Wie gefährlich sind Blitzeinschläge für Flugzeuge?
Blitzeinschläge treten im tagtäglichen Flugverkehr mehrfach auf und stellen nach einhelliger Expertenmeinung keine nennenswerte Gefahr dar. Trifft ein Blitz die Außenhaut eines Flugzeugs, knallt es sehr laut. Die elektrische Ladung durchströmt die metallene Hülle wie bei einem Faraday'schen Käfig und tritt an anderer Stelle wieder in die Luft über. An der Eintrittsstelle des Blitzes fehlt meist der Lack, manchmal entsteht auch ein kleines Brandloch. Die Elektronik im Inneren des Flugzeugs wird in der Regel nicht gestört, weil geeignete Schutzmaßnahmen gegen Überspannungen vorhanden sind.
Wie sind die elektrischen Teile geschützt?
Jede Leitung und jedes elektrische Gerät ist extra abgeschirmt gegen elektrische Felder, so Stefan Levedag, Direktor des Instituts für Flugsystemtechnik der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Zudem sind alle sicherheitsrelevanten Systeme vierfach vorhanden, um einen möglichen Ausfall problemlos ausgleichen zu können. Deshalb ist ein Blitzschlag in der Regel nicht alleine Auslöser für einen Absturz.
Welche Beeinträchtigungen erfahren Flugzeuge neben Blitzschlag?
Heftige Turbulenzen und Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen erschweren das Fliegen bei Gewittern. Deshalb meiden Piloten ein Gewitter "wie der Teufel das Weihwasser", so Alex Raab von der Deutschen Flugsicherung.
Turbulenzen sind für das Flugzeug selbst kein Problem: Das Material hält Bewegungen bis zu zehn Meter hoch und runter aus. Erst bei einem direkten Flug durch das Zentrum eines Gewitters könnte das Flugzeug beschädigt werden.
Wie häufig sind denn Abstürze bei Linienflügen?
Weltweit etwa vier bis acht pro Jahr, allerdings meist Flugzeuge von maroden Fluglinien.