Das Ende der 1920er Jahre errichtete Berliner Fernsprachamt Nordwest hatte die Funktion eines Knotenamtes und dokumentiert die Umstellung des Berliner Fernsprechnetzes von der Handvermittlung auf den Selbstwählbetrieb.
Beschreibung
erbaut: 1926-28
Architekt: Kletker
Nachdem in den 1920er Jahren mit der Umstellung des Berliner Fernsprechnetzes von der Handvermittlung auf den Selbstwählbetrieb begonnen worden war, entstanden im Zuge dieser Neuorganisation übergeordnete Fernsprechämter und Knotenämter. Für drei der insgesamt neun Knotenämter wurden Neubauten errichtet. Unter ihnen war das Fernsprechamt Nordwest, für das in der Levetzowstraße von 1926 bis 1928 ein viergeschossiges Gebäude entstand, das über einen zweigeschossigen Seitenflügel im Hofbereich mit einem fünfgeschossigen Bau an der Agricolastraße verbunden war. Dieser Gebäudeteil wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und ist heute nicht mehr im Originalzustand erhalten. Die Räume im Erdgeschoss waren von vornherein für ein Postamt eingeplant, das hier in den Jahren von 1936 bis 1970 unter der Bezeichnung »NW 87« bestand.
Das Gebäude an der Levetzowstraße zeigt einen spätexpressionistischen Stil mit einem dunklen Ziegelsockel, liegende Fensterformate und ein markantes Zickzackornament über dem Hauptgesims. Ebenfalls auffällig ist der über der Tordurchfahrt eingesetzte Schlussstein mit einem stilisierten Adler auf einer von einem Blitz überzogenen Weltkugel.
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Fernsprech- / Vermittlungsämter; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik
Stichworte: Fernsprechnetz; Handvermittlung; Selbstwählbetrieb; Fernsprechamt; Knotenamt; Fernsprechamt Nordwest; Levetzowstraße; Postamt NW 87; Spätexpressionismus; Zieglsockel; Zickzackornament
Quelle(n)
- Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014
- Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hg.): Berlin und seine Bauten. Teil X. Band B, Anlagen und Bauten für den Verkehr, (4) Post- und Fernmeldewesen, Berlin 1987
