Im Polizeibericht ist von einem "tragischen Unfall" die Rede. Ein 57-Jähriger aus Münster wurde am 5. Juli am Sorpesee von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt. Er hatte zusammen mit seinem Sohn (9) unter einem Baum Schutz gesucht - ein fataler Fehler, den Blitzexperten immer wieder anprangern.
Das traurige Beispiel aus Sundern widerlege einmal mehr das alte Märchen von den Eichen, die man weichen und den Buchen, die man suchen soll, so Blitzexperte Thomas Raphael des VDE. "Alle Bäume bilden eine Gefahr, weil sie exponierte Objekte in einer Landschaft sind". Raphael bemängelt grundsätzlich eine bisweilen auftretende gewisse Sorglosigkeit bei Blitz und Donner. Es müsse klar sein, dass man bei Gewittern einer Naturerscheinung ausgeliefert sei. "Da kann man nicht sagen: Das haben wir schon im Griff."
Oberste Verhaltensweise ist Schutz zu suchen in Gebäuden mit Blitzschutz oder in Fahrzeugen. Ist dies nicht möglich, "sollte man sich durch Hinhocken in einer Kuhle möglichst klein machen, damit man nicht höchster Punkt in einer Landschaft ist und damit direkt getroffen werden kann."
Lebensgefährlich war der Blitzeinschlag am Sorpesee vom Mittwoch. "Der Blitz war in den Kopf des Mannes ein- und an den Füßen wieder ausgefreten und hatte den geteerten Boden aufgeweicht.", so der Polizeibericht. Der 57-Jährige schwebte auch gestern noch in Lebensgefahr.