Gleichrichterwerk Siemensstadt_01
2010 Norbert Gilson
06.12.2022

Gleichrichterwerk Siemensstadt

Rohrdamm, 13629 Berlin-Siemensstadt
 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Das nach einem Entwurf von Richard Brademann errichtete Gleichrichterwerk Siemensstadt repräsentiert die wachsende Bedeutung des mit der Expansion der Produktionsstätten der  Siemens & Halske AG sowie der Siemens-Schuckertwerke AG im Westen von Charlottenburg neu entstandenen Stadtteils, der über die »Siemensbahn« an das Berliner S-Bahnnetz angeschlossen wurde.

Beschreibung

erbaut: 1928-29
Architekt: Richard Brademann

Das Gleichrichterwerk wurde mit Eröffnung der neuen Stichstrecke der S-Bahn Jungfernheide - Gartenfeld in Betrieb genommen. Der Bau der auch als »Siemens-Bahn« bezeichneten Strecke war größtenteils vom Siemens-Konzern finanziert worden, da sie der Anbindung der Produktionsstätten von Siemensstadt an das Berliner S-Bahnnetz diente. Das Gleichrichterwerk wurde in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs »Siemensstadt« errichtet. Es wurde vom Schalt- und Gleichrichterwerk Halensee aus mit 30 kV gespeist und diente zur Stromversorgung der Stichbahnstrecke. Während die Empfangsgebäude der Siemens-Bahn vom Haus-Architekten Hans Hertlein entworfen wurden, entstand das in Regie der Reichsbahndirektion Berlin erbaute Gleichrichterwerk nach dem Entwurf von Richard Brademann.

Im Erdgeschoss fanden die Transformatoren, Ölschalter und die 30-kV-Sammelschiene Aufstellung. Das Obergeschoss war zur Aufnahme der Gleichrichter, der Bedienungswarte sowie der Zellen für die 800-V-Schaltanlage bestimmt. Der straßenseitigen Stirnseite ist ein rechteckiger Treppenhausanbau vorgelagert, der - wie das gesamte Betriebsgebäude - von einem profilierten Betondachüberstand abgeschlossen wird.

1980 wurde die Siemensbahn stillgelegt. Damit verlor auch das Gleichrichterwerk seine Funktion. Seit den 1990er Jahren ist das Gebäude vermietet und konnte mit nur geringen baulichen Veränderungen weitgehend im Original-Erscheinungsbild erhalten werden.

Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Gleichrichterstation; Energy; Energie; Energienetze; Mobility; Mobilität; Verkehrsmanagement
Stichworte: Siemensbahn; Richard Brademann; Gleichrichterwerk Siemensstadt; Siemensstadt; Transformator; Ölschalter; 30-kV-Sammelschiene; Gleichrichter; 800-V-Schaltanlage

Quelle(n)

  • Susanne Dost, Richard Brademann (1884 - 1965). Architekt der Berliner S-Bahn, Berlin 2002
  • Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09085803
  • Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014

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