Während des Trainings beim Bezirksligisten SV Eintracht Wald-Michelbach im hessischen Odenwald schlug am Freitagabend ein Blitz vermutlich in die Flutlichtanlage des Sportplatzes ein. 32 Menschen wurden verletzt – davon drei lebensgefährlich. Erst am Samstag waren ein 14-jähriger Jugendspieler, ein 24-Jähriger und ein weiterer Mitspieler außer Lebensgefahr, teilte die Polizei gestern mit.
Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 19 Uhr trainierten zwei Seniorenmannschaften und ein C-Jugendteam (14 bis 15 Jahre) auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage. Auf einem Nachbarplatz trainierte das Altherren-Team des Vereins.
Zeugen: Bis auf den einen Blitz hat es kein Gewitter gegeben.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte es erst kurz vor dem Blitzeinschlag angefangen, stärker zu regnen. Ein Gewitter mit Blitz und Donner habe es nach Zeugenangaben bis zum Zeitpunkt des Unglücks und auch danach - bis auf diesen einzigen Blitz - nicht gegeben. „Als es zu regnen begann, überlegten wir abzubrechen. Doch dann dachten wir: Wir sind eh schon nass, dann können wir auch weitermachen“, sagte Augenzeuge Wolfgang Wojcik der „Bild am Sonntag“.
Sieben Trainingsteilnehmer zwischen 14 und 30 Jahren erlitten auf dem Platz in Wald-Michelbach so schwere Verletzungen, dass sie in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Die drei Schwerverletzten wurden mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken geflogen; die am schwersten getroffene Person (24) war nach Angaben der Polizei erst nach mehreren Stunden wieder bei Bewusstsein. Weitere 23 Spieler und Besucher wurden leicht verletzt. Die meisten Opfer litten unter Herzrhythmus-Störungen.
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, die sich auch mit der Frage beschäftigen, warum das Training nicht früher abgebrochen wurde. Das Flutlicht sei zum Unglückszeitraum nicht eingeschaltet gewesen. Deshalb könnte auch Leitfähigkeit des Kunstrasens Gegenstand der Ermittlungen werden.