Das Mitte der 1890er Jahre in der Leipziger Innenstadt errichtete Umformerwerk, gestaltet mit einer Renaissance-Fassade, verdeutlicht den Anstieg der Nachfrage nach elektrischem Strom vor der Wende zum 20. Jahrhundert, für deren Deckung ein modernes Drehstromwerk am Rande der Stadt errichtet wurde.
Beschreibung
erbaut: 1894-95
Architekt: Paul Möbius (Architekturbüro Händel & Franke)
Das Umformerwerk in der Leipziger Innenstadt entstand gleichzeitig mit dem Neubau des Drehstrom-Elektrizitätswerks an der Eutritzscher Straße. Das Umformerwerk war notwendig, um den von den neuen Erzeugungsanlagen gelieferten Drehstrom für die Versorgung der Innenstadt in Gleichstrom umformen zu können. Die Umformer waren zusammen mit den Schaltanlagen im Erdgeschoss des Bauwerks untergebracht. In dem darüber liegenden Geschoss war eine umfangreiche Batterie von Bleiakkumulatoren aufgestellt. Schließlich umfasste das Gebäude im oberen Geschoss Diensträume und eine Wohnung.
Die hellgelbe Klinkerfassade des Erdgeschosses, das die halbe Gebäudehöhe einnimmt, ist mit vier Rundbögen auf hohen, kräftigen Pfeilern gestaltet. Ein Gurtgesims trennt die beiden darüber liegenden Geschossfassaden ab, die aus jeweils einer Reihe von 10 Rundbogenfenstern bestehen. Unter dem Hauptgesims ist der in plastischen Buchstaben geformte Schriftzug »Leipziger Elektricitaetswerke« erkennbar, der von zwei in Sandstein gearbeiteten Löwenköpfen flankiert wird.
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umformerwerk; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Umformerwerk; Bleiakkumulator; Paul Möbius; Architekturbüro Händel & Franke
Quelle(n)
- Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder, Berlin / Stuttgart 1998
- Klaus Mauersberger [Leitung], Historische Sachzeugen der Kraftwerks- und Energietechnik in Sachsen, Dresden 1994