Die kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert gegründete Fabrik für elektrische Instrumente Paul Meyer, eines der Pionierunternehmen des Baus elektrischer Messinstrumente, steht als frühes Zeugnis der Industrieansiedlung im Berliner Stadtteil Friedrichshain heute unter Denkmalschutz.
Beschreibung
erbaut: um 1895
Architekt: unbekannt
Der Unternehmer Paul Meyer hatte 1893 einen Betrieb in der Berliner Lynarstraße gegründet und sich auf den Bau elektrotechnischer Messgeräte spezialisiert. Schnell kam auch der Bau von Schaltanlagen hinzu. Daher siedelte sich das Unternehmen zwei Jahre später in einem Neubaubereich, im Innenbereich von Block 74 auf der Boxhagener Straße an. Nachbarbetriebe im Block waren eine Schraubenfabrik, eine Maschinenfabrik sowie die Deutschen Kabelwerke.
Die neue Fabrikationsstätte wurde, wie damals üblich, als Geschossfabrik errichtet. Die Anlage umfasste das Querhaus, einen Seitenflügel und ein daran anschließendes Wohngebäude. Die Fassade wurde in gelbem Backstein mit Schmuckelementen aus rotem Backstein an den Pfeilern und in den Brüstungsfeldern ausgeführt.
Unterstützung Beteiligung der Union Elektricitäts-Gesellschaft AG wurde das Unternehmen 1899 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und führte nun den Namen Dr. Paul Meyer AG. 1921 erwarb das Unternehmen ein weiteres Grundstück im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen und verlegte seinen Sitz in ein dort neu errichtetes Verwaltungsgebäude.
Informationsstand: 22.07.2015
Schlagworte: Nachrichtengerätebau; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik; Automation; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Messtechnik
Stichworte: Union Elektricitäts-Gesellschaft AG; Dr. Paul Meyer AG; Paul Meyer; elektrotechnisches Messgerät; Schaltanlage; Schraubenfabrik; Geschossfabrik; Aktiengesellschaft; Gesundbrunnen
Quelle(n)
- Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Denkmaldatenbank, Eintrag 09045138 (abgerufen am 19.06.2015)