Das zweite Berliner Rundfunkhaus entstand nach dem Zweiten Weltkrieg im Ostteil der Stadt und war ein Dokument für den Stand der Aufnahme- und Sendetechnik zu Beginn der 1950er Jahre. Von besonderer Bedeutung ist die bautechnische Gestaltung im Hinblick auf die Erfordernisse einer erstklassigen Akustik.
Beschreibung
erbaut: 1951-56
Architekten: Franz Ehrlich, Gerhard Probst
Als Ersatz für das Funkhaus in der Masurenallee, das Berliner »Haus des Rundfunks«, das 1956 von der sowjetischen Verwaltung an die Westalliierten übergeben wurde, ließ der DDR-Rundfunk ein neues Sendegebäude in der Köpenicker Nalepastraße auf dem Gelände einer ehemaligen Furnierfabrik errichten. Die in Stahlbetonskelettbauweise mit Klinkerverblendung ausgeführten Verwaltungs- und Studiobauten zeichnen sich durch vertikal gegliederte Fassaden und mächtige Kranzgesimse aus.
Die Musikaufnahmesäle und Studioräume wurden in zwei Studiobauten mit verbindender, viertelkreisförmiger flacher Gebäudespange zusammengefasst. Wegen der besonderen Ansprüche an eine erstklassige Akustik wurde der Hauptstudiobau zweischalig - sozusagen als "Haus im Haus" - konstruiert.
Das Rundfunkzentrum war bis 1995 als Sendegebäude in Betrieb und wurde damals stillgelegt.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Rundfunk / Fernsehen; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik
Stichworte: Oberschöneweide; Franz Ehrlich; Gerhard Probst; Funkhaus; Rundfunkzentrum Nalepastraße; DDR-Rundfunk; Sendegebäude; Akustik
Quelle(n)
- Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
- Matthias Donath, Denkmale in Berlin. Bezirk Treptow-Köpenick. Ortsteile Nieder- und Oberschöneweide, Petersberg 2005
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09020102