Beschreibung
erfunden / entwickelt: 1881
Der »STIA-Zähler« (STIA für »Schott Jena«) ist ein Gleichstromzähler, der 1881 von Thomas Alva Edison entwickelt und seit Februar 1883 als weltweit erster Elektrizitätszähler eingesetzt wurde.
Es handelt sich um einen Quecksilberelektrolytzähler, auch »mercury electricity meter« oder Edisonzähler genannt, bei dem die Zersetzungsprodukte – Quecksilber und Wasserstoff - gemessen wurden. Er war nach Erlöschen der Patente von Edisons Elektrolytzähler dessen Weiterentwicklung. Das Quecksilber fiel beim Stromdurchgang in ein Glasrohr. Dieses war über einer Skala installiert, welche die Kilowattstunden darstellte. Nachteil dieser Technik war, dass nach einer gewissen Zeit das Glasröhrchen vollständig gefüllt war und keine weitere Zählung mehr möglich war. Deshalb musste der Zähler in relativ kurzen Zeitabständen abgelesen und danach das Messrohr gekippt werden, um einen erneuten Zählerlauf zu starten. Die vor allem bei Kleinverbrauchern verwendeten STIA-Zähler arbeiteten mit einer Quecksilberanode, zwischen Anode und Kathode befand sich eine poröse Scheidwand.
Eingesetzt wurde der STIA-Zähler zur Messung des Stromverbrauchs (in kWh) in Gleichstromnetzen. Die Bezeichnung »Unter–Stia« bedeutete, dass diese Zähler als Unterzähler in einer größeren elektrischen Anlage, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, im Einsatz waren.
Informationsstand: 31.12.2013
Schlagworte: Instrumente, Werkzeuge, Apparate; Messtechnik; Messsysteme
Stichworte: STIA; Zähler; Jena; Schott & Genossen; Gleichstrom; DC; Gleichstromzähler; Thomas Alva Edison; Quecksilberelektrolytzähler; Edisonzähler; Quecksilber; Wasserstoff; Stromverbrauchmessung; Gleichstromnetz
Quelle(n)
- Dietrich Schwarz, Die Energieversorgung in Ostthüringen 1945-1990 – Chronologien, Strukturen, Personen und Biographien, Teil 6 (1966-1969), E.ON Thüringer Energie AG, Erfurt 2012, S. 30f. und 127f.
- Dieter Kappler / Jürgen Steiner, Schott 1884-2009. Vom Glaslabor zum Technologiekonzern, 2009
- H. Poll, Der Edisonzähler. Technikgeschichte, Modelle und Rekonstruktionen, Deutsches Museum, 2. Aufl., München 2002