschlossene Zusammenarbeit beim Ausbau der erneuerbarer Energien und einer intelligenten Energieversorgung ist wichtiger denn je zuvor: Die globalen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, sind enorm. Konzertierte Aktionen sind der einzige Weg, um diese Herausforderungen zu meistern“, betonte VDE-CEO Ansgar Hinz bei der Konferenz. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein neues Energiesystem seien aus technischer und gesellschaftlicher Sicht Sicherheit, Interoperabilität und soziale Akzeptanz, so Hinz. „Aus rein ökonomischer Perspektive sind es Bankability, Investability, Insurability und Return of Investment.“
VDE und State Grid China: Partner beim Ausbau und der Integration erneuerbarer Energien
Moderne, internationale Standards für den Ausbau der Erneuerbaren
„China hat ambitionierte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und deren Integration ins Netz“, so Shu Yinbiao, Vorstand der State Grid Corporation of China. Bis zum Jahr 2020 will das Land rund 343 Milliarden Euro in Erneuerbare investieren, deren Anteil am Primärenergieverbrauch soll bis 2030 auf 20 Prozent steigen. Derzeit beläuft sich die installierte Leistung von Windenergie und Photovoltaik auf 226 Gigawatt. Damit stellte China Ende 2016 insgesamt 30 Prozent der weltweiten Leistung an erneuerbaren Energien. „Wichtig für den Ausbau der erneuerbaren Energien sind moderne, internationale Standards, wie sie VDE|DKE entwickeln“, betonte Shu.
„Standards sind für die technische und wirtschaftliche Stabilität und die nachhaltige Entwicklung der Märkte unerlässlich“, so Hinz. Während es für das Energiesystem und seine Komponenten im Allgemeinen seit Langem etablierte internationale Standards gebe, fehle es gerade im Bereich der IT-Sicherheit noch an diesen Standards: „In Zeiten der Interoperabilität und Digitalisierung – auch der Stromnetze – geraten gerade diese kritischen Infrastrukturen verstärkt ins Visier von Hackern.“
Erfolgsfaktoren für den Durchbruch erneuerbarer Energien
Um den Erneuerbaren weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, seien laut Hinz neben Safety, Security und Akzeptanz drei weitere Faktoren entscheidend:
- Globale Standards entwickeln: Sie öffnen Märkte und sorgen für Planungs- und Investitionssicherheit und reduzieren Herstellungskosten.
- Internationale Kooperationen ausweiten: Die Anforderungen im Bereich Forschung und Entwicklung eines intelligenten Energieversorgungssystems sind zu hoch und zu teuer für ein einzelnes Land. Redundante Entwicklungen müssen vermieden und die Zusammenarbeit verbessert werden. Nur so lässt sich der Gesamtprozess beschleunigen.
- Nationale Rahmenbedingungen verbessern: Staatliche Regulierung sollte Investitionen fördern – denn Investitionen erfordern ein regulatorisches Umfeld, das fair, sicher und zuverlässig ist.
VDE ebnet den Weg für technische Innovationen und neue Märkte
Der VDE als Plattform für Wissenschaft, Standards und Testing ebnet den Weg für technische Innovationen und neue Märkte: Die neue Version der deutschen Normungsroadmap „E-Energy/Smart Grid" bietet einen neuen Ansatz für die Standardisierung. Die in der Roadmap entwickelten Verfahren werden bereits in komplexen Anwendungsfeldern wie Elektromobilität und Smart Home eingesetzt. Und die neu gegründete VDE Renewables GmbH bietet weltweit Qualitätssicherungs-, Zertifizierungs- und Bankability-Dienstleistungen für erneuerbare Energien an.
„Die Integration der Erneuerbaren muss jetzt weltweit schnell umgesetzt werden“, betonte Hinz. „Es geht um die Zukunft der nächsten Generationen.“ „Deutschland als Vorreiter bei erneuerbaren Energien hat die Kosten für erneuerbare Energien gesenkt, jetzt müssen auch die großen Länder Führungsrollen übernehmen“, forderte Thorsten Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energien (BMWi) abschließend.