Das Ende der 1920er Jahre errichtete Umspannwerk Thielenstraße in Frankfurt am Main verdeutlicht beispielhaft die starke Entwicklung des Stromverbrauchs in den Großstädten seit Mitte der 1920er Jahre, in dessen Folge die größeren Umspannwerke zum integralen Bestandteil städtebaulicher Entwicklung wurden.
Beschreibung
erbaut: 1930
Architekt: Max Cetto
Mit dem nach der Inflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg seit 1924 steigenden Stromverbrauch musste das alte städtische, mit 5 kV Spannung betriebene Stromverteilungsnetz verstärkt werden. Zu diesem Zweck wurde dem 5-kV-Netz ein mit 30 kV Spannung betriebenes Netz überlagert. Damit musste eine Reihe neuer Umspannwerke errichtet werden, in denen die Spannung zur Einspeisung in das 5-kV-Netz heruntertransformiert werden konnte.
Unter anderem wurde dafür das 30/5-kV-Umspannwerk in Eschersheim 1928 projektiert und 1930, nach einem Entwurf von Max Cetto in leicht veränderter Form, ausgeführt. Als sich die Spannungsebenen von 30 kV und 5 kV in den 1960er Jahren als nicht mehr genügend leistungsfähig herausstellten, fiel die Entscheidung zur Umstellung des Verteilungsnetzes auf die Spannungsstufen 110 kV und 10 kV. Während die neuen Umspannwerke gleich für 110/10-kV-Umspannung eingerichtet wurden, war für die aus der Zeit um 1930 stammenden Anlagen, wie auch für das Umspannwerk Thielenstraße, in den 1970er Jahren eine entsprechende Umrüstung auf die neuen Spannungsverhältnisse erforderlich.
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Max Cetto; Stromverteilungsnetz; 5-kV-Netz; 30-kV-Netz; 30/5-kV-Umspannwerk; Eschersheim; Umspannwerk Thielenstraße; Umrüstung
Quelle(n)
- Heike Risse, Frühe Moderne in Frankfurt am Main 1920 - 1933, Frankfurt am Main 1984
- Rudolf Sölch / Reinhard Brunk (Redaktion), Stadtwerke Frankfurt am Main. 1869 - 1969. 100 Jahre im Dienst der Allgemeinheit, Berlin / Basel 1969