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ETG Kongress 2019
VDE|ETG
11.11.2025 Expertengruppe

ETG Vorstand


Lernen Sie den Vorstand 2026 - 2028 der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (VDE ETG) kennen.

Porträt Britta Buchholz

Dr.-Ing. Britta Buchholz (ETG Vorsitzende)

Hitachi Energy Germany AG, Market Innovation, VP Active Distribution Grids

Porträt Britta Buchholz

Hitachi Energy Germany AG, Market Innovation, VP Active Distribution Grids

Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, wird elektrische Energie das Rückgrat der gesamten Energieversorgung werden. Wir werden sowohl Wind als auch Solarenergie schnell ausbauen, und gleichzeitig neue elektrische Verbraucher aus Transport, Wärme und Industrie in das elektrische Energiesystem integrieren. Eine Herausforderung für den schnellen Umbau sind lange Genehmigungsverfahren.

Diese enorme Herausforderung macht es mehr denn je erforderlich, in einem Verband wie VDE ETG gemeinsam die Themen besser zu verstehen und Lösungswege dafür aufzuzeigen.

Außerdem wird die Energietransformation nur gelingen, wenn wir die Bevölkerung einbeziehen. Die Kosten der Transformation sinken erheblich, wenn die Bevölkerung zur Flexibilität beiträgt und den Ausbau der Energieinfrastruktur unterstützt.
Deutschland sollte die Energietransformation nicht als nationale Aufgabe betrachten, sondern sich international orientieren und dadurch schneller und wirtschaftlicher vorankommen.

Meine Anliegen sind daher

  • die weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit unter Berücksichtigung verschiedenen Perspektiven in Arbeitsgruppen, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Meine Erfahrung mit der Gründung und Leitung von interdisziplinären Arbeitsgruppen würde ich hier im Führungsteam einbringen.
  • fachliche Unterstützung in der Diskussion um Genehmigungsverfahren
  • die internationale Sichtweise zu stärken, z.B. durch eine engere Verbindung zwischen VDE ETG und dem internationalen Schwesterverband CIGRE. Durch meine globale Rolle bei Hitachi Energy und meinen CIGRE Aktivitäten kann ich hier einen wichtigen Beitrag leisten.
  • bessere Wissenskommunikation – sodass wir unser Wissen in die Diskussion mit der breiteren Gesellschaft einbringen. Die Energiewende sollte vor Ort erklärt werden. Der VDE bietet mit seiner lokalen Verankerung über die Bezirksvereine bei gleichzeitiger Expertise in den Fachgesellschaften eine sehr gute Plattform dafür.

Dr.-Ing. Alexander Montebaur (Stellvertretender ETG Vorsitzender)

Westnetz GmbH, Dortmund

Westnetz GmbH, Dortmund

Motivation und Ziele

Die wesentliche Herausforderung bei der Gestaltung der Elektrizitätsversorgung in Deutschland wird es in den nächsten Jahren sein, das Zieldreieck aus Umweltverträglichkeit, Sicherheit und Preisgünstigkeit wieder so auszurichten, dass der Weg zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Energiesystem Versorgungssicherheit bietet, vor allem aber auch effizient und damit bezahlbar bleibt. 

Der ETG als institutionalisierte Fachkompetenz in Deutschland wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen, und es ist Aufgabe ihres Vorstandes, dazu in der Gremienarbeit die richtigen Schwerpunkte zu setzen und den Ergebnissen in Politik und Gesellschaft Gewicht und Gehör zu verleihen. Meine Praxiserfahrung aus 25 Jahren in Managementfunktionen von Energieversorgern und Netzbetreibern möchte ich dabei ebenso einbringen wie aus der langjährigen Verbandsarbeit in den Gremien z. B. des BDEW, der Cigré und der FGH. In meiner heutigen Position als Geschäftsführer Technik des größten deutschen Verteilnetzbetreibers kann ich zudem auf umfangreiches, tief gestaffeltes Expertenwissen im eigenen Haus zurückgreifen und zugleich die Brücke zu den deutschen und internationalen Netzbetreibern der E.ON-Gruppe schlagen.  

Mir liegt besonders die Nachwuchsarbeit am Herzen und so ist es mir Aufgabe und Bedürfnis, Jungakademiker an die Verbandsarbeit im VDE heranzuführen, um in Gremien, Expertenkreisen und Veranstaltungen langjähriges Erfahrungswissen mit Neugier, Innovationskraft und Begeisterung zusammenzuführen. 
 

Beruflicher Werdegang  

  • 1987 – 1993 Studium der Elektrotechnik an der RWTH Aachen, Studienrichtung Technische Informatik  
  • 1993 – 1999 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen  
  • 1996 Promotion bei Prof. Haubrich zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet der Netzzuverlässigkeitsanalyse, anschließend Oberingenieur am IAEW
  • 2000 – 2003 Leiter Bereich Asset Management beim Elektrizitätswerk Wesertal GmbH, Hameln  
  • 2003 – 2006 Prokurist und Leiter Bereich Technische Planung und Steuerung bei der E.ON Avacon AG, Braunschweig  
  • 2006 – 2011 Technischer Geschäftsführer der LSW LandE-Stadtwerke Wolfsburg GmbH & Co. KG, ab 
  • 2009 Sprecher der Geschäftsführung  
  • 2012 – 2016 Leiter Geschäftsbereich Netzsteuerung der E.ON SE, E.ON Deutschland, Essen  
  • 2016 – 2024 Vorstand Technik der e.dis AG, Fürstenwalde, ab 2017 Vorsitzender des Vorstandes 
  • seit 06/2024 Geschäftsführer Spezialtechnik und Digitalisierung der Westnetz GmbH, Dortmund 

  
Mitgliedschaften, Gremien

  • Mitglied in VDE, ETG, Cigré, VDI  
  • Mitglied im Verwaltungsrat der FGH e.V., Präsident 2014 – 2021 
  • Vorsitzender des Kuratoriums der Forschungsgemeinschaft Energie an der RWTH Aachen (FGE) 
  • Mitglied des Aufsichtsrates der 450Connect GmbH, Köln 
  • Mitglied des Aufsichtsrates der Fallersleber Elektrizitäts AG (FEAG), Wolfsburg  

Ben Gemsjäger

Siemens AG, Erlangen

Siemens AG, Erlangen

Motivation und Ziele

Bis 2030 werden in Deutschland, aber auch global „alle Hände an Deck“ benötigt, um gleich mehrere Transformationsprozesse anzuschieben. Einerseits gilt es, die gebotenen Veränderungen weiter zu beschleunigen, diese andererseits aber auch mit der notwendigen Sorgfalt und technischen Sachverstand zu begleiten: Angefangen mit der Energie- und Nachhaltigkeitswende, über die Verkehrs- und Wärmewende, die Digitalisierung von immer mehr Prozessen bis hin zu neuen Arbeits- und Geschäftsfeldern wirken zahlreiche Entwicklungen parallel, aber auch immer stärker miteinander verknüpft auf unser Energiesystem. Wir müssen immer zügiger vom Konzeptionellen ins Konkrete kommen, von ambitionierten Zielen in die tagtägliche Umsetzung, aber gleichzeitig sicherstellen, dass Geschwindigkeit und Komplexität nicht auf Kosten von Zuverlässigkeit, Bezahlbarkeit und Akzeptanz gehen. Und genau dafür braucht es die ETG mehr denn je - als breites, integratives Forum für den Austausch von Ideen und Meinungen, als Sprachrohr innerhalb und außerhalb unserer Branche, als „technisches Gewissen“ bei Gestaltung und Realisierung von Rahmenbedingungen und Projekten und als Quelle für Wissen, Inspiration und Innovation.

Dabei liegen mir weiter die drei Punkte ganz besonders am Herzen, die ich über die bestehende, hervorragende Arbeit in all den Fachgremien und -tagungen hinaus gerne weiter forcieren möchte:

  1. Energiewende made in Germany, gemeinsam in Europa
  2. Interdisziplinärer Austausch 
  3. Generationenwechsel begleiten

Energiewende made in Germany, gemeinsam in Europa: Über viele Jahre wurde vor allem positiv nach Deutschland geschaut, wenn es um das Was und Wie in Energietechnologiefragen ging: „Wie kann die optimale Balance von Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit erzielt werden?“ „Was gilt es zu beachten, wenn Millionen dezentraler Anlagen die Leistungskapazität weniger Großkraftwerke substituieren? Wie funktioniert das Zusammenspiel der verschiedenen Anlagen und Akteure, von zentralen und lokalen Ansätzen?“ Zahlreiche solcher Fragen, mit denen sich vielen von Ihnen schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten beschäftigen, wurden und werden in meiner internationalen Beratungs- und Gremientätigkeit auch an mich herangetragen, auch wenn sich die kritischen Fragen in letzter Zeit häufen und eine gewisse Skepsis hörbar wird. Es gilt diese Skepsis ernst zu nehmen und ihr mit Ideen und Projekten zu begegnen! Um eine breite Akzeptanz zu schaffen, gilt es zu veranschaulichen, wie die verschiedenen Herausforderungen konkret und pragmatisch gemeistert werden können. Dafür bietet die ETG eine herausragende Plattform des Austausches, der Demonstration und als internationales Schaufenster für den Export unserer Erfindungen und Technologien made in Germany. Dazu will ich gerne auch über meine Verknüpfungen in z.B. CIRED, EURELECTRIC oder T&D Europe beitragen.

Interdisziplinärer Austausch: In einer immer mehr vernetzten Welt in der Energieinfrastrukturen das Rückgrat bilden, spielt das Zusammenwirken der Akteure aus verschiedenen Fachbereichen, Branchen und Gesellschaft eine, wenn nicht die Schlüsselrolle. Hier würde ich gerne daraufhin wirken etwas mehr zu „experimentieren“ und die ETG als einen zentralen Integrator zu etablieren: Warum nicht mehr „fachfremde“ Vorträge pro Tagung? Eine dedizierte Konferenz, die insbesondere Start-ups und Konzerne zusammenbringt?! Warum nicht ein ETG-Podcast, der regelmäßig Themen wie zellulare Energiesysteme, hochautomatisierten Netzbetrieb oder die Herausforderungen in Schutz- und Leittechnik auch Fachfremden erklärt?! Ein ETG-Faktencheck, der der steigenden Anzahl von Fehlinformationen entgegenwirkt. 

Und der Persönlichste der drei Schwerpunkte, besteht darin, mit und durch die ETG den Generationenwechsel zu begleiten, der an vielen Stellen und in zahlreichen Unternehmen voll im Gange ist. Denn damit muss auch ein Wissenswechsel einhergehen! Das Wissen unserer Mitglieder ist das wertvollste „Gut“ der ETG. Ein Gut, das es dringend zu schützen, weiterzugeben und zu vermehren gilt. D.h. es gilt den systematischen Erfahrungsaustausch noch stärker in den Vordergrund zu stellen, die Beteiligung der Young Net- und Young Professionals-Ingenieure/-innen weiter voranzutreiben und durch neue Formate schon Schüler/-innen frühauf von unserem Fach zu begeistern. Formate wie ETG-Mentoring-Programme oder Social Media können hier Elemente sein. Zudem ist ein wesentlicher Punkt auch das das Berufsprofil mit weiterzuentwickeln, da zukünftig Digitaltechnik und Hardware, sprich die sogenannte IT und OT immer mehr verbunden bzw. integriert sind. Beides wird nach wie vor viel zu oft getrennt betrachtet, in vielen Unternehmen in getrennten Abteilungen, Elektro- und Informationstechnik gehören aber naturgemäß zusammen.  

Ich würde mich freuen diese und weitere Themen aktiv mitzugestalten, mein starkes Netzwerk einzubringen und so meinen Beitrag dazu zu leisten, der ETG noch mehr Gehör zu verschaffen in der so wichtigen Diskussion zum Ausgleich von Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit.   

                                                                 
Beruflicher Werdegang  

  • 2006 – 2010 Studium Energie- und Umweltmanagement, Fachhochschule Flensburg, Abschluss B.Eng.
  • 2010 – 2011 Studium Energie- und Umweltmanagement, Universität Flensburg, Abschluss M.Eng.
  • 2011 – 2018 Senior Consultant, Portfolioelement Owner und globaler Key Expert, Siemens AG (Erlangen), Power Technologies International, Power System Consulting
  • 2018 – 2021 stellvertretender Leiter Verteilungsnetzplanung, Siemens AG (Erlangen), Power Technologies International
  • 2021    Leiter Übertragungsnetzplanung, Siemens AG (Erlangen), Power Technologies International
  • Seit 2021-2023 Direktor Business Development Europe, Siemens AG (Nürnberg), Siemens Grid Software, NextGen Grid Management
  • Seit 2023 Leiter Verteilungsnetzplanung, Siemens AG (Erlangen), Power Technologies International


Mitgliedschaften, Gremien

  • Mitglied im VDE und der ETG (u.a. Planung zellularer Energiesysteme, Zukunftsbild Energie)
  • Mitglied des technischen CIRED Komitees (Rapporteur der Session 6), sowie des deutschen CIRED Komitees
  • Mitglied der CIGRE Arbeitsgruppe „Optimal transmission and distribution investments decision under growing uncertainty (C1.37)”
  • Vorsitzender der T&D Europe Arbeitsgruppe „Investments“
  • Mitglied der Eurelectric Arbeitsgruppe „24/7 RES“ und „Digitopia“

Prof. Dr.-Ing. Jutta Hanson

Technische Universität Darmstadt, Leiterin Fachgebiet Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien (E5)

Technische Universität Darmstadt, Leiterin Fachgebiet Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien (E5)

Die Erreichung der Klimaschutzziele ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhundert. Die elektrische Energietechnik, bestehend aus Erzeugung, Übertragung, Verteilung und vielfältigen Anwendungsfeldern, nimmt dabei eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende ein. Das elektrische Energie­versorgungsystem von der Erzeugung bis zum Verbrauch erfährt in Gänze einen Wandel und wird eng mit anderen Energiesektoren gekoppelt, weitere Sektoren werden zunehmend elektrifiziert.

Das Aufzeigen unterschiedlicher Entwicklungspfade für die Erreichung der Klimaschutzziele kann nicht aus einer einzigen Disziplin erfolgen, vielmehr müssen die Kompetenzen gebündelt und interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht werden. Dies geschieht bereits heute in der Energietechnischen Gesellschaft des VDE (ETG). Hier ist die Fachkompetenz zahlreicher Disziplinen und Teilgebiete der Energietechnik über die mehr als 12.000 Mitglieder vorhanden. Diese arbeiten sektorübergreifend an energietechnischen Themen und liefern wichtige Beiträge zur Umsetzung der Klimaschutzziele in Form fundierter Fachbeiträge. Die ETG ist eine schlagkräftige Plattform für Innovationen und Informationen.

Gerne trage ich persönlich dazu bei, Netzwerke weiter auszubauen, welche den Expertinnen und Experten einen Austausch ermöglichen. Aber nicht nur das interne Netzwerken, sondern auch die Erhöhung der Sichtbarkeit in Richtung Politik, Gesellschaft und Medien ist mir ein Anliegen, damit die energietechnischen Aspekte in Diskussionen zur Erreichung der Klimaschutzziele adressiert werden.

Einen weiteren persönlichen Beitrag möchte ich in der stetigen Weiterentwicklung der Wissensvermittlung für zukünftige Fachkräfte leisten. Die Wissensvermittlung ist hierbei nicht nur eine aktive Maßnahme der Weiterbildung, sondern auch eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die ETG mit ihrem Wissens­management und auch der Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses bietet hierfür die passende Plattform.

Prof. Dr. sc. Andreas Ulbig

RWTH Aachen, Leiter Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW)

RWTH Aachen, Leiter Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW)

Durch den Umbau des Energiesystems mit den Zielen von Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und – aktuell wie lange nicht – Versorgungssicherheit ergeben sich neue technische und gesellschaftliche Herausforderungen aber auch Chancen für den Energiesektor.

Die Balance zu finden zwischen zunehmend fluktuierender, erneuerbarer Stromerzeugung einerseits und steigendem Verbrauch durch Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors andererseits wird immer herausfordernder. Durch die Volatilität der erneuerbaren Stromerzeugung wird mehr Flexibilität im Stromnetz benötigt, durch die Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätsbereichs ist prinzipiell auch mehr Flexibilität vorhanden. Für die effiziente Koordinierung dieser Flexibilitäten als Teil eines aktiven Verteilnetzbetriebs braucht es allerdings Netztransparenz und Steuerbarkeit. Die Digitalisierung der Netze und die Sektorkopplung zwischen Strom-, Wärme- und Gasnetzen sowie dem Mobilitätssektor erlaubt größere Freiheitsgerade im Betrieb und erschließt Effizienz- und Optimierungspotenziale. In diesem Zusammenhang wird auch Cyber Security, also der Schutz vor und die Abwehr von Angriffen auf die IT-Systeme, die die Stromnetze steuern, immer wichtiger.
In all diesen Bereichen entstehen aktuell neue Lösungen für die Energienetze – als Konzepte an Hochschulen aber auch zunehmend in Form kommerziell verfügbarer Produkte. Erfreulicherweise haben sich hier in den letzten Jahren auch junge Startup-Firmen als Innovationstreiber hervorgetan. Gerade im Bereich Digitalisierung der Netze hat Deutschland trotz hervorragender Hochschulen, wenn es um die Vermittlung von praktisch nutzbarem technologischen Know-how geht, und innovativer Unternehmen im Mittelstand und in den Konzernen, einigen Nach- und Aufholbedarf im Vergleich zu den europäischen Nachbarn im Norden wie im Süden. Dass Energietechnik und Digitalisierung mittlerweile nicht mehr voneinander zu trennen sind, zeigt sich zum Beispiel bei den Schnelladestationen an der Autobahn. Mit dem Laden des E-Autos klappt es nur dann problemlos, wenn im Hintergrund auch wirklich alle digitalen Prozesse störungsfrei ineinandergreifen. 

Durch die zahlreichen neuen Technologietrends – von Erneuerbaren Energien über Batteriespeicher bis hin zu Data Analytics und Künstlicher Intelligenz – und den damit verbundenen neuen Möglichkeiten in vielen Bereichen, bleibt die Energietechnik auch weiterhin ein spannendes Betätigungsfeld für junge Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften. 
Die ETG bündelt mit ihren mehr als 9.000 Mitgliedern die energietechnische Fachkompetenz in Deutschland und ist somit prädestiniert, um die Antworten auf die technischen Herausforderungen der Energiewende zu formulieren und die sich ergebenden Chancen auch voll zu nutzen. Sie liefert so einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.
Ich sehe meine Aufgabe in der ETG darin, 

  • den Know-how-Transfer aus der Forschung an den Hochschulen in die industrielle Praxis weiter zu intensivieren. Studien zur Energiewende allein bringen uns noch nicht ans Ziel. Die konkrete Umsetzung der Energiewende muss mit Wissenstransfer aus den Hochschulen weiterhin unterstützt werden. Gerade Energietechnik-Startups geben mittlerweile wichtige Impulse und erhöhen so auch die Attraktivität für Nachwuchskräfte, sich beruflich im Energiebereich zu engagieren.
  • die Nachwuchsgewinnung für VDE und ETG zu stärken. Hierfür braucht es attraktive und kontinuierlich aktualisierte Angebote für StudentInnen und AbsolventInnen der technischen Hochschulen. 
  • technologische Veränderungen proaktiv zu begleiten. Technische Normen und Standards bleiben weiterhin wichtig. Die Diskussionen um passende E-Auto Ladestecker (Hardware) und reibungslos funktionierende Ladeprozesse via Plug & Charge (Software) zeigen dies.
  • neue technische Lösungen im Bereich Digitalisierung der Gesellschaft fortwährend zu erklären. Gerade wenn es um sensible Themen wie Datenschutz und Datennutzung geht, muss Vertrauen geschaffen und so Bedenken genommen werden.

Auch beim Thema Regulatorik und den konkreten Zielbildern für die Digitalisierung der Netze und die Umsetzung von SmartGrid-Konzepten kann sich die ETG mit ihrer großen Fachkompetenz proaktiv einbringen. Aufgrund meines internationalen Werdegangs werde ich bei meinem Engagement für die ETG immer auch die Außenperspektive in die Diskussionen mit einbringen.

Richard Tretter Porträt

Richard Tretter

Stadtwerke München GmbH, Leiter Energie- und Netzwirtschaft

Richard Tretter Porträt

Stadtwerke München GmbH, Leiter Energie- und Netzwirtschaft

Die Energie- und die Klimawende dringt täglich weiter in bestehende Strukturen vor. Damit wirft sie immer wieder neue und besonders herausfordernde Fragestellungen auf. Die Energiewende ist kein reines Stromthema mehr, das Zusammenwirken aller Sektoren und Energieträger wird immer bedeutender. Der Fokus richtet sich nun zusehends auch auf die Wärmewende. Bisher als sicher betrachtete Anwendungen im Bereich der Erdgasversorgung stehen auf dem Prüfstand. Neue Lösungsansätze müssen systemisch gedacht und gesamtheitlich beantwortet werden. Der Strom als die universell wandelbare und damit speicherbare Energie ist einer der zentralen Bausteine und oft eine Alternative für bisherige Wärme- und Mobilitätslösungen. 

Neben den bedeutenden Fragen des sicheren und zuverlässigen Stromtransports vom Norden nach Süden und der Versorgungssicherheit in Deutschland mit dem Ausbauziel, den Strom zu 80% aus erneuerbaren Energien bis 2030 und zu 100% bis 2035 zu gewinnen, kommt die Energiewende nun beim Verbraucher an. Die erfolgreiche Integration der Elektromobilität, Wärmeanwendungen mit Strom, Sektorenkopplungund zeitliche Verschiebung des Stromverbrauchs (Demand Response) erfordert neben neuen innovativen Prozessen und Techniken insbesondere eine konsequente Digitalisierung. Der erhöhte Informations- und Datenbedarf ist für eine erfolgreiche Systemintegration aller Bausteine bedeutend. Diese Umwälzungen wirken in die gewachsenen Netzstrukturen sowie in die Ausgestaltung des Strommarktes und erfordern neue Lösungen und Ideen beim Zusammenwirken von Netz und Markt. Bei der Thematik dürfen wir den Stromkunden  nicht vergessen, der weiterhin die hohe Versorgungsqualität von uns erwartet. Er und die Öffentlichkeit sind zwingende und erforderliche Erfolgsfaktoren beim Gelingen der Energiewende.

Von der Idee zum Konzept bis zur technischen Lösung ist das gebündelte Wissen aller Experten wichtig. Ich bin überzeugt, mit meiner jahrelangen Erfahrung in diesem innovativen Umfeld neue Impulse setzen zu können und freue mich darauf, diese bei der ETG einzubringen.

Die ETG bündelt mit über 10.000 Mitgliedern die Fachkompetenz der Energietechnik in Deutschland und ist daher ausgezeichnet geeignet, Antworten auf die immer neuen offenen Fragen zu geben.

Die fachliche Expertise und notwendige Unabhängigkeit der Experten sichert eine sachliche und zielorientierte Diskussion bei der ETG. Die Internationalisierung der Energiewende wird über die hervorragende Verzah­nung der ETG mit nationalen, europäischen und internationalen Gremien gewährleistet. Sie liefert einen bedeutenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

Gemeinsam mit der ETG freue ich mich darauf, den Weg der Energiewende weiter in die Zukunft zu führen und aktiv mit zu gestalten.

Vorstand 2023 - 2025 der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (VDE ETG)

Porträt Britta Buchholz

Dr.-Ing. Britta Buchholz (ETG Vorsitzende)

Hitachi Energy Germany AG, Market Innovation, VP Active Distribution Grids

Porträt Britta Buchholz

Hitachi Energy Germany AG, Market Innovation, VP Active Distribution Grids

Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, wird elektrische Energie das Rückgrat der gesamten Energieversorgung werden. Wir werden sowohl Wind als auch Solarenergie schnell ausbauen, und gleichzeitig neue elektrische Verbraucher aus Transport, Wärme und Industrie in das elektrische Energiesystem integrieren. Eine Herausforderung für den schnellen Umbau sind lange Genehmigungsverfahren.

Diese enorme Herausforderung macht es mehr denn je erforderlich, in einem Verband wie VDE ETG gemeinsam die Themen besser zu verstehen und Lösungswege dafür aufzuzeigen.

Außerdem wird die Energietransformation nur gelingen, wenn wir die Bevölkerung einbeziehen. Die Kosten der Transformation sinken erheblich, wenn die Bevölkerung zur Flexibilität beiträgt und den Ausbau der Energieinfrastruktur unterstützt.
Deutschland sollte die Energietransformation nicht als nationale Aufgabe betrachten, sondern sich international orientieren und dadurch schneller und wirtschaftlicher vorankommen.

Meine Anliegen sind daher

  • die weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit unter Berücksichtigung verschiedenen Perspektiven in Arbeitsgruppen, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Meine Erfahrung mit der Gründung und Leitung von interdisziplinären Arbeitsgruppen würde ich hier im Führungsteam einbringen.
  • fachliche Unterstützung in der Diskussion um Genehmigungsverfahren
  • die internationale Sichtweise zu stärken, z.B. durch eine engere Verbindung zwischen VDE ETG und dem internationalen Schwesterverband CIGRE. Durch meine globale Rolle bei Hitachi Energy und meinen CIGRE Aktivitäten kann ich hier einen wichtigen Beitrag leisten.
  • bessere Wissenskommunikation – sodass wir unser Wissen in die Diskussion mit der breiteren Gesellschaft einbringen. Die Energiewende sollte vor Ort erklärt werden. Der VDE bietet mit seiner lokalen Verankerung über die Bezirksvereine bei gleichzeitiger Expertise in den Fachgesellschaften eine sehr gute Plattform dafür.

Dr.-Ing. Stefan Küppers (Stellvertretender ETG Vorsitzender)

E.ON SE, Senior Advisor

E.ON SE, Senior Advisor

Für die Periode 2023 – 2025 sehe ich als zentralen Schwerpunkt für uns, ein nachhaltiges  Energiesystem zu beschreiben und die Transformation dorthin weiterhin aktiv zu gestalten. Dabei  sind nicht nur die Klimaziele der Bundesregierung und der EU zu beachten, sondern zugleich die  Versorgungssicherheit zu erhalten und die Resilienz weiter zu entwickeln. Das klingt nach der Quadratur des Kreises, aber wer soll einen sinnvollen Beitrag liefern, wenn nicht wir in der ETG? 

Wir haben klare Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Erzeugung bezüglich Wind, Sonne und  Biomasse. Die Gesellschaft erwartet   eine sichere Versorgungsstruktur hinsichtlich Stabilität gegenüber Schwankungen der Einspeisung oder Last, hoher Verfügbarkeit des Systems, Robust- 
heit gegenüber Cyberangriffen und Naturereignissen. Außerdem sollen sich das Stromsystem und die Informations- und Kommunikationstechnik wechselseitig stützen statt sich gegenseitig  zu stören. Die Dekarbonisierung der Sektoren Verkehr, Wärmeversorgung, Landwirtschaft und  Industrie führt zu neuen Herausforderungen für das Stromsystem und die Kopplung mit weiteren  Energiesystemen. Und all dies wird nicht ohne intensive Digitalisierung gelingen. Die Erzeugung  von Daten, ihr Transport und die Nutzung für alle operativen Prozesse werden Standard in der  Entwicklung des Systems und bleiben Mittel für die Steigerung der Produktivität. Die ETG kann  und soll die verschiedenen Beteiligten auf diesem Weg verbinden. Dazu soll Energie einschließlich der erforderlichen Infrastruktur bezahlbar bleiben. 

In vielen Fällen kann dieses nachhaltige Energiesystem durch die Skalierung vorhandener Technik entwickelt werden. Die Industrie entwickelt größere Anlagen, Verbraucher und Anwender setzen diese ein und sie werden in die Netze integriert. Aber an vielen Stellen wird es weiterer  
Innovationen bedürfen, die ein gutes Zusammenspiel zwischen Hochschulen, Industrie und Kun- den oder Anwendern in Forschung und Entwicklung bedürfen. Auch dies kann die ETG in den  verschiedenen Rollen und mit der Kraft der verschiedenen Gruppen leisten. Aus meiner Rolle im  Netzgeschäft möchte ich sehr gerne einen aktiven Beitrag leisten in enger Verbindung mit der  Lehre und der Industrie. 

Schließlich stehen wir auch vor einer gewaltigen demografischen Herausforderung. Als Kind  der geburtenstarken Jahrgänge stehe ich stellvertretend für die Generation, die sich in einigen  Jahren aus dem aktiven Geschäft zurückziehen wird. Daher sehe ich es als wichtige Aufgabe, rechtzeitig viele junge Ingenieurinnen und Ingenieure zu gewinnen, die Verantwortung in der ETG  übernehmen und die Entwicklung fortsetzen. In der kommenden Periode möchte ich gerne dazu  beitragen, unsere Sprache und unsere Arbeitsweisen vor allem an die Generationen Y und Z  anzupassen, ohne X zu verlieren. Das ist eine spannende und motivierende Aufgabe, denn die  Transformation der Energiewelt bietet viele Herausforderungen und persönliche Erfüllung! 

Prof. Dr.-Ing. Jutta Hanson

Technische Universität Darmstadt, Leiterin Fachgebiet Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien (E5)

Technische Universität Darmstadt, Leiterin Fachgebiet Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien (E5)

Die Erreichung der Klimaschutzziele ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhundert. Die elektrische Energietechnik, bestehend aus Erzeugung, Übertragung, Verteilung und vielfältigen Anwendungsfeldern, nimmt dabei eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende ein. Das elektrische Energie­versorgungsystem von der Erzeugung bis zum Verbrauch erfährt in Gänze einen Wandel und wird eng mit anderen Energiesektoren gekoppelt, weitere Sektoren werden zunehmend elektrifiziert.

Das Aufzeigen unterschiedlicher Entwicklungspfade für die Erreichung der Klimaschutzziele kann nicht aus einer einzigen Disziplin erfolgen, vielmehr müssen die Kompetenzen gebündelt und interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht werden. Dies geschieht bereits heute in der Energietechnischen Gesellschaft des VDE (ETG). Hier ist die Fachkompetenz zahlreicher Disziplinen und Teilgebiete der Energietechnik über die mehr als 12.000 Mitglieder vorhanden. Diese arbeiten sektorübergreifend an energietechnischen Themen und liefern wichtige Beiträge zur Umsetzung der Klimaschutzziele in Form fundierter Fachbeiträge. Die ETG ist eine schlagkräftige Plattform für Innovationen und Informationen.

Gerne trage ich persönlich dazu bei, Netzwerke weiter auszubauen, welche den Expertinnen und Experten einen Austausch ermöglichen. Aber nicht nur das interne Netzwerken, sondern auch die Erhöhung der Sichtbarkeit in Richtung Politik, Gesellschaft und Medien ist mir ein Anliegen, damit die energietechnischen Aspekte in Diskussionen zur Erreichung der Klimaschutzziele adressiert werden.

Einen weiteren persönlichen Beitrag möchte ich in der stetigen Weiterentwicklung der Wissensvermittlung für zukünftige Fachkräfte leisten. Die Wissensvermittlung ist hierbei nicht nur eine aktive Maßnahme der Weiterbildung, sondern auch eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die ETG mit ihrem Wissens­management und auch der Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses bietet hierfür die passende Plattform.

Prof. Dr. sc. Andreas Ulbig

RWTH Aachen, Leiter Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW)

RWTH Aachen, Leiter Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW)

Durch den Umbau des Energiesystems mit den Zielen von Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und – aktuell wie lange nicht – Versorgungssicherheit ergeben sich neue technische und gesellschaftliche Herausforderungen aber auch Chancen für den Energiesektor.

Die Balance zu finden zwischen zunehmend fluktuierender, erneuerbarer Stromerzeugung einerseits und steigendem Verbrauch durch Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors andererseits wird immer herausfordernder. Durch die Volatilität der erneuerbaren Stromerzeugung wird mehr Flexibilität im Stromnetz benötigt, durch die Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätsbereichs ist prinzipiell auch mehr Flexibilität vorhanden. Für die effiziente Koordinierung dieser Flexibilitäten als Teil eines aktiven Verteilnetzbetriebs braucht es allerdings Netztransparenz und Steuerbarkeit. Die Digitalisierung der Netze und die Sektorkopplung zwischen Strom-, Wärme- und Gasnetzen sowie dem Mobilitätssektor erlaubt größere Freiheitsgerade im Betrieb und erschließt Effizienz- und Optimierungspotenziale. In diesem Zusammenhang wird auch Cyber Security, also der Schutz vor und die Abwehr von Angriffen auf die IT-Systeme, die die Stromnetze steuern, immer wichtiger.
In all diesen Bereichen entstehen aktuell neue Lösungen für die Energienetze – als Konzepte an Hochschulen aber auch zunehmend in Form kommerziell verfügbarer Produkte. Erfreulicherweise haben sich hier in den letzten Jahren auch junge Startup-Firmen als Innovationstreiber hervorgetan. Gerade im Bereich Digitalisierung der Netze hat Deutschland trotz hervorragender Hochschulen, wenn es um die Vermittlung von praktisch nutzbarem technologischen Know-how geht, und innovativer Unternehmen im Mittelstand und in den Konzernen, einigen Nach- und Aufholbedarf im Vergleich zu den europäischen Nachbarn im Norden wie im Süden. Dass Energietechnik und Digitalisierung mittlerweile nicht mehr voneinander zu trennen sind, zeigt sich zum Beispiel bei den Schnelladestationen an der Autobahn. Mit dem Laden des E-Autos klappt es nur dann problemlos, wenn im Hintergrund auch wirklich alle digitalen Prozesse störungsfrei ineinandergreifen. 

Durch die zahlreichen neuen Technologietrends – von Erneuerbaren Energien über Batteriespeicher bis hin zu Data Analytics und Künstlicher Intelligenz – und den damit verbundenen neuen Möglichkeiten in vielen Bereichen, bleibt die Energietechnik auch weiterhin ein spannendes Betätigungsfeld für junge Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften. 
Die ETG bündelt mit ihren mehr als 9.000 Mitgliedern die energietechnische Fachkompetenz in Deutschland und ist somit prädestiniert, um die Antworten auf die technischen Herausforderungen der Energiewende zu formulieren und die sich ergebenden Chancen auch voll zu nutzen. Sie liefert so einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.
Ich sehe meine Aufgabe in der ETG darin, 

  • den Know-how-Transfer aus der Forschung an den Hochschulen in die industrielle Praxis weiter zu intensivieren. Studien zur Energiewende allein bringen uns noch nicht ans Ziel. Die konkrete Umsetzung der Energiewende muss mit Wissenstransfer aus den Hochschulen weiterhin unterstützt werden. Gerade Energietechnik-Startups geben mittlerweile wichtige Impulse und erhöhen so auch die Attraktivität für Nachwuchskräfte, sich beruflich im Energiebereich zu engagieren.
  • die Nachwuchsgewinnung für VDE und ETG zu stärken. Hierfür braucht es attraktive und kontinuierlich aktualisierte Angebote für StudentInnen und AbsolventInnen der technischen Hochschulen. 
  • technologische Veränderungen proaktiv zu begleiten. Technische Normen und Standards bleiben weiterhin wichtig. Die Diskussionen um passende E-Auto Ladestecker (Hardware) und reibungslos funktionierende Ladeprozesse via Plug & Charge (Software) zeigen dies.
  • neue technische Lösungen im Bereich Digitalisierung der Gesellschaft fortwährend zu erklären. Gerade wenn es um sensible Themen wie Datenschutz und Datennutzung geht, muss Vertrauen geschaffen und so Bedenken genommen werden.

Auch beim Thema Regulatorik und den konkreten Zielbildern für die Digitalisierung der Netze und die Umsetzung von SmartGrid-Konzepten kann sich die ETG mit ihrer großen Fachkompetenz proaktiv einbringen. Aufgrund meines internationalen Werdegangs werde ich bei meinem Engagement für die ETG immer auch die Außenperspektive in die Diskussionen mit einbringen.

Richard Tretter Porträt

Richard Tretter

Stadtwerke München GmbH, Leiter Energie- und Netzwirtschaft

Richard Tretter Porträt

Stadtwerke München GmbH, Leiter Energie- und Netzwirtschaft

Die Energie- und die Klimawende dringt täglich weiter in bestehende Strukturen vor. Damit wirft sie immer wieder neue und besonders herausfordernde Fragestellungen auf. Die Energiewende ist kein reines Stromthema mehr, das Zusammenwirken aller Sektoren und Energieträger wird immer bedeutender. Der Fokus richtet sich nun zusehends auch auf die Wärmewende. Bisher als sicher betrachtete Anwendungen im Bereich der Erdgasversorgung stehen auf dem Prüfstand. Neue Lösungsansätze müssen systemisch gedacht und gesamtheitlich beantwortet werden. Der Strom als die universell wandelbare und damit speicherbare Energie ist einer der zentralen Bausteine und oft eine Alternative für bisherige Wärme- und Mobilitätslösungen. 

Neben den bedeutenden Fragen des sicheren und zuverlässigen Stromtransports vom Norden nach Süden und der Versorgungssicherheit in Deutschland mit dem Ausbauziel, den Strom zu 80% aus erneuerbaren Energien bis 2030 und zu 100% bis 2035 zu gewinnen, kommt die Energiewende nun beim Verbraucher an. Die erfolgreiche Integration der Elektromobilität, Wärmeanwendungen mit Strom, Sektorenkopplungund zeitliche Verschiebung des Stromverbrauchs (Demand Response) erfordert neben neuen innovativen Prozessen und Techniken insbesondere eine konsequente Digitalisierung. Der erhöhte Informations- und Datenbedarf ist für eine erfolgreiche Systemintegration aller Bausteine bedeutend. Diese Umwälzungen wirken in die gewachsenen Netzstrukturen sowie in die Ausgestaltung des Strommarktes und erfordern neue Lösungen und Ideen beim Zusammenwirken von Netz und Markt. Bei der Thematik dürfen wir den Stromkunden  nicht vergessen, der weiterhin die hohe Versorgungsqualität von uns erwartet. Er und die Öffentlichkeit sind zwingende und erforderliche Erfolgsfaktoren beim Gelingen der Energiewende.

Von der Idee zum Konzept bis zur technischen Lösung ist das gebündelte Wissen aller Experten wichtig. Ich bin überzeugt, mit meiner jahrelangen Erfahrung in diesem innovativen Umfeld neue Impulse setzen zu können und freue mich darauf, diese bei der ETG einzubringen.

Die ETG bündelt mit über 10.000 Mitgliedern die Fachkompetenz der Energietechnik in Deutschland und ist daher ausgezeichnet geeignet, Antworten auf die immer neuen offenen Fragen zu geben.

Die fachliche Expertise und notwendige Unabhängigkeit der Experten sichert eine sachliche und zielorientierte Diskussion bei der ETG. Die Internationalisierung der Energiewende wird über die hervorragende Verzah­nung der ETG mit nationalen, europäischen und internationalen Gremien gewährleistet. Sie liefert einen bedeutenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

Gemeinsam mit der ETG freue ich mich darauf, den Weg der Energiewende weiter in die Zukunft zu führen und aktiv mit zu gestalten.

Dr.-Ing. Karsten Viereck

Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Director Technology Automation

Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Director Technology Automation

Durch den Umbau des Energiesystems mit den Zielen von Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und – aktuell wie lange nicht – Versorgungssicherheit ergeben sich neue technische und gesellschaftliche Herausforderungen aber auch Chancen für den Energiesektor.

Die Balance zu finden zwischen zunehmend fluktuierender, erneuerbarer Stromerzeugung einerseits und steigendem Verbrauch durch Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors andererseits wird immer herausfordernder. Durch die Volatilität der erneuerbaren Stromerzeugung wird mehr Flexibilität im Stromnetz benötigt, durch die Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätsbereichs ist prinzipiell auch mehr Flexibilität vorhanden. Für die effiziente Koordinierung dieser Flexibilitäten als Teil eines aktiven Verteilnetzbetriebs braucht es allerdings Netztransparenz und Steuerbarkeit. Die Digitalisierung der Netze und die Sektorkopplung zwischen Strom-, Wärme- und Gasnetzen sowie dem Mobilitätssektor erlaubt größere Freiheitsgerade im Betrieb und erschließt Effizienz- und Optimierungspotenziale. In diesem Zusammenhang wird auch Cyber Security, also der Schutz vor und die Abwehr von Angriffen auf die IT-Systeme, die die Stromnetze steuern, immer wichtiger.

In all diesen Bereichen entstehen aktuell neue Lösungen für die Energienetze – als Konzepte an Hochschulen aber auch zunehmend in Form kommerziell verfügbarer Produkte. Erfreulicherweise haben sich hier in den letzten Jahren auch junge Startup-Firmen als Innovationstreiber hervorgetan. Gerade im Bereich Digitalisierung der Netze hat Deutschland trotz hervorragender Hochschulen, wenn es um die Vermittlung von praktisch nutzbarem technologischen Know-how geht, und innovativer Unternehmen im Mittelstand und in den Konzernen, einigen Nach- und Aufholbedarf im Vergleich zu den europäischen Nachbarn im Norden wie im Süden. Dass Energietechnik und Digitalisierung mittlerweile nicht mehr voneinander zu trennen sind, zeigt sich zum Beispiel bei den Schnelladestationen an der Autobahn. Mit dem Laden des E-Autos klappt es nur dann problemlos, wenn im Hintergrund auch wirklich alle digitalen Prozesse störungsfrei ineinandergreifen. 

Durch die zahlreichen neuen Technologietrends – von Erneuerbaren Energien über Batteriespeicher bis hin zu Data Analytics und Künstlicher Intelligenz – und den damit verbundenen neuen Möglichkeiten in vielen Bereichen, bleibt die Energietechnik auch weiterhin ein spannendes Betätigungsfeld für junge Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften. 
Die ETG bündelt mit ihren mehr als 9.000 Mitgliedern die energietechnische Fachkompetenz in Deutschland und ist somit prädestiniert, um die Antworten auf die technischen Herausforderungen der Energiewende zu formulieren und die sich ergebenden Chancen auch voll zu nutzen. Sie liefert so einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.

Ich sehe meine Aufgabe in der ETG darin, 

  • den Know-how-Transfer aus der Forschung an den Hochschulen in die industrielle Praxis weiter zu intensivieren. Studien zur Energiewende allein bringen uns noch nicht ans Ziel. Die konkrete Umsetzung der Energiewende muss mit Wissenstransfer aus den Hochschulen weiterhin unterstützt werden. Gerade Energietechnik-Startups geben mittlerweile wichtige Impulse und erhöhen so auch die Attraktivität für Nachwuchskräfte, sich beruflich im Energiebereich zu engagieren.
  • die Nachwuchsgewinnung für VDE und ETG zu stärken. Hierfür braucht es attraktive und kontinuierlich aktualisierte Angebote für StudentInnen und AbsolventInnen der technischen Hochschulen. 
  • technologische Veränderungen proaktiv zu begleiten. Technische Normen und Standards bleiben weiterhin wichtig. Die Diskussionen um passende E-Auto Ladestecker (Hardware) und reibungslos funktionierende Ladeprozesse via Plug & Charge (Software) zeigen dies.
  • neue technische Lösungen im Bereich Digitalisierung der Gesellschaft fortwährend zu erklären. Gerade wenn es um sensible Themen wie Datenschutz und Datennutzung geht, muss Vertrauen geschaffen und so Bedenken genommen werden.

Auch beim Thema Regulatorik und den konkreten Zielbildern für die Digitalisierung der Netze und die Umsetzung von SmartGrid-Konzepten kann sich die ETG mit ihrer großen Fachkompetenz proaktiv einbringen. Aufgrund meines internationalen Werdegangs werde ich bei meinem Engagement für die ETG immer auch die Außenperspektive in die Diskussionen mit einbringen.

Vorherige Vorstände

  • Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, TU Braunschweig 
  • Dr.-Ing. Martin Konermann, BW Netze
  • Dr.-Ing. Stefan Küppers, Westnetz GmbH
  • Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz, TU Dortmund
  • Dr.-Ing. Michael Schwan, Siemens AG
  • Dr.-Ing. Carsten Viereck, Maschinenfabrik Reinhausen
  • Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz Vorsitzender, TU Dortmund
  • Dr.-Ing. Michael Schwan Stv. Vorsitzender, Siemens AG
  • Dr.-Ing. Andreas Breuer, innogy SE
  • Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, TU Braunschweig
  • Stefan Habild, ABB AG
  • Dr. Martin Konermann, BW-Netze
  • Dr.-Ing. Peter Birkner, Mainova AG
  • Dr.-Ing. Andreas Breuer, RWE Deutschland AG
  • Dr.-Ing. Rainer Speh Vorsitzender, Siemens AG
  • Dr.-Ing. Thomas Benz, ABB AG
  • Prof. Dr.-Ing. Sibylle Dieckerhoff Stv. Vorsitzende, Technische Universität Berlin
  • Prof. Dr.-Ing. Albert Moser, RWTH Aachen
  • Dipl.-Ing. Rainer Joswig, EnBW Transportnetze AG
  • Dr. Erik Landeck; Vattenfall Europe Distribution, Berlin
  • Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel Vorsitzender; ABB G
  • Dr. Rainer Speh, Siemens AG
  • Prof. Dr.-Ir. Rik De Doncker, RWTH Aachen
  • Prof. Dr.-Ing. Volker Hinrichsen Stv. Vorsitzender, TU Darmstadt