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2011 Norbert Gilson
26.01.2023

TU Berlin (Erweiterungsbau Elektrotechnik)

Einsteinufer 17, 10587 Berlin-Charlottenburg

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Der bereits in den 1970er Jahren geplante, aber erst 1989 fertig gestellte Erweiterungsbau für die Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin steht für die - nach der ersten Ausbauphase der 1950er Jahre - nochmalige Expansion der elektrotechnischen Fächer in den späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Charakteristisch für den Ausbau der Informationstechnik als Teil der Elektrotechnik ist auch die Unterbringung des Zentralen Rechenzentrums in dem Neubau.

Beschreibung

erbaut: 1982-89
Architekten: Peter Bayerer, Gerd Fesel, J. Hecker, Roland Ostertag

Nachdem für die seit 1955 an der Technischen Universität Berlin eigenständige Fakultät für Elektrotechnik am Ende der 1950er und in den 1960er Jahren zur Unterbringung der verschiedenen starkstrom- und nachrichtentechnischen Institute großzügige Neubauten entstanden waren, schritt die Entwicklung des Fachgebiets mit der Einrichtung neuer Institute weiter fort. Mit der Entwicklung der Halbleitertechnik und den Anfängen der Digitaltechnik erlangten in den 1970er Jahren die Fachgebiete Elektronik, Werkstoffe, Regelungstechnik und Datenverarbeitung zunehmende Bedeutung. So wurde 1974 ein weiterer Neubau für die Elektrotechnischen Institute projektiert. Infolge der in den 1970er Jahren zunehmend knapper werdenden finanziellen Mittel konnte mit dem Neubau allerdings erst 1982 begonnen werden. Auch die unverhältnismäßig lange Bauzeit war auf die schwierige Finanzsituation zurückzuführen.

Parallel zum Landwehrkanal entstand ein aus drei gegeneinander versetzten, in der Höhe gestaffelten und sich überlappenden, bis zu neungeschossigen Trakten in einer Ausdehnung von rund 120 m in Nord-Süd- und 80 m in Ost-West-Richtung. Der größte Teil der Untergeschosse des Hochhauses ist von einem zwei- bis dreigeschossigen Flachbau umschlossen, der zur Unterbringung der Bibliothek und von Seminarräumen gedacht war. Der Rohbau wurde aus Fertigbauteilen in einer Stahlbetonskelettkonstruktion gefertigt, die Aussteifung erfolgte mittels Ortbetonkernen in Gleitschalbauweise. Zur Deckenkonstruktion wurden vorgespannte TT-Platten (benannt nach dem Profil von zwei nebeneinander stehenden „T”) verwendet. Die Fassade wurde als hinterlüftete Vorhangkonstruktion aus silberfarbenen Aluminiumblechen gestaltet. Dem Anspruch der Architekten nach sollte der Bau als ein Gebäude der Technik und als ein Stück Industriebau erscheinen, das Logik und Transparenz naturwissenschaftlich-technischen Denkens dokumentieren sollte.

Nach Fertigstellung zogen in den Neubau die Institute für »Allgemeine Elektrotechnik«, für »Theoretische Elektrotechnik«, für »Elektronik« und für »Regelungstechnik und Systemdynamik« ein. Außerdem wurde hier die »Zentraleinheit Rechenzentrum« (ZRZ) untergebracht.

Informationsstand: 28.03.2017
Schlagworte: Elektrotechnik; Informatik / Computertechnik; Studium, Beruf, Gesellschaft; Studium
Stichworte: Rechenzentrum; Informationstechnik; Computertechnik; Peter Bayerer; Gerd Fesel; J. Hecker; Roland Ostertag; Technische Universität Berlin; Fakultät für Elektrotechnik; Starkstromtechnik; Nachrichtentechnik; Halbleitertechnik; Digitaltechnik; Elektronik; Werkstoffe; Regelungstechnik; Datenverarbeitung; Landwehrkanal; Fertigbauteil; Stahlbetonskelettkonstruktion; Ortbetonkern; Gleitschalbauweise; Deckenkonstruktion; TT-Platte; Vorhangkonstruktion; Aluminiumblech; Industriebau; Allgemeine Elektrotechnik; Theoretische Elektrotechnik; Regelungstechnik und Systemdynamik; Zentraleinheit Rechenzentrum; ZRZ

Quelle(n)

  • Christoph Brachmann / Robert Suckale (Hrsg.), Die Technische Universität Berlin und ihre Bauten. Ein Rundgang durch zwei Jahrhunderte Architektur- und Hochschulgeschichte, Berlin 1999
  • Michael Bollé (Hrsg.), Der Campus. Ein Architekturführer durch das Gelände der Hochschule der Künste und der Technischen Universität Berlin, Berlin 1994

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