Das Umspannwerk (Abspannwerk) »Humboldt« entstand im Zusammenhang mit der Einrichtung der neuen Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung zur Verbindung der Kraftwerke mit den Abspannwerken in den Stadtteilen und dokumentiert einen wichtigen Entwicklungsschritt im Stromversorgungskonzept der wachsenden Reichshauptstadt.
Beschreibung
erbaut: 1925-26
Architekt: Hans Heinrich Müller
Das zwischen 1925 und 1926 nach Entwurf von Hans Heinrich Müller entstandene Umspannwerk war eines der ersten der in der Berliner Innenstadt nach den damals modernsten Gesichtspunkten errichteten 30/6-kV-Umspannwerke. Es entstand im Zusammenhang mit der Einrichtung der neuen Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung, die der bisherigen Übertragungsspannung von 6 kV überlagert wurde und vor allem zur Verbindung der Kraftwerke untereinander und mit den Abspannwerken in den Stadtteilen diente.
Die in funktionaler Architektur gestaltete Anlage umfasst in axialsymmetrischer Anordnung Transformatorenhaus, Schalthaus, Phasenschiebergebäude, Wartengebäude und ein Wohnhaus. Das größte Gebäude, das Schalthaus (Foto 1), ist in Stahlskelettbauweise aufgebaut und mit dunkelroten Klinkern verblendet. Die übrigen Gebäude sind Klinkerbauten in Mauerwerkstechnik. Eine Besonderheit stellt das (von außen nicht zugängliche und einsehbare) elliptische Wartengebäude mit zylindrischer Treppenanlage dar, das durch das spitzbogige Doppeltor (Foto 4) von der Sonnenburger Straße aus erreichbar ist.
Die betont glattflächigen Fassaden stehen in Kontrast zu den Fenstern an der Gebäudefront der Kopenhagener Straße, die teilweise durch Rahmen aus vorkragenden Steinen gefasst sind (Fotos 10 und 11). Ebenso hebt sich davon der mehrreihige Zahnfries des Hauptgesimses ab (Foto 7), gleichzeitig ein Erkennungsmerkmal der Bauten von Hans Heinrich Müller.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Umspannwerk Humboldt; Abspannwerk; Hans Heinrich Müller; Transformatorenhaus; Schalthaus; Phasenschiebergebäude; Wartengebäude; Wohnhaus
Quelle(n)
- Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09065209