Das zu Beginn der 1930er Jahre errichtete Umspannwerk Nord an der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt am Main steht exemplarisch für die rasante Zunahme des Stromverbrauchs in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre, die auch in Frankfurt durch den Bau eines mit höherer Spannung betriebenen neuen Stromverteilungsnetzes und die Errichtung neuer Umspannwerke zur Ankopplung an das vorhandene Verteilungsnetz gelöst wurde.
Beschreibung
erbaut: Anfang 1930er Jahre
Architekt: (vermutl.) Max Cetto
Nach dem Ende der Inflationszeit stieg der Stromverbrauch in den deutschen Großstädten seit Mitte der 1920er Jahre rasant. So war auch in Frankfurt am Main das vorhandene, mit 5 kV Spannung betriebene Stromverteilungsnetz den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Lösung lag im Aufbau eines neuen 30-kV-Netzes, das dem 5-kV-Netz überlagert wurde. Damit war der Bau neuer 30/5-kV-Umspannwerke erforderlich, in denen die Spannung zur Einspeisung in das 5-kV-Netz heruntertransformiert werden konnte.
Im Zuge dieser Maßnahme wurde Anfang der 1930er Jahre, vermutlich nach einem Entwurf von Max Cetto, das 30/5-kV-Umspannwerk Nord an der Eschersheimer Landstraße errichtet. Als sich die Spannungsebenen von 30 kV und 5 kV in den 1960er Jahren als nicht mehr genügend leistungsfähig herausstellten, fiel die Entscheidung zur Umstellung des Verteilungsnetzes auf die Spannungsstufen 110 kV und 10 kV. Damit kam in den 1970er Jahren auch für das Umspannwerk Nord die Umrüstung auf den 110/10-kV-Betrieb.
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Max Cetto; Inflationszeit; Stromverteilungsnetz; 30-kV-Netz; 5-kV-Netz; 30/5-kV-Umspannwerk; Umspannwerk Nord; Eschersheimer Landstraße; 110/10-kV-Betrieb
Quelle(n)
- Heike Risse, Frühe Moderne in Frankfurt am Main 1920 - 1933, Frankfurt am Main 1984
- Rudolf Sölch / Reinhard Brunk (Redaktion), Stadtwerke Frankfurt am Main. 1869 - 1969. 100 Jahre im Dienst der Allgemeinheit, Berlin / Basel 1969