Umspannwerk Roge_Bild1
2016 Norbert Gilson
25.02.2020

Umspannwerk Roge

Sierhagener Weg, 23730 Altenkrempe 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Das zu Beginn der 1950er Jahre als Innenraumanlage errichtete Umspannwerk Roge dokumentiert die Umstellung der Stromversorgungssysteme auf einheitliche Spannungsebenen in den südlichen Kreisen von Schleswig-Holstein, deren kreiseigene Versorgungsunternehmen gegen Ende der 1930er Jahre von der Schleswig-Holsteinischen Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag) übernommen worden waren. 

Beschreibung


erbaut: Anfang 1950er Jahre
Bauherr: Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag)

Zu Beginn der 1950er Jahre war das Stromverteilungsnetz der Schleswig-Holsteinischen Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag) in den nördlichen Landesteilen von Schleswig-Holstein, die das ursprüngliche Versorgungsgebiet des Unternehmens bildeten, auf eine einheitliche Betriebsspannung von 15 kV ausgelegt. In den südlichen Landesteilen, den Kreisen Eutin, Flensburg, Herzogtum Lauenburg, Oldenburg in Holstein, Pinneberg, Segeberg und Stormarn, hatten die in Regie der einzelnen Kreise seit den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg aufgebauten Elektrizitätsversorgungssysteme jeweils eigene Ausprägungen erhalten. Als Spannungen für die Verteilungsnetze waren hier 10 kV und 11 kV vorfindbar, die Speisenetze wurden mit 25 kV oder 30 kV betrieben. Nach Übernahme der kreiseigenen Versorgungsbetriebe Ende der 1930er / Anfang der 1940er Jahre leitete die Schleswag hier - außer für das Gebiet der Betriebsverwaltung Pinneberg - um 1950 eine Vereinheitlichung der Spannungsebenen auf 30 kV für die Speisenetze und 11 kV für die Verteilungsnetze ein. Die vorhandenen Umspannwerke wurden für eine Umspannung von 30 auf 11 kV modernisiert und es wurden neue Anlagen errichtet. Zu diesen Neubauten gehörte außer den Umspannwerken in Schwarzenbek, Eutin, Malente und Fehmarnsund auch das Umspannwerk Roge.

Das Umspannwerk entstand als T-förmiger Baukörper in Backsteinbauweise mit großen hochrechteckigen Fenstern und Walmdach. Auf der Westseite ist an das Betriebsgebäude über einen Verbindungsgang ein Wohnhaus angebaut, das früher als Wohnung für den Schaltmeister diente. Der 30/11-kV-Transformator war ursprünglich vor dem Querbau (Foto 3) aufgestellt. Das Gebäude ist nicht mehr in Betrieb. Als Ersatz wurde östlich des Gebäudes eine Freiluftschaltanlage errichtet, die heute die ursprüngliche Funktion der Innenraumschaltanlage übernimmt.
 
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft; Schleswag; Stromverteilungsnetz; Schleswig-Holstein; Verteilungsnetz; Speisenetz; Umspannwerk Roge; Backsteinbauweise; Walmdach; Wohnhaus; Freiluftschaltanlage; Innenraumschaltanlage

Quelle(n)

  • Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Hrsg.), 25 Jahre Schleswag, Rendsburg 1954
  • Schleswag Aktiengesellschaft (Hrsg.), 50 Jahre Schleswag in Schleswig-Holstein, Rendsburg 1979

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