Funkwerkmuseum Kölleda_Bild 01
Dr. Schulze
25.02.2020

Funkwerkmuseum Kölleda

Markt 3, 99625 Kölleda 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Beschreibung


Das Funkwerkmuseum Kölleda stellt in Zeitdokumenten und charakteristischen Produkten die Geschichte des VEB Funkwerk Kölleda von den Anfängen als Neutro-Werk 1945 bis hin zu seiner Aufgliederung dar.

In der ehemaligen Berufsschule in Kölleda (ein Denkmal aus dem Jahr 1744) wurde anlässlich des 10. Jahrestages der deutschen Einheit am 3. Oktober 2000 das Funkwerkmuseum eröffnet, das die Geschichte des VEB Funkwerk Kölleda von den Anfängen bis hin zu seiner Aufgliederung darstellt.

Ein Raum widmet sich den Fernsehgeräten seit 50 Jahren. Weitere Räume gelten Themen wie „Schreiben”, „Telefonieren” und „Rundfunkhören”. Zu sehen sind Fotoapparate, Schreibmaschinen, Telefone und Rundfunkgeräte aus mehreren Jahrzehnten. Beispielsweise wird zum Thema „Radiohören” eine ausführliche Darstellung zur Geschichte des Rundfunks und zur technischen Entwicklung vom Detektor bis zur Hifi-Anlage aufgezeigt. Zu hören sind unter anderem Pausenzeichen verschiedener Rundfunkstationen.

Der VEB Funkwerk Kölleda in Kölleda gehörte zum RFT-Warenzeichenverband und machte die folgenden bedeutenden Entwicklungsschritte durch:
- September 1945: Gründung der Neutro-Werke eGmbH auf genossenschaftlicher Basis; Bau von Bedarfsmaterial (Tischleuchten u.a.) aus Flugzeugmaterialresten und Einkreiser-Rundfunkgeräten.
- 1948: Umwandlung in den VEB Funkwerk Kölleda, innerhalb der Vereinigung Volkseigener Betriebe, Radio und Fernmeldetechnik Leipzig
- 1950: Bau einer Lehrwerkstatt in Eigeninitiative der Betriebsmitarbeiter
- 1951: Übernahme der Allverstärkertechnik in die Produktion
- 1955: Fertigung von Hörhilfen auf Subminiaturröhrenbasis
- 1958: Erweiterung auf Entwicklung und Bau von Kommunikationsgeräten wie Wechselsprechanlagen, späterhin Türsprechanlagen und kleine Telefon-Nebenstellenanlagen
- 1959: Aufnahme der Produktion der transistorisierten Hörhilfen
- 1960: Produktionsübernahme des Feldfernsprechers FF57
- 1961: Beginn der Produktion des Metallsuchgerätes MSG60
- 1978: Beginn der Produktion von Einbaulautsprechern
- 1980: Beginn des Baus von Lautsprecherboxen als Konsumgüterfertigung
- 1983: Aufnahme der Fertigung von Zugfunkausrüstungen (mobile und stationäre Geräte bzw. Anlagen)
- ab 1990: Funkwerk Kölleda GmbH – 1992 Liquidation des Unternehmens
- 1992: Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH (in Regie der Münchner Hörmann-Gruppe)
- 2000: 100%ige Tochter der neugegründeten Funkwerk AG
- 2003: Mehrere Firmenübernahmen und Umstrukturierungen
- 2007: Integration bei Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH

Für das Konzept und den Aufbau des Funkwerkmuseums leistete Prof. Dr. Dr. Alfred Kirpal von der TU Ilmenau in fast 2-jähriger Tätigkeit ehrenamtliche Arbeit. Alfred Kirpal begann sein Berufsleben mit der Lehre im ehemaligen Funkwerk Kölleda und drückte mit seiner Tätigkeit beim Aufbau des Museums seine Beziehung zur Region aus. Er verstarb 2010.

Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Nachrichtengerätebau; Telekommunikationseinrichtungen; Computer- / Elektronik-Industrie; Studium, Beruf, Gesellschaft; Schule; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik
Stichworte: Funkwerk Kölleda; Funktechnik; Hörgerät; Hörhilfe; Radio; Verstärker; Lautsprecher; Zugfunktechnik; Rundfunkgerät; elektronische Geräte; Feldfernsprecher

Quelle(n)

  • Wolfgang Freybote, Kölleda
  • Dr. Ulrich Dienemann, Erfurt
  • Beitrag im TVI Thüringer VDE Information 3/2013: www.vde-thueringen.de/resource/blob/795430/7f3ef10438eef009b84d412111076ee1/tvi-thueringer-vd e-information-3-2013-data.pd

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