Einen arg zerfledderten Eindruck macht seit einem Sturm am vergangenen Samstag ein Windrad, das östlich von Engelgau steht. Eines der drei Rotorblätter ist in der Mitte abgeknickt und hängt schlapp herunter. In der Nacht zuvor hatte ein Gewitter über den Eifelhöhen getobt.
„Ich arbeitete gerade im Stall, als ich durch laute Geräusche aufmerksam wurde“, berichtete Tanja Ditsch, die auf dem benachbarten Pferdehof lebt. Als sie zum besagten Windrad sah, bekam sie es mit der Angst zu tun. „Durch die Unwucht im Rotor wackelte der ganze Turm. Es sah so aus, als ob er jeden Augenblick umfallen würde.“
Der Engelgauer Manfred Reetz, der seine Hunde regelmäßig auf den benachbarten Feldwegen ausführt, kam kurz nach dem Unglück an den Windkraftanlagen vorbei. „Bruchstücke, die rund einen halben Meter lang waren, lagen auf dem Weg und den Wiesen“, erklärte er. Ein Stück des Propellers flog nach seinen Angaben rund 100 Meter weit und zerstörte eine Bank am Wegesrand. Spielende Kinder sammelten die Bruchstücke des Flügels ein und nahmen sie mit nach Hause. „Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ein spielendes Kind von einem Trümmerteil getroffen worden wäre“, meinte er besorgt.
„Wahrscheinlich wurde die Anlage von einem Blitz getroffen“, mutmaßt der Betreiber. Genauere Aussagen könne man aber erst dann machen, wenn ein Gutachter sich den Schaden angesehen habe. Die Anlage werde vier Mal jährlich gewartet, dabei würden auch die Rotorblätter überprüft. Ein möglicher Materialschaden wäre dabei aufgefallen. Doch selbst bei einem Blitzeinschlag dürfte so etwas eigentlich nicht passieren.
Das Windrad hat eine Nabenhöhe von 70 Meter, die Länge der Rotorblätter beträgt 28 Meter. Die Blätter bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, in den ein Stahlträger eingearbeitet ist. Bei dem Defenkt am letzten Samstag ist auch der Stahlträger herausgebrochen und liegt nun neben dem Turm im Feld. Die Lebensdauer eines Rotorblattes beträge normalerweise 20 Jahre.