08.09.2008 Oberösterreichische Nachrichten Seite

In den Bergen vom Blitz getroffen

Ein 22-jähriger, ein 27-jähriger sowie ein 40-jähriger Bergsteiger aus Deutschland stiegen am 15. August 2008, gegen 08.30 Uhr vom Prielschutzhaus auf, um bei bestem Wetter den Bert Rinesch Kletterstieg auf den Großen Priel zu bewältigen. Nachdem der ältere Bergsteiger nach ca einem Drittel total entkräftet war, entschlossen sie sich von der Notfallbox, Seehöhe ca 2050 m, ins Goldkar abzuseilen. Da zu diesem Zeitpunkt gerade ein Gewitter aufkam, verbleiben sie vorerst noch im Bereich der Notfallbox.

Sie verweilten dort ungesichert und in der Nähe der Eisenversicherungen. Plötzlich fuhr ein Blitz über die Versicherung herab und traf alle drei Bergsteiger mit unterschiedlicher Energie. Der 40-jährige Deutsche wurde am heftigsten getroffen, er stand in der Folge unter schweren Schock. Aber auch der 27-jährige Bergsteiger wies Verbrennungen auf. Am glimpflichsten kam 22-jährige Bergsteiger davon, der sogleich einen Notruf mittels SMS absetzte. Dieser Notruf wurden sofort vom Hüttenwirt des Prielschutzhaus an die Einsatzorganisationen weitergeleitet.

Der 22-jährige Dresdner war es auch, der sogleich das Abseilen in das Goldkar vorbereitet hatte. Sie bewältigten den Abstieg ins Goldkar relativ gut. Die letzten Anweisungen erteilten die bereits eingetroffenen Einsatzkräfte von Alpinpolizei, Bergrettung Hinterstoder und Vorderstoder und so konnten die drei Verletzten sicher ins Tal gebracht werden. Noch im alpinen Gelände nahm der aufgestiegene Gemeindearzt von Hinterstoder die ärztliche Erstversorgung vor.

Der NAW Kirchdorf a/d Krems sowie die Rettung Windischgarsten transportierte sie ins LKH Kirchdorf a/d Krems. Alle drei wurden stationär aufgenommen, wobei der 40-Jährige auf die Intensivabteilung gelegt wurde.

Während des gesamten Einsatzes waren ständig Gewitter spürbar, die Einsatzkräfte waren der Gefahr von Blitzschlag stets ausgesetzt.

Ergänzung

Bereits 117-mal hat in den letzten zehn Jahren der Blitz in die Meilerhütte (2374 Metern Höhe) im Wettersteingebirge eingeschlagen, gezählt von einem eigens dafür installierten Zählsystem.

Quelle: Südkurier (Schwarzwald-Baar-Heuberg), 03.09.2010

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