Der 6 kV-Stützpunkt im Berliner Stadtteil Köpenick ist eines der typischen Bauwerke, die ab 1924 mit der Modernisierung der Berliner Elektrizitätsversorgung - der Überlagerung der neuen 30 kV-Spannungsebene über die bisherige Übertragungs- und Verteilungsspannung von 6 kV - in den verschiedenen Stadtbezirken entstanden und für deren architektonische Gestaltung in den meisten Fällen der Leiter der Bewag-Bauabteilung, Hans Heinrich Müller, verantwortlich zeichnete.
Beschreibung
erbaut: 1928
Architekt: Hans Heinrich Müller
Statt eines ursprünglich geplanten Umspannwerks wurde 1928 auf dem Grundstück an der Köpenicker Lindenstraße ein Betriebsstützpunkt errichtet. Solche 6 kV-Stützpunkte, ausgerüstet mit Sammelschienen und Schaltanlagen, übernahmen nach Einführung der Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung die weitere lokale Verteilung des mit 6 kV zugeführten Stroms an die Netzstationen und die 6 kV-Abnehmer. Zur Speisung des neben dem Drehstromnetz noch vorhandenen alten Gleichstromnetzes erhielt der Stützpunkt auch ein Gleichrichterwerk.
Der Köpenicker Stützpunkt bestand aus einem zur Straße hin gelegenen, dreigeschossigen Büro- und Wohngebäude, einer Schaltanlage und einem Gleichrichterwerk. Gleichrichterwerk und Schalthaus wurden mittig hinter dem straßenseitigen Gebäude nach hinten angeordnet. Das Gleichrichtergebäude wird abgeschlossen durch einen vorgesetzten, halbrunden Treppenanbau.
Während das Gleichrichterwerk schon vor längerer Zeit stillgelegt worden war, blieb die Schaltanlage noch bis 1997 in Betrieb und wurde anschließend weitestgehend demontiert.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Hans Heinrich Müller; Betriebsstützpunkt; Gleichrichterwerk; Schalthaus
Quelle(n)
- Paul Kahlfeldt, Hans Heinrich Müller. 1879 - 1951. Berliner Industriebauten, Basel / Berlin / Boston 1992
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09045762