Dr.-Ing. E.h. Dipl.-Ing. Herbert Kind hat bedeutende Beiträge zur konstruktiven Gestaltung elektrischer Anlagen und Antriebe durch sinnvolle Kombination elektrischer, mechanischer und hydraulischer Systeme geliefert und so erheblich die Entwicklung der elektrotechnischen Industrie gefördert.
1970 hat er dem VDE in seinem Testament eine Stiftung zur Förderung befähigter Jungingenieure auf dem gebiet der elektrischen Energietechnik zugewiesen. Seit dem Ableben von Herrn Dr. H. Kind am 26.06.1980 steht dem VDE das Kapital zur Verfügung, aus dessen Zinsen der Herbert-Kind-Preis dotiert wird.
Leben und Wirken von Dr.-Ing. E.h. Dipl.-Ing. Herbert Kind
Herbert Kind wurde am 15. März 1889 in Leipzig geboren, nach dem Abitur erfolgte ein Studium der Elektrotechnik an der TH Dresden, das er mit der Diplom-Hauptprüfung erfolgreich abschloß.
- Im Jahre 1932 übernahm er für die AEG in Berlin die Leitung der Industrieabteilung. Unter seiner Führung konnten beachtliche Erfolge auf dem Gebiet der elektrischen Antriebstechnik im Bergbau, in den Walzwerken, in der chemischen Industrie und in der Elektrowärme erreicht werden. Neben den Erfordernissen der sich entwickelnden Großindustrie erkannte Herbert Kind schon recht bald die zukünftige Bedeutung der Elektrohydraulik und Vibrationstechnik und setze sich energisch für ihre Entwicklung ein.
- In Anerkennung seiner Verdienste wurde Herbert Kind im Jahre 1936 in den Vorstand der AEG berufen. Seine hervorragenden Leistungen und persönlichen Beiträge für konstruktive Gestaltung elektrischer Anlagen und Antriebe insbesondere für den Wiederaufbau der schwer geschädigten Berliner elektrotechnischen Industrie wurden 1955 durch die Promotion zum "Doktor-Ingenieur-Ehrenhalber" auf Vorschlag der Fakultät für Maschinenwesen und der Fakultät für Elektrotechnik der technischen Universität Berlin-Charlottenburg gewürdigt.
- Mit der Verlegung der Hauptverwaltung der AEG war Herbert Kind ab 1955 in Frankfurt am Main tätig. 1957 trat er in den Ruhestand. Herbert Kind starb am 26.06.1980 im Alter von 91 Jahren; bis zu seinem Tod nahm er lebhaften Anteil am wirtschaftlichen, politischen, technisch-wissenschaftlichen und auch kulturellen Geschehen.
- Herbert Kind gehörte zu jenen Ingenieuren, die auf der Grundlage hervorragender Fachkenntnisse mit Wagemut und hohem Pflichtgefühl die deutsche elektrotechnische Industrie gefördert und zu Ansehen gebracht haben und uns auch über ihr Leben hinaus ein Vorbild sind.