Ein tragischer Unglücksfall erschüttert Elmshorn: Ein drei Jahre altes Mädchen ist gestern im Außengelände des DRK-Kindergartens am Krückaupark von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. Mehrere Kinder erlebten den schrecklichen Vorfall hautnah mit. Erst Sonnabend war im Nachbarort Kiebitzreihe eine Handball-Trainerin vom Blitz getroffen worden.
Gestern, um kurz nach 13 Uhr, tobten mehrere Jungen und Mädchen im Außengelände der Kindertagesstätte herum. Das Wetter hatte sich aufgeklart, die Sonne war kurz herausgekommen. Allerdings schob sich drohend eine dunkle Wolke heran. Für die Erzieherinnen das Signal, die Spielgeräte einzusammeln und die Kinder hereinzuholen.
(Anmerkung der Redaktion: leicht andere Darstellung siehe weiter unten)
Offenbar begann es dann zu regnen, und das kleine Mädchen suchte unter einem großen Baum Schutz. Mit einem Gewitter rechnete niemand - der einzige Blitz hatte tragische Folgen: Er schlug um 13:26 Uhr in den Baum ein und traf auch das Kind. Ein Vater, der gerade seinen Sprößling abholen wollte, wurde Zeuge des Geschehens und begann geistesgegenwärtig, das besinnungslos zu Boden gesunkene Mädchen zu beatmen. Mehrere Rettungs- und Notarztwagen rasten daraufhin zum Kindergarten, ein weiteres Notärzteteam wurde mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen.
Um 14:04 Uhr gelang es den Medizinern, die Dreijährige wiederzubeleben; sie wurde umgehend in die Uniklinik Eppendorf geflogen. Für das Mädchen,das außerdem Verbrennungen zweiten Grades erlitt, besteht Lebensgefahr.
Von Seiten der Elternschaft war zu hören, dass ein Vorwurf wegen Verletzung der Aufsichtspflich nicht zu machenist. "Das ist ein Unglücksfall. Wir leiten kein Ermittlungsverfahren ein", so Polizeisprecherin Sabine Zurlo.
aus: Pinneberger Zeitung 10.5.2005Eine große dunkle Wolke - dann ein einziger Blitz und kein Regen
...Rund 30 Kinder tobten am Montag um 13:20 Uhr über die Wiese. "Das Kind hat nich unter dem Baum Schutz vor dem Regen gesucht. Es hat definitiv nicht geregnet", sagt ein Vater, der die Kleinen beim Spielen mit beaufsichtigte. Eine große dunkle Wolke habe sich vor die Sonne geschoben, dann ein einziger Blitz und ein gewaltiger Knall. "Meine Tochter stand nur zwei Meter neben dem Kind, das getroffen wurde." Sie blieb, wie alle anderen Kinder, die sich zu diesem Zeitpunkt im Freien aufgehalten hatten, unverletzt. ...
aus: Holsteinischer Courier 11.5.2005Der Dreijährigen geht es schlechter
Der Zustand des dreijährigen Mädchens, das am Montag in Elmshorn vom Blitz getroffen wurde, hat sich verschlechtert. "Die Verbrennungen, die das Kind erlitten hat, bereiten uns große Probleme", so Dr. Marion Schafft, Pressesprecherin der Uniklinik Eppendorf. Durch die Verbrennungen - mehr als ein Fünftel der Hautoberfläche ist verletzt - werde Wasser im Körper eingelagert, was immer wieder zu Kreislaufproblemen führe. Inzwischen ist auch Wasser in die Lunge eingedrungen, was zu Problemen in der Beatmung führt. Offenbar sind die durch den Blitzschlag ausgelösten Verbrennungen sehr tief. "Es besteht weiter Lebensgefahr", so die UKE-Sprecherin.
Das Mädchen bekomme schwere Schlaf- und Schmerzmittel und sei so in ein künstliches Koma versetzt worden. Sie bleibt auf der Intensivstation. Zu den Überlebenschancen gab es seitens der Klinik keine Stellungnahme.
aus: Pinneberger Zeitung 13.5.2005Mädchen gestorben
Ein dreijähriges Mädchen, das am 9. Mai auf dem Außengelände eines Elmshorner Kindergartens vom Blitz getroffen wurde, ist gestern an den Folgen des Unfalls gestorben. Das bestätigte die Hamburger Spezialklinik Wilhelmstift. Ursache sei nicht die Verbrennung der Haut und die Transplantation gewesen, sondern das Versagen der Lunge, die der Blitz auch getroffen hatte.
aus: Dithmarscher Landeszeitung 14.6.2005