Wasserkraftwerk Gundelfingen_04
2018 Norbert Gilson
25.02.2020

Wasserkraftwerk Gundelfingen

Gartenweg (Verlängerung), 89423 Gundelfingen a.d. Donau

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Als das Wasserkraftwerk Gundelfingen an der Donau zu Beginn der 1960er Jahre errichtet wurde, war eine weiterhin erhebliche Steigerung der Nachfrage nach elektrischer Energie prognostiziert. So dokumentiert der Bau des Kraftwerks - zusammen mit den übrigen fünf seit Ende der 1950er Jahre erbauten Laufwasserkraftwerken an der oberen Donau - die vollständige Ausnutzung der süddeutschen Wasserläufe zur Energiegewinnung angesichts der erwarteten Entwicklung.

Beschreibung

erbaut: 1963-64
Bauherr: Obere Donau Kraftwerke AG (ODK)
Betriebsführung: Bayerische Elektrizitätswerke GmbH

Das Kraftwerk Gundelfingen gehört zu einer Kette von sechs weitgehend baugleichen Laufwasserkraftwerken, die in den Jahren zwischen 1959 und 1965 an der Donau unterhalb von Ulm auf einer Strecke von 37 km errichtet wurden. Bauherr und Eigentümer ist die Obere Donau Kraftwerke AG, eine Tochtergesellschaft der Rhein-Main-Donau AG (RMD) mit 60% und der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) - zur Bauzeit der Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) - mit 40% Anteil. Die Betriebsführung erfolgt durch die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH, ein 100%-iges Tochterunternehmen der Augsburger Lechwerke AG, der früheren Lech-Elektrizitätswerke AG (LEW). Das Kraftwerk Gundelfingen ist die vorletzte - in Richtung Donauwörth - Anlage der Kraftwerkskette.

Das Kraftwerk Gundelfingen verfügt - wie auch die anderen fünf Kraftwerke der ODK - über zwei senkrecht stehende Kaplan-Turbinen, die jeweils mit einem Generator von 3.675 kW Leistung gekoppelt sind. Die mittlere jährliche Stromerzeugung beläuft sich auf 42,6 Mio. kWh. Das Kraftwerk ist in den Flusslauf einbezogen, wobei die zugehörige Wehranlage drei große Wehröffnungen besitzt, die zwischen 16 m und 19 m breit sind. Das Kraftwerk wird vom Kraftwerk Günzburg aus ferngesteuert.

Bei geringer Wasserführung der Donau wurde die Kraftwerkskette früher im „Schwellbetrieb” gefahren. Dabei wurde über Nacht ein Teil des Wassers am oberen Wehr in Oberelchingen aufgestaut und während der vormittäglichen Lastspitze wurde dieser Wasserschwall durch die Kraftwerkskette hindurch geleitet, so dass jeweils die volle Kraftwerksleistung ausgenutzt werden konnte.

 
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Elektrizitätserzeugung; Laufwasserkraftwerke; Stromerzeugung; Energie; Energy
Stichworte: Obere Donau Kraftwerke AG; ODK; Bayerische Elektrizitätswerke GmbH; Gundelfingen; Laufwasserkraftwerk; Rhein-Main-Donau AG; RMD; Energie Baden-Württemberg AG; EnBW; Energie-Versorgung Schwaben AG; EVS; Lechwerke AG; Lech-Elektrizitätswerke AG; LEW; Kaplan-Turbine; Wehranlage; Fernsteuerung; Schwellbetrieb

Quelle(n)

  • Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.V. (Hrsg.), Zwischen Alb und Bodensee. Blatt Ost. (TechnikTouren, Nr. 3), Frankfurt am Main 1990
  • Hinweistafel am Objekt

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